Frankfurts Trainer Adi Hütter stellte nach der 2:5-Niederlage bei Bayern München gleich auf vier Positionen um: Dost, Hasebe, Kamada und Torro spielten für da Costa, Fernandes, Gacinovic und Ndicka (alle Bank).
Freiburgs Trainer Christian Streich brachte im Vergleich zur 0:1-Heimniederlage gegen Werder Bremen zwei Neue: Abrashi und Waldschmidt begannen für Haberer (verletzt) und Petersen (Bank).
Eintracht dreht nach Rückstand auf
Der Sport-Club startete aktiv mit viel Ballbesitz in diese Partie, stand hoch und störte den gegnerischen Spielaufbau schon früh. Waldschmidt (2.) und Sallai (14.) verbuchten erste Chancen. Nach etwa zehn Minuten taute auch die Eintracht auf, wurde bestimmender und spielte dabei sehr variabel aus einer 3-5-2-Grundordnung heraus nach vorne. So schaltete sich etwa der linke Innenverteidiger Hinteregger immer wieder über den linken Flügel offensiv mit ein. Allerdings war Frankfurt eine gewisse Verunsicherung anzusehen, so wurden vielversprechende Chancen zu zögerlich abgeschlossen und damit geblockt. Die beste Möglichkeit hatte Dost, der knapp vorbeischoss (22.).
Eine taktisch hochinteressante Partie wurde dann auch mit Toren aufgewertet: Grifo zog von links zur Mitte und dann ab. Sein Geschoss wurde noch unhaltbar von Hasebe abgefälscht und zischte über Trapp hinweg ins Tor (28.). Die SGE brauchte kurz, um den Rückstand zu verdauen und drängte dann nach vorne. Kamada vernaschte Abrashi und zog ab. Bei Schwolows Rettungstat prallte der Ball über Koch zu Silva, der aus der Nahdistanz nur noch den Kopf hinhalten musste - 1:1 (35.). Der schnelle Ausgleich gab der Eintracht spürbar Auftrieb: Erst Kostic (40.) und dann Kamada (43.) kamen vielversprechend zum Schuss, doch Schwolow rettete jeweils stark per Fußabwehr.
Frankfurts Feuerwerk - Freiburg eiskalt
Bundesliga, 28. Spieltag
Mit Wiederbeginn brachte Hütter Kohr und sah, dass seine Mannschaft in den nächsten Minuten ein regelrechtes Offensivfeuerwerk abbrannte: Silva schoss flach links vorbei (47.), Kamada scheiterte frei vor Schwolow an der nächsten Fußabwehr des SCF-Keepers (53.), erneut Silva köpfte frei aus sechs Metern daneben (55.) und der aufgerückte Hinteregger rang Schwolow die nächste Glanzparade ab (56.). Streich musste reagieren und erhoffte sich mit der Hereinnahme von Petersen und Lienhart (59.) sowie der Umstellung auf Fünferkette mehr Stabilität. Doch die Eintracht machte einfach weiter, ließ aber fahrlässig hochkarätige Chancen liegen: Dost scheiterte an Schwolows Paradedisziplin (Fußabwehr), den Abstauber aufs halbleere Tor setzte Silva drüber (64.). Es blieb beim 1:1.
Aber nicht lange, denn die desaströse Chancenverwertung der Eintracht sollte sich bitterböse rächen: Erst köpfte Petersen einen Günter-Freistoß zum 2:1 ins Tor. Dann verwandelte Höler nach gefühlvollem Pass von Grifo seinen Alleingang souverän und stellte mit dem 3:1 für den Sport-Club den Spielverlauf vollends auf den Kopf.
Der Wahnsinn in der Schlussphase
Frankfurt aber zeigte Moral, drängte weiter nach vorne und belohnte sich in der Schlussphase: Einen Koch-Blackout nutzte Kamada zum 2:3 (79.). Kurz darauf erzielte der gerade eingewechselte Chandler mit seinem ersten Ballkontakt den Ausgleich: Kostic flankte von links auf den zweiten Pfosten, wo der Joker seinem Bewacher Günter entwischt war und zum 3:3 traf (82.). Der Wahnsinn war perfekt - und beinahe hätte ihm die SGE gar noch die Krone aufgesetzt: Doch bei Kohrs Distanzhammer (85.), Joker Gacinovics Distanzschuss (89.) und Kamadas Aufsetzer (90.+1) war jeweils Schwolow zur Stelle.
Eintracht Frankfurt tritt am Samstag (15.30 Uhr) beim VfL Wolfsburg an. Der SC Freiburg empfängt bereits am Freitag (20.30 Uhr) Bayer Leverkusen.