2. Bundesliga

Druck auf Hansa wächst: "Image befindet sich am Tiefpunkt"

Immer wieder Ausschreitungen durch Rostocker Fan-Szene

Druck auf Hansa wächst: "Das Image des Vereins befindet sich auf einem besorgniserregenden Tiefpunkt"

Rund um die Spiele des FC Hansa gab es immer wieder Ärger mit der Rostocker Fanszene.

Rund um die Spiele des FC Hansa gab es immer wieder Ärger mit der Rostocker Fanszene. IMAGO/Fotoagentur Nordlicht

Mit 17 Toren und 17 Punkten aus 17 Spielen belegt Hansa Rostock aktuell Rang 16 der Zweitliga-Tabelle. Die Rostocker haben sich mittlerweile von Trainer Alois Schwartz getrennt und hoffen nun darauf, mit Mersad Selimbegovic die Wende einzuleiten. Doch nicht nur sportlich liegt in Rostock einiges im Argen, gewaltbereite Anhänger sorgten zudem immer wieder für Ärger - zuletzt beim 0:3 in Paderborn, wo sogar eine Person schwer verletzt wurde.

Es war nicht das erste Mal, dass die Rostocker Fanszene negativ aufgefallen war. Beim Duell mit dem FC St. Pauli (1:2) spielte eine Choreographie der Heimfans auf die fremdenfeindlichen Angriffe in Lichtenhagen von 1992 an. Zwei Wochen später musste das Spiel gegen den FC Schalke 04 (0:2) wegen Ausschreitungen zwischen den beiden Fanlagern lange unterbrochen werden. Der Klubführung blieb anschließend meist nicht viel mehr übrig, als ihr Bedauern zu äußern und "das massive Fehlverhalten aufs Schärfste" zu verurteilen.

Doch das könnte schon bald nicht mehr reichen, denn nun schaltete sich die Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern ein und kündigte Maßnahmen zur Eindämmung der Gewalt "mit aller Konsequenz" an. "Wir können und werden nicht zur Tagesordnung übergehen", sagte Sportministerin Stefanie Drese (SPD) nach einer Kabinettssitzung am Dienstag und nahm gemeinsam mit Innenminister Christian Pegel (SPD) vor allem den Klub in die Pflicht. Es wurde angekündigt, die Vereinsführung des Tabellen-16. zeitnah zur Aussprache und Aufarbeitung einzubestellen.

Das Image des Vereins befindet sich auf einem besorgniserregenden Tiefpunkt.

Sportministerin Stefanie Drese

Die Landespolitik fordert, dass "mit aller Konsequenz Maßnahmen zur Eindämmung der Gewalt ergriffen werden" müssten. Konkret würde das auch bedeuten, dass sich "alle Beteiligten des Vereins sehr klar von diesen vermeintlichen Fangruppen distanzieren" müssten - einschließlich der "friedlichen Fanszene", des Vorstands und des Aufsichtsrats. Denn: "Der FC Hansa spielt in der Rückrunde auf Bewährung. Es zählen auf und neben dem Platz nur noch Ergebnisse."

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Vorstandschef Robert Marien hatte nach bereits nach den Ausschreitungen in Paderborn (0:3) "klare Konsequenzen" und Stadionverbote angekündigt. Dieser Schritt wurde von den Ministern nun ausdrücklich begrüßt, jedoch wurde darauf verwiesen, dass man das Bekenntnis "gemeinsam tragen und durchsetzen" müsse. Denn: "Der Schaden für Verein, Stadt und Land ist riesengroß. Das Image des Vereins befindet sich auf einem besorgniserregenden Tiefpunkt."

Innenminister Pegel erklärte zudem, dass die Landespolizei in Mecklenburg-Vorpommern ihre Kolleginnen und Kollegen in Nordrhein-Westfalen bei der Aufarbeitung der Vorfälle "umfangreich bei den Ermittlungsmaßnahmen unterstützen" werde.

drm

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