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Zum Tode von Eintracht Frankfurts Ehrenspielführer
Jürgen Grabowski galt als Edeltechniker und war einer der prägenden Figuren des deutschen Fußballs in den 1970er Jahren. In seiner Vita stehen 441 Bundesliga-Partien (109 Tore) und 44 Länderspiele (fünf Tore), zudem ein WM- und ein EM-Titel. am 10. März 2022 verstarb die Frankfurter Legende im Alter von 77 Jahren.
Jürgen Grabowski war auf dem Platz ein Feingeist, ein unglaublich eleganter Fußballer. Seine Technik wurde ihm quasi in die Wiege gelegt, gestand er dem kicker: "Ich habe das nie extra geübt, Pässe, Schüsse, Dribblings - alles war von Anfang an da." imago images
441-mal lief Grabowski für die Adlerträger in der Bundesliga auf und erzielte dabei 109 Tore. Zweimal gewann er mit Frankfurt den DFB-Pokal. Hier feiert er mit seinem Teamkollegen den ersten Pokalsieg 1974. Ein Jahr später folgte direkt der zweite. picture alliance
Im Nachhinein machte ihm auch sein verschossener Elfmeter gegen den FC Bayern nichts aus, hatte die Eintracht sich doch trotzdem mit 3:2 gegen die Münchner behauptet. Grabowski gilt als Bayern-Schreck, er führte die Eintracht in der Bundesliga zu zwölf Siegen gegen den FCB! picture alliance
Bernd Hölzenbein (2.vli.), Jürgen Grabowski (3.v.li.) und Klaus Beverungen (re.) feiern am Römerberg den Frankfurter Pokalsieg. picture alliance
Grabowski feierte seine größten Erfolge aber mit der Nationalmannschaft, für die er 44-mal auf dem Rasen stand und dabei fünf Treffer markierte. Bei der WM 1966 war er schon dabei, wurde in Wembley Vize-Weltmeister, bestritt aber kein einziges Spiel für Deutschland bei dem Turnier. picture alliance
Vier Jahre später lief es dann weitaus besser für Grabowski im DFB-Trikot. Bei der WM 1970 in Mexiko. Dort sorgte er als Einwechselspieler fast immer für Furore. So auch im Viertelfinale gegen England, hier mit Keith Newton (vorne), das Deutschland nach großen Schwierigkeiten mit 3:2 gewann. Die Internationale Presse feierte ihn als "besten Einwechselspieler der Welt". Passend findet Grabowski diese Zuschreibung nicht. picture alliance
Im Jahrhundertspiel gegen Italien war er auch mit von der Partie und hatte eine wichtige Rolle. Grabowski schlug nämlich die Flanke, die Karl-Heinz Schnellinger in der 90. Minute zum 1:1-Ausgleich nutzte. Das Halbfinale im Aztekenstadion wurde in einer denkwürdigen Verlängerung entschieden, Italien gewann mit 4:3, Deutschland wurde später Dritter und das Spiel ging in die Geschichtsbücher ein. picture alliance
Nachdem Grabowski beim Gewinn der Europameisterschaft 1972 nicht über die Rolle eines Reservisten hinaus gekommen war, änderte sich seine Situation bei der WM 1974 im eigenen Land. Dort kämpfte er sich in die Startelf und zählte vor allem auf der Zielgeraden zu den Stützen der Mannschaft. Herausragend waren seine Darbietungen bei der "Wasserschlacht von Frankfurt" im Halbfinale gegen Polen (1:0) und im Endspiel gegen die Niederlande (2:1). picture alliance
An seinem 30. Geburtstag, dem 7. Juli 1974, feierte Grabowski (li.) seinen größten Erfolg. Er wurde Weltmeister! Grabowski (li.) stemmt gemeinsam mit Berti Vogts dem WM-Pokal in die Luft, Georg Schwarzenbeck und Rainer Bonhof (re.) sehen zu. picture alliance
Nach der WM gab Grabowski die Nationalelf auf und fokussierte sich fortan ausschließlich auf seine Eintracht, mit der er noch einen großen Titel einfuhr. Im Europapokal der Pokalsieger wollte es 1974/75 nicht klappen, da war im Achtelfinale gegen den späteren Turniersieger Dynamo Kiew (Sowjetunion) nach 2:3 und 1:2 Endstation. Hier duelliert sich Grabowski (li.) mit Mikhail Formenko. picture alliance
Ein paar Jahre später sollte der Coup dann doch gelingen. Frankfurt gewann 1979/80 den UEFA-Cup - im Finale gegen Borussia Mönchengladbach. Das Hinspiel hatten die Hessen mit 2:3 auswärts verloren, um im Rückspiel im heimischen Waldstadion mit 1:0 zu gewinnen und sich aufgrund der Auswärtstorregel den Titel zu sichern. Die Party am Römer war natürlich gewaltig, hier reckt Stürmerstar Bum-Kun Cha die Trophäe in die Luft. picture alliance
Grabowski hatte das Finale übrigens verpasst. Am 15. März hatte er sich in der Bundesliga - ausgerechnet gegen Borussia Mönchengladbach - nach einem Foul des damals 19-jährigen Lothar Matthäus so schwer verletzt, dass der damals 35-Jährige seine Karriere beenden musste. picture alliance
Dem UEFA-Cup-Finale wohnte er in Zivil bei, "Grabi, Grabi" hallte es im Rückspiel durchs Stadion. Nach dem Titelgewinn wurde der "Kapitän" dann von den Frankfurter Helden auf Schultern getragen. Die Trophäe durfte er dann gemeinsam mit seinem langjährigen Wegbegleiter Bernd Hölzenbein in die Luft strecken. "Das war sehr bewegend", sagt Grabowski. imago
Das Jahr des vielleicht größten Triumphs der Frankfurter Eintracht überhaupt war zugleich aber auch das Jahr, in dem die Klub-Legende Grabowski vom aktiven Fußball Abschied nehmen musste. Damals brachte er seine Gefühlslage auf den Punkt mit den Worten: "Das eine Auge lacht, das andere weint." picture alliance
Jürgen Grabowski verstarb 10. März 2022 im Alter von 77 Jahren. In den vergangenen Jahren war er gesundheitlich angeschlagen, er musste regelmäßig zur Dialyse. picture alliance/dpa