Fürths Trainer Stefan Leitl baute seine Startformation in seinem 100. Spiel auf der Kleeblatt-Bank auf drei Positionen gegenüber dem 0:4 von Mönchengladbach um: Meyerhöfer, Abiama und Tillman ersetzten Willems, Green (beide Bank) und den kranken Seguin.
Nach dem 2:0 über Leipzig griff bei den Gästen aus dem Kraichgau eine Vorsichtsmaßnahme: Weil Stammkeeper Baumann einen grippalen Infekt (aber negativen Coronatest) hatte, hütete Pentke anstelle des Kapitäns das Tor. So führte erstmals der Österreicher Grillitsch die TSG aufs Feld.
Bundesliga, 13. Spieltag
Schlusslicht Fürth startete durchaus vielversprechend: Die Leitl-Elf agierte bissig und aggressiv, gönnte Hoffenheim im Aufbau keine freie Sekunde. Trotzdem gab Dabbur den ersten Torschuss des Spiels ab (4.). Auf der Gegenseite war es kurz darauf Tillman, der Pentke mit einem gefährlichen Flachschuss willkommen hieß (7.).
Tillmans Pfostenschuss wird zum Boomerang
Obwohl die Hoffenheimer im Spielaufbau oftmals komplett zugestellt waren, versuchten sie es spielerisch. Dabei agierte Kapitän Grillitsch immer wieder als Bindeglied zwischen Abwehrkette und Mittelfeld. Doch aus einem Hoffenheimer Ballverlust in der eigenen Hälfte resultierte die Fürther Führung: Hrgota fand Leweling im Rückraum des Sechzehners und der 20-Jährige traf technisch hochwertig zum 1:0 für die Mittelfranken (22.).
Gut zehn Minuten später war es dann Tillman, der das 2:0 auf dem Fuß hatte. Doch diesmal scheiterte Fürth aus spitzem Winkel am linken Pfosten (31.). Doppelt bitter: Im direkten Gegenzug schloss Bebou einen Gästekonter kaltschnäuzig zum 1:1 ab (32.). Und weil die TSG in der 40. Minute eine Ecke kurz, clever und geduldig ausspielte, gingen die Kraichgauer gar mit einer Führung in die Kabine: Rutter köpfte eine Flanke des Ex-Fürthers Raum zum 2:1-Pausenstand ins Netz (40.).
Fürth eröffnet nach 20 Sekunden eine spektakuläre zweite Hälfte
Ohne personelle Veränderungen begann der zweite Durchgang, dafür aber gleich mit einem echten Ausrufezeichen der Gastgeber: Tillman führte Sekunden nach Wiederbeginn den Ball in Richtung Strafraum, spielte Doppelpass mit Hrgota und sorgte aus elf Metern für den erneuten Ausgleich - 2:2 (46.).
Fürth schnupperte damit also wieder am langersehnten ersten Heimsieg, aber konnte den Schwung des zweiten Treffers nicht mitnehmen. Stattdessen rückte die TSG wieder alles zurecht und zog nach zwei schnellen Treffern auf 4:2 davon: Erst jagte Rutter den Ball mit einem Traumtor vom linken Strafraumeck ins Netz (57.), dann vollendete Bebou einen Traumpass von Dabbur (62.).
Als dann auch noch Meyerhöfer eine von Stiller verlängerte Raum-Ecke ins eigene Tor beförderte und das Kleeblatt mit 2:5 hinten lag, schien der Nachmittag für die Mittelfranken endgültig gelaufen (66.). Doch die Leitl-Elf dachte nicht ans Aufgeben und verkürzte durch Hrgota immerhin noch einmal (68.). Der Kapitän erzielte damit seinen dritten Scorerpunkt des Tages.
Kleeblatt teilt sich nun Grusel-Rekord mit Erzrivale Nürnberg
Den Schlusspunkt setzte dann aber der Hoffenheimer Bebou mit seinem dritten Treffer des Nachmittags. Kramaric hatte den 27-Jährigen glänzend freigespielt, sodass dieser zum 6:3-Endstand traf (80.). Während sich die TSG damit im oberen Drittel festbeißt, bleibt Fürth mit nur einem Punkt abgeschlagen letzter. Zudem stellten die Mittelfranken einen unrühmlichen Rekord ein: Nach Nürnberg (1983-1985) ist Fürth die zweite Mannschaft mit elf Bundesliga-Niederlagen in Folge.
Fürth muss am kommenden Samstag (15.30 Uhr) nach Leverkusen. Die TSG empfängt zeitgleich Eintracht Frankfurt.