Gerade in einer bärenstarken Anfangsphase brannten die von Marcel Rapp nach dem 0:0 in Regensburg auf zwei Positionen veränderten Hausherren ein wahres Feuerwerk ab. Mit Kirkeskov und Arp für Lorenz und Pichler in der Startelf verzeichnete Kiel nicht nur die erste Topchance durch Erras (4.), sondern allein in den ersten 20 Minuten gleich noch vier weitere gute Torchancen durch Reese (8., 11.), Becker (10.) und Arp (17.).
Glatzel bestraft Kieler Chancenwucher
Der von Tim Walter im Vergleich zum 1:0 gegen Karlsruhe unveränderte HSV tat sich gegen aggressive und hoch pressende Störche hingegen extrem schwer, in die Partie zu kommen. Es dauerte über 20 Minuten bis zum ersten guten Abschluss, den Kittel allerdings auch direkt im Kasten unterbrachte - jedoch aus Abseitsposition (25.). Auftakt einer besseren Phase der Rothosen, die durch Jatta kurz darauf fast die Führung erzielten, die auf der Linie noch von Erras verhindert wurde (32.).
Es begann ein Schlagabtausch, den Arp und Reese fortführten (35.), bevor Toptorjäger Glatzel kurz vor der Pause für den bis dato äußerst schmeichelhaften Führungstreffer seiner Farben sorgte (39.). Kiel rannte in der Folge nochmal an, es blieb aber bei der eher unverdienten Pausenführung des HSV.
Der 8. Spieltag
Hamburger Effizienz setzt sich fort
Mit dem Vorsprung im Rücken überstanden die Gäste den erneut stürmischen Beginn der KSV nach Wiederanpfiff besser. Wirkliche Chancen gab es so zunächst nicht, da die Hamburger ihrerseits die Umschaltsituationen nicht mit der nötigen Präzision ausspielten. Brenzlig wurde es erst nach zwanzig Minuten, als Arp den vermeintlichen Ausgleich besorgte, der jedoch aufgrund eines Einsatzes von Wahl gegen Heuer Fernandes im Vorfeld keinen Bestand hatte (66.).
Eine Szene, auf welche das Auswärtsteam nur Augenblicke später die perfekte Antwort lieferte: Benes bediente per Eckball Heyer, der wuchtig zum 2:0 einköpfte (69.). Auch auf den zweiten Treffer reagierten die Hausherren allerdings keineswegs geschockt. Stattdessen ließ Skrzybski fast umgehend die nächste große Chance aus (75.).

Moritz Heyer (2. v. li.) traf zum zwischenzeitlichen 2:0. IMAGO/Hübner
Kieler Doppelschlag kommt zu spät
So kam es, wie es einer uralten Fußballweisheit nach kommen muss: Benes fand Reis mit einem wunderbaren Steckpass und der Niederländer bescherte durch ein starke Einzelleistung auch noch das 3:0 (85.). Die sichere Entscheidung, sollte man meinen.
Doch stattdessen wurde es in der Nachspielzeit nochmal richtig eng. Zunächst düpierte Heyer mit einem kuriosen Eigentor den bis dahin von den Kielern nicht zu überwindenden Heuer Fernandes (90.+2), ehe Routinier Bartels keine 60 Sekunden später einen Patzer Davids zum Doppelschlag nutzte (90.+3). Schlussendlich durften die Gäste aber aufatmen, das 3:2 sollte das Endergebnis bleiben.
Kiel gastiert am Samstag, den 17. September (13 Uhr), in Bielefeld. Der HSV empfängt später am Abend (20.30 Uhr) Düsseldorf zum Topspiel.