Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann tauschte nach dem 2:3 in Mainz viermal: Mukiele, Klostermann, Kampl und Nkunku ersetzten Forsberg (Knie), Orban, Halstenberg und Haidara (alle Bank).
Leverkusens Coach Peter Bosz musste indes im Vergleich zum 0:1 gegen Wolfsburg auf Lars Bender (Wade) und Amiri (COVID-19) verzichten, außerdem fand sich Alario auf der Bank wieder. Fosu-Mensah, Wendell und Demirbay rutschten in die Startelf.
Die Defensive macht die Musik
Der 19. Spieltag
Spielerisch war es im Kern keine schlechte Partie, beide Teams zeigten sich bemüht und legten ein durchaus hohes Tempo an den Tag. RB investierte mehr und hatte Feldvorteile, konnte daraus aber ebenso wenig Kapital schlagen wie das eher abwartende Bayer. Unter dem Strich war es ein sehr physisches Duell, in dem die Offensivreihen hüben wie drüben keinen Stich machten.
Der Grund: Die jeweiligen Abwehrreihen gaben den Takt vor, was ob der Tatsache, dass die beste Abwehr der Liga (RB) auf die zweitbeste (Bayer) traf, nicht wirklich überraschend war. Nennenswerte Chancen gab es folglich kaum. Angelinos zu ungenaue Direktabnahme nach sehenswertem Spielzug war in Hälfte eins das Höchste der Gefühle (18.).
Kurz vor der Pause wurde es hektisch, auch weil die Zweikampfhärte zunahm und Schiedsrichter Harm Osmers dies zuließ. Spielfluss gab es kaum mehr, dafür umso mehr Redefluss, erst recht nach einem rüden Foul von Kampl an Aranguiz (43.) und einer Rudelbildung mit viel Geschubse etwas später (45.+1). Wenig überraschend ging es torlos in die Kabinen.
Die Pause kam zur rechten Zeit, konnten sich die Gemüter doch wieder beruhigen. Und das machte sich nach dem Seitenwechsel bemerkbar. Es ging wieder zivilisierter zur Sache - und torlos blieb es auch nicht: Nkunku behauptete sich exzellent am Ball, legte den Ball technisch toll an Wirtz und Demirbay vorbei - und stellte auf 1:0 (51.).
Bayer erhöht den Druck
Das Tor führte dazu, dass Bayer fortan mehr nach vorne investierte. Auf einmal boten sich mehr Freiräume - und die hätten die Sachsen beinahe genutzt, allerdings scheiterte Sörloth am Pfosten und Dani Olmo mit seinem Nachschuss am hervorragend reagierenden Hradecky (62.).
Die Werkself probierte es, rannte unermüdlich an, sich aber fast immer auch fest. Allgemein strahlte RB sogar mehr Torgefahr aus, wenngleich klare Abschlüsse der Sachsen auch nicht zu sehen waren. Das hätte sich beinahe gerächt, denn in der Schlussphase packte Bayer noch einmal die Brechstange aus - und wäre beinahe zum Ausgleich gekommen. Gulacsi parierte jedoch stark gegen den eingewechselten Schick (89.) und sicherte RB so den verdienten Sieg. Der hätte sogar noch höher ausfallen können, wäre Sabitzers Freistoß nicht an der Latte gelandet (90.+5).
Für beide Mannschaften geht es unter der Woche im Pokal-Achtelfinale weiter: Leipzig empfängt am Mittwoch Zweitligist VfL Bochum, die Leverkusener sind tags zuvor bei Regionalligist Rot-Weiss Essen an der Reihe - Anpfiff ist jeweils um 18.30 Uhr. In der Bundesliga geht es für die Sachsen am Samstag auf Schalke weiter (15.30 Uhr), Bayer ist zur gleichen Zeit gegen Stuttgart gefordert.