Augsburgs Trainer Heiko Herrlich, der nach der Corona-Zwangspause und seinem Ausgangs-Fauxpas zuletzt sein erstes Spiel als aktiver Trainer an der Seitenauslinie gefeiert hatte, nahm im Vergleich zum wichtigen 3:0 auf Schalke lediglich eine Veränderung vor: Gruezo musste zurück auf die Bank, sodass Kapitän Baier wieder auflief.
Paderborns Coach Steffen Baumgart tauschte nach dem 1:1 gegen die TSG 1899 Hoffenheim dagegen zweimal aus: Rechtsverteidiger Jans und Stürmer Mamba begannen anstelle von Dräger und Pröger (jeweils Bank).
Mamba lässt das schier sichere 1:0 liegen
"Wir wissen, wie wichtig für uns ein Sieg wäre", hatte Baumgart zudem vor diesem richtungsweisenden Spiel ausgegeben. Und in der Tat schienen das auch seine Mannen begriffen zu haben. Denn nach einer zunächst dominanten Anfangsphase der Augsburger mit einem nennenswerten Abschluss von Löwen (7.) erspielte sich das Bundesliga-Schlusslicht direkt eine große Möglichkeit: Nach einem guten Solo inklusive glücklichem Pass von Antwi-Adjei vergab Mamba vor dem leeren (!) FCA-Gehäuse. Mamba verzeichnete auch wenig später eine Annäherung (21.) - genauso wie Holtmann, der Keeper Luthe herausforderte (22.).
Auch Augsburg nähert sich an
Von dieser Sturm- und Drangphase der Ostwestfalen mussten sich die Fuggerstädter erst einmal erholen, doch dann zündete auch Kapitän Baier im 300. Bundesliga-Spiel des FCA genauso wie in seinem persönlich 300. Bundesliga-Spiel (272-mal für Augsburg, zwölf für 1860 München, 16 für den VfL Wolfsburg) eine Fackel. Paderborns Schlussmann Zingerle zeigte sich aufmerksam (25.). Neun Minuten später verpasste Vargas per Kopf (34.), ehe Löwen leicht in Rücklage verzog (45.). Alles in allem ging das 0:0 als Pausenstand also in Ordnung, wenngleich sich der Gast sicherlich über den vergebenen Hochkaräter ärgerte.
Bundesliga, 28. Spieltag
Pfosten und 0:0 dank Luthe
In den zweiten 45 Minuten erhöhte derweil immer mehr der FC Augsburg den Druck, der Gastgeber wollte das 1:0. Vor allem Vargas hatte dazu einige Möglichkeiten, wurde allerdings geblockt (47.), verpasste eine Niederlechner-Hereingabe nur knapp (54.) und verzog einen Volley aus elf Metern (58.). Eigentlich deutete sich hier immer mehr die Führung für die Fuggerstädter an, doch auf einmal schoss Holtmann. Nur dank einer minimalen Berührung des stark reagiernden Luthes ging die Kugel hier aber nur an den Pfosten (61.). In Minute 70 machte sich Luthe außerdem breit gegen den heraneilenden Joker Michel, der somit die nächste Top-Chance ausließ.
Umso näher dann der Abpfiff rückte, umso hektischer wurde es nochmal. Beide Teams verteidigten die defensive Null mit allen Mitteln, während vorne nochmals etwas glückten sollte. Allerdings vergab FCA-Joker Sarenren Bazee die letzte Chance, weil dieses Mal Luthes Gegenüber Zingerle stark parierte (88.). Zudem verzog noch Gruezo aus bester Lage (89.).
Der FC Augsburg, der mit diesem 0:0 bei vier Punkten Vorsprung auf Relegationsplatz-Besetzer Düsseldorf sicherlich besser leben kann, tritt am Samstag (15.30 Uhr) bei Hertha BSC an. Der SC Paderborn, der nun schon acht Zähler Rückstand auf die Fortuna hat und sich so langsam mit dem direkten Wiederabstieg anfreunden muss, spielt erst wieder am Sonntag (18 Uhr) im heimischen Stadion gegen Borussia Dortmund.