"Duell um Platz 11" war der positivste Titel, den man dem Zweitliga-Saisonfinale in Hannover geben konnte - sowohl die Niedersachsen als auch der Club befanden sich bereits seit Wochen fernab jeglicher Chancen oder Gefahren in der Tabelle. Die Franken, die mit derselben Startelf wie beim 1:1 gegen Spitzenreiter Bochum antraten, begannen dennoch mit Tempo und gingen nach sechs Minuten mit der ersten Gelegenheit in Führung: Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld zog der Club das Tempo an, Dovedan hatte im Zentrum viel Platz und sah auf links Shuranov. Der zog selbst an der Strafraumgrenze ab und schlenzte die Kugel sehenswert an den Innenpfosten, von wo der Ball ins Tor prallte (6.).
Der Rückstand ließ das Team von Kenan Kocak bei dessen Abschiedsspiel jedoch aufmerken. 96 startete nach dem 2:1-Auswärtssieg beim FC St. Pauli mit Ratajczak, Frantz und Maina für Hansen (private Gründe), den verletzten Bijol und Ochs (auf der Bank) und hatte durch Falette (9., 15.), Ducksch (12.) und Weydandt (13., 31.) gute Chancen zum Ausgleich.
Dovedan lässt das 2:0 liegen - Hannover kontert direkt
Die Gäste verlegten sich bereits früh merklich auf Konter, während 96 mehr und mehr die Kontrolle über die Partie übernahm. Allerdings fehlte auf beiden Seiten oftmals die Genauigkeit, zudem standen die Franken defensiv gut und ließen immer weniger zu. Zehn Minuten vor der Pause hätte der Club dann für klare Verhältnisse sorgen können - fing sich aber stattdessen den Ausgleich. Hack setzte Dovedan nach einem Konter stark in Szene, der tauchte im Strafraum alleine vor Ratajczak auf, konnte den Keeper aber nicht überwinden (35.).
Im direkten Gegenzug schickte Ducksch dann Maina mit Tempo links in den Strafraum, der direkt an Verteidigern und Keeper vorbei querlegte - zurück zu Ducksch, der aus drei Metern nur einschieben musste (36.). Trotz leichter optischer Überlegenheit der Franken ging es so mit 1:1 in die Kabinen.
2. Bundesliga, 34. Spieltag
Die Viertelstunde nach der Pause gehörte Hannover - beziehungsweise Muslija, der innerhalb von 13 Minuten viermal auf das Tor von Mathenia feuern durfte, weil die Club-Defensive stets nur zuschaute und den jungen Deutsch-Kosovaren machen ließ. Zweimal musste der FCN-Keeper mit starken Paraden retten (48., 61.), zweimal verfehlte Muslija das Tor (48., 60.). Im Anschluss übernahm der Club wieder die Kontrolle, Dovedan (64.) und Shuranov (70.) verfehlten das Tor nur um Zentimeter. Und wie schon so oft in dieser Saison sorgte Hannover dann schließlich selbst für den erneuten Rückstand.
Hübers und Haraguchi bekamen den Ball im eigenen Strafraum einfach nicht geklärt, Dovedan ging dazwischen und passte flach in die Mitte. Dort stocherten Falette und Shuranov nach der Kugel, der Nürnberger traf sie schließlich entscheidend - der Ball rollte zum 2:1 ins Tor (74.). Ein Treffer, der das letztlich irrelevante Spiel entschied, auch weil Hannover nicht mehr allzu viel dafür tat, um gefährlich vor das Nürnberger Tor zu kommen. Durch den Sieg der Auer rutschte 96 letztlich sogar bis auf Platz 13 ab, während Nürnberg am Ende der Spielzeit 2020/21 auf Rang 11 steht.
Die Zweitliga-Saison ist damit durch, am Wochenende vom 23. bis 25. Juli beginnt aber bereits die Spielzeit 2021/22. Die erste Runde im DFB-Pokal steigt in der Zeit vom 6. bis 9. August.