Heidenheims Trainer Frank Schmidt änderte seine erste Elf nach dem 2:2 in Kiel auf einer Position: Links hinten wich Föhrenbach (positiver Corona-Test) für Steurer.
HSV-Coach Daniel Thioune reagierte nach dem 1:3 gegen den VfL Bochum mit drei Wechseln: Statt Jatta, Dudziak (beide Bank) und Hunt (Adduktorenprobleme) begannen Ambrosius, Narey und Kittel.
Hamburg kontert Heidenheim aus
Nach ihrer ersten Saisonniederlage starteten die Hamburger Gäste druckvoll und bestimmten eine Anfangsphase, die auch Abtastphase war. Das Pressingverhalten beider Teams verhinderte Torchancen zunächst, aus der ersten resultierte dann aber gleich ein Treffer: Heyer spielte im Konter Wintzheimer durch, der in die Mitte zu Kittel gab, der nur noch einschieben musste (16.).
Hamburg hatte mehr vom Spiel, verdiente sich die Führung - und verdoppelte sie: Nach einer Ecke legte Wintzheimer diesmal für Leistner ab, der humorlos auf 2:0 stellte (24.). Bis dato hatte der FCH kaum wirklich stattgefunden, die direkte Antwort gelang ihm dennoch, weil Kühlwetter sich im Nachgang einer Ecke lösen und unbewacht einköpfen konnte (27.)
2. Bundesliga, 9. Spieltag
Kühlwetter trifft und trifft
Nun kam die Partie endgültig ins Rollen. Schmidt wechselte noch im ersten Durchgang und brachte Pick für Steurer, Theuerkauf stabilisierte hinten links. Die Umstellung fruchtete: Nachdem Narey für den HSV nur das Außennetz getroffen hatte (37.), vollstreckte Kühlwetter, dem schon in Kiel zwei Tore gelungen waren, erst aus Abseitsposition (41.), nach Thomallas Querpass aber auch regulär (44.) - 2:2 nach 45 Minuten.
Auch Abschnitt zwei kam erst einmal verhalten aus den Startlöchern, weil die Gäste sich unter Zugzwang sahen, während der FCH sich damit begnügte, den Thioune-Schützlingen das Aufbauspiel zu erschweren. Umschaltmomente blieben ein probates Mittel, so hatte erneut Kühlwetter die nächste Chance - Ulreich machte sich im direkten Duell groß und blieb aus nächster Nähe erster Sieger (50.).
Pick und Terodde vergeben, Ulreich patzt folgenschwer
Das Hamburger Angriffsspiel blieb zu stumpf, Kühlwetter der gefährlichste Mann auf dem Platz. Als Vorbereiter trat er in Minute 67 in Erscheinung, der freistehende Pick jagte die Kugel aus elf Metern jedoch volley weit über Ulreichs Kasten. Heidenheim agierte am gegnerischen Sechzehner gefälliger, aber nicht viel kreativer als Hamburg. Theuerkauf drosch einen aussichtsreichen Freistoß in die Mauer (74.).
Die Schlussminuten boten zwei Hochkaräter, einen auf jeder Seite: Nach einer abgefälschten Flanke grätschte Pick das Leder am Fünfer knapp vorbei (84.), auf der Gegenseite trat erstmals Goalgetter Terodde in Erscheinung, der aus kurzer Distanz und Rücklage über den Kasten schoss (86.). Die Punkteteilung lag bereits in der Luft, als Ulreich im Aufbauspiel die Kugel versprang: Kühlwetter reagierte blitzschnell und bestrafte den Fauxpas mit seinem dritten Treffer (90.).
Für Heidenheim, das vorübergehend in die obere Tabellenhälfte springt, geht es am nächsten Samstag (13 Uhr) mit dem schweren Auswärtsspiel in Fürth weiter. Der HSV, der die Tabellenführung an Greuther Fürth verlor, hat zur gleichen Zeit Hannover 96 zu Gast.