Leipzigs Trainer Julian Nagelsmann nahm nach dem souveränen 5:0-Sieg bei Mainz 05 zwei Änderungen an seiner Anfangsformation vor: Poulsen (Bänderverletzung im rechten Sprunggelenk) und Kampl (muskuläre Probleme beim Aufwärmen) wurden von Schick und Adams vertreten. Der in Mainz angeschlagene Laimer fing dagegen an.
Hertha-Coach Bruno Labbadia vertraute der Elf, die bereits beim 4:0-Derybsieg gegen Union Berlin von Beginn an auf dem Rasen gestanden hatte.
Berliner Gäste, die Nagelsmann nach einer Aussage ziemlich defensiv erwartet hatte, begannen in Leipzig mutig und setzten sich teilweise in der gegnerischen Hälfte fest. Den ersten guten Abschluss gab zwar auf der Gegenseite Laimer ab (7.), zwei Zeigerumdrehungen später stahl sich jedoch Herthas Grujic nach einer Ecke davon und erzielte das 1:0 für die formstarken Gäste (9.).
Torschütze Grujic lässt Klostermann ziehen
Für Vorlagengeber Plattenhardt, der kurz zuvor mit Adams zusammengestoßen war, ging es bereits in der 11. Minute nicht weiter - für den Linksverteidiger kam positionsgetreu Mittelstädt in die Partie. Über Daridas guten 18-Meter-Schuss setzte die Hertha nach (15.), spätestens mit dem Ausgleich waren die Roten Bullen aber allmählich besser im Spiel: Klostermann löste sich, ebenfalls nach einer Ecke, von Grujic und köpfte platziert ins lange Eck (24.).
Bundesliga, 28. Spieltag
Einen Doppelschlag verpasste Leipzig nach starkem Pressing von Laimer, Sabitzer spielte den in den Strafraum startenden Werner nicht gut an (29.). In der Folge fand eine nicht übermäßig dynamisch geführte Partie wieder auf Augenhöhe statt - vor der Pause vergab für die Gäste Kapitän Ibisevic aus aussichtsreicher Position (41.).
Auch nach dem Seitenwechsel bot Berlin RB die Stirn, Mittelstädts Flachschuss verfehlte das lange Eck (50.). Werner versprang daraufhin ein starker Steckpass von Olmo - der Goalgetter wäre wohl alleine auf Jarstein zugelaufen (55.). Nach einer guten Stunde dezimierten sich die Gastgeber plötzlich selbst: Der bereits verwarnte Halstenberg räumte seinen durchbrechenden Ex-Kollegen Cunha ab - Gelb-Rot (63.).
Cunha holt den Elfer raus, Piatek verwandelt
Doch nur fünf Minuten nach dem Platzverweis führte nicht Hertha, sondern Leipzig: Schick zog aus 19 Metern ab, Jarstein parierte - eigentlich, denn der Keeper bugsierte die Kugel beim Nachgreifen auf kuriose Weise ins eigene Tor (68.). Beide Teams spielten weiter nach vorne, Ex-Leipziger Cunha holte gegen den eingewechselten Lookman schließlich clever einen Elfmeter raus - den der ebenfalls eingewechselte Piatek souverän zum 2:2-Endstand verwandelte (82.). Die Hertha setzt sich im dritten guten Spiel unter Labbadia im Niemandsland der Tabelle fest, Leipzig auf seinem Champions-League-Rang.
RB Leipzig spielt am kommenden Montag (20.30 Uhr) beim 1. FC Köln. Hertha BSC empfängt den FC Augsburg schon am Samstag (15.30 Uhr).