Champions League

Cristiano Ronaldos Spiele: Hört die Alte Dame Juventus zu hinken auf?

Champions League: Das Rückspiel gegen Porto steht vor der Tür

"Das sind Cristianos Spiele": Hört die Alte Dame Juve zu hinken auf?

Voller Fokus auf Porto: Cristiano Ronaldo.

Voller Fokus auf Porto: Cristiano Ronaldo. imago images

Ein schneller Blick verrät: Juve hat in der abgeschlossenen Meistersaison 2019/20 mit Cristiano Ronaldo, Paulo Dybala und Gonzalo Higuain noch drei zuverlässige Stürmer wie Torschützen in den eigenen Reihen gehabt - 50 Treffer sind auf die Kappen dieser drei Herrschaften gegangen. In dieser Spielzeit 2020/21, wo die Alte Dame als amtierende Serienmeisterin (neun Scudetti am Stück) klar zehn Zähler hinter Tabellenführer Inter Mailand zurückliegt, hat in den letzten Wochen eigentlich nur CR7 höchstpersönlich zur Verfügung gestanden.

Schließlich hat sich "El Pipita" Higuain Richtung USA (Inter Miami) verabschiedet, während Dybala nach überstandener Corona-Infektion und zwischenzeitlichem Leistungshoch nun abermals verletzungsbedingt seit langer Zeit fehlt. Außerdem hat der zuletzt erfolgreiche Rückkehrer Alvaro Morata zuletzt gefehlt - Stichwort Ohnmacht.

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Und obwohl sich die Bianconeri unter dem neuen Trainer Andrea Pirlo ergebnistechnisch längst gefangen haben (souveräner Achtelfinaleinzug in der Königsklasse, Finaleinzug Coppa Italia, sechs Ligasiege aus acht Spielen), so tut sich doch der Eindruck auf, dass Turin seinem Spitznamen in negativer Weise gerecht wird. Die Alte Dame, sie hinkt, humpelt, holpert offensiv.

Es fehlt an vielem

Festzumachen ist das an einigen Dingen. Viele Gegner stellen sich tiefgestaffelt auf, was die Räume für trickreiche und schnelle Akteure wie Dejan Kulusevski oder Federico Chiesa eng werden lässt. So wird deren Zuarbeit oft vermisst, genauso wie auch das passende oder vielmehr gewünschte Aufbauspiel im zentralen Mittelfeld zu wünschen übrig lässt. Ex-Barça-Profi Arthur ist noch immer kein großer Faktor, Rodrigo Bentancur erlaubt sich häufig einfache Fehler, Adrien Rabiot lässt hin und wieder zu arg die Lässigkeit durchscheinen, Aaron Ramsey wartet auf den Juventus-Durchbruch seit seinem Arsenal-Wechsel 2019 noch immer. Und alle Hoffnung auf den inzwischen fest verpflichteten 22-jährigen Ex-Schalker Weston McKennie, der sicherlich eine sehr gute Verstärkung ist sowie regelmäßig selbst trifft, zu laden, wäre nach seiner doch recht kurzen Zeit im Piemont wohl doch zu viel verlangt. Wenn dann auch noch Alex Sandro seiner Hochform vergangener Tage hinterherläuft oder Juan Cuadrado passen muss, dann müssen gefährliche Flanken auch noch aus der Offensivgleichung gestrichen werden.

Kein Wunder, dass sich manch ein Juve-Anhänger da die alten Tage mit "Futterlieferanten" wie Pirlo selbst oder Paul Pogba zurückwünscht und von alten Sturmreihen bestehend aus David Trezeguet, Alessandro Del Piero, Roberto Baggio oder Filippo Inzaghi träumt.

Chiesa hat noch viel gerettet

Federico Chiesa

Hat in Porto das ganz wichtige 1:2 verbucht: Federico Chiesa. imago images

Die Aktualität aber ist entscheidend - und hier ist Juventus mit den genannten personellen sowie spielerischen Problemen zwar noch in allen drei Wettbewerben vertreten, ein Ausscheiden könnte am Dienstagabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) allerdings bevorstehen. Das Rückspiel im Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Porto steht vor der Tür - und das Hinspiel, nun ja, hat das offenbart, was gerade beschrieben worden ist. Die Kurzfassung der bereits absolvierten 90 Minuten: Schlafmützigkeiten nach 63 (Abschnitt 1) und 19 Sekunden (Abschnitt 2), offensiv chronische Ideenlosigkeit, ein pomadiges Gesamterscheinungsbild und eine verdiente 1:2-Pleite. Immerhin hat Chiesa mit seinem späten Anschluss die Chancen aufs Weiterkommen noch erhöht, es reicht nun schon ein "einfaches" 1:0.

Wer dieses Tor am besten machen soll, liegt bei allen auf der Hand - und verstecken die Bianconeri auch auf ihren Social-Media-Accounts nicht. Der beim jüngsten 3:1-Erfolg gegen Lazio lange Zeit geschonte Cristiano Ronaldo soll sich wieder zum Mister CL verwandeln, schließlich hat der 36-Jährige nicht nur 134 Königsklassen-Tore vorzuweisen (Rang 1 mit klarem Abstand vor Lionel Messi), sondern auch alle Turiner Champions-League-K.-o.-Tore seit seiner Ankunft im Sommer 2018 erzielt - abgesehen vom eben erwähnten 1:2 in Porto von Chiesa.

"Cristiano ist immer bereit für diese Art von Spiel"

Dass CR7 hochmotiviert an die Sache gehen wird, versteht sich ebenfalls von selbst. Abwehrchef Leonardo Bonucci hat dies auf der UEFA-Pressekonferenz trotzdem nochmals klargestellt: "Cristiano ist immer bereit für diese Art von Spiel. Vor einiger Zeit hat er mal gesagt, dass er am liebsten eigentlich nur Champions-League-Spiele spielen würde. Man kann sich also gut vorstellen, wie energisch er an dieses Spiel gehen wird."

Es wird aber trotzdem auch aufs Team ankommen, ein wenig Unterstützung für den Europameister von 2016 wäre sicherlich wünschenswert, wenngleich auch Coach Pirlo ("Das ist ein Finale für uns, wir müssen das umbiegen") zu wissen glaubt: "Das sind Cristianos Spiele, das hat er immer bewiesen."

mag

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