Es waren keine leeren Worte, die Horst Hrubesch da formuliert hatte. Er kenne die Bremer Brücke, sagte der Interimscoach des HSV vor dem Spiel in Osnabrück und meinte: Seine Mannschaft wird sich ins Zeug legen müssen, um nach dem 5:2 gegen den 1. FC Nürnberg auch gegen den VfL zu bestehen.
Hrubeschs Worte waren eine Warnung - eine allerdings, die ihre Wirkung verfehlte. Osnabrück lief, Osnabrück kämpfte, Osnabrück grätschte und gewann am Ende ein phasenweise mitreißendes Fußballspiel mit 3:2.
VfL-Coach Markus Feldhoff hatte nach dem 3:1 in Würzburg lediglich eine Änderung an seiner Startelf vorgenommen und Wolze anstelle des angeschlagenen Reichel als Linksverteidiger aufgeboten. Auch HSV-Trainer Horst Hrubesch beließ es nach dem 5:2 gegen Nürnberg bei einem Tausch: Vagnoman musste mit einer Oberschenkelverletzung passen, für ihn spielte Gyamerah.
Santos legt vor - Meißner antwortet
Der HSV begann dominant, ließ seine erste Großchance aber aus: Terodde scheiterte Mitte der ersten Hälfte aus fünf Metern an Osnabrücks Torwart Kühn (23.) - dann schlug der VfL auf der anderen Seite zu: Wolze flankte und fand Santos am Fünfmeterraum - 1:0 (34.). Aber: Die Hamburger Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Meißner zog aus 20 Metern ansatzlos ab und traf zum Ausgleich (37.).
Das 1:1 war der Auftakt eines Powerplays, das der HSV bis zur Pause aufzog - allerdings ohne sich zu belohnen. Meißner scheiterte am Aluminium (41.), auch Kittel war bei seinen beiden Versuchen nicht erfolgreich (39., 45.)
Multhaup bringt Osnabrück erneut in Front
Weil die SpVgg Greuther Fürth beim Parallelspiel in Paderborn kurz nach der Pause mit 3:2 in Führung ging, war klar: Der HSV musste gewinnen - kassierte aber nach einer Stunde das zweite Gegentor. Multhaup traf nach einem Steilpass von Kerk mit einem präzisen Flachschuss zum 2:1 für Osnabrück (61.).
Nun waren die Hamburger geforderter denn je. Sie rannten an - und glichen in der Schlussphase aus: Der eingewechselte Wintzheimer fand Leibold mit einer präzisen Flanke, der HSV-Kapitän köpfte aus sieben Metern ein (82.).
Heider schlägt prompt zurück
Nun fehlte den Hamburgern nur noch ein Treffer, um die Entscheidung im Aufstiegsrennen auf den 34. Spieltag zu vertagen, Osnabrück schlug aber prompt zurück: Reis spazierte durchs Mittelfeld und bediente Heider mit einem Schnittstellenpass - 3:2, der Schlusspunkt (84.).
So schöpfte Osnabrück frischen Mut im Abstiegskampf und sprang auf den Relegationsplatz, der HSV hingegen muss seine Aufstiegsträume begraben. Am letzten Spieltag trifft Hamburg auf Eintracht Braunschweig, Osnabrück ist in Aue zu Gast.