Kurz vor Transferschluss musste Werder Bremens Coach Ole Werner den Abgang von Top-Stürmer Füllkrug verkraften. Als Ersatz wurde Borré aus Frankfurt ausgeliehen, doch der Kolumbianer stand noch nicht im Aufgebot. So kam es, dass Kownacki für den nach Dortmund abgewanderten Nationalstürmer stürmte. Ansonsten schickte Werner dieselbe Elf wie beim 0:1 in Freiburg ins Feld.
Auch die 05er mussten am "Deadline Day" einen Abgang verkraften: Stach verließ den FSV in Richtung Hoffenheim. An seiner Stelle lief im Vergleich zum 1:1 gegen Frankfurt Gruda im Mittelfeld auf - für den 19-Jährigen war es der erste Startelfeinsatz in einem Bundesligaspiel überhaupt. Darüber hinaus spielten Hanche-Olsen und Onisiwo für Leitsch (Innenbandverletzung im linken Kniegelenk) und Weiper (Bank). Kohr bestritt sein 250. Bundesligaspiel.
Bremer Traumstart
Bundesliga - 3. Spieltag
Beide Trainer hatten vor Anpfiff gemutmaßt, dass es ein umkämpftes und ausgeglichenes Spiel werden würde - das war dann auch der Fall. Nur erwischten die Bremer einen Traumstart, weil Hanche-Olseen bereits in der zweiten Minute einen Foulelfmeter an Ducksch verursachte. Der Gefoulte selbst trat an, verwandelte ins rechte untere Eck und besorgte so das vielumjubelte erste Bremer Saisontor (3.).
Es war ein Start nach Maß für die Hanseaten, die beinahe rasch nachgelegt hätten, allerdings wehrte FSV-Schlussmann Zentner einen tollen Stage-Distanzschuss exzellent ab und verhinderte so das frühe 0:2 (8.).
So blieb es bei der knappen Führung der Hausherren, die sich in der Folge nicht einigelten, sondern vielmehr immer wieder nach Ballgewinnen schnell den Weg nach vorne suchten. Lange Bälle, oft diagonal geschlagen, waren dabei häufig das Mittel der Wahl - eine Strategie, die sich gegen die aggressiv pressenden Mainzer auch als durchaus vielversprechend zeigte.
Ducksch im Verletzungspech
Auch wegen der kompromisslosen Zweikampfführung hüben wie drüben gab es jedoch längere Zeit keine nennenswerten Abschlüsse. Pech hatte dann Ducksch, der früh aufgrund einer Verletzung im linken hinteren Oberschenkel ausgewechselt werden musste, Woltemade kam (23.).
Auf dem Platz änderte sich nicht viel, der FSV war bemüht, kam aber nur zu Halbchancen durch den auffälligen Lee (26., 29.). Qualitativ hochwertiger waren da schon die Abschlüsse der Bremer, die allerdings nicht nachlegten: Schmid schoss freistehend aus kurzer Distanz drüber (27.), Woltemade ließ aufgrund schlechter erster Ballkontakte gleich zwei vielversprechende Chancen ungenutzt (33., 39.), während Kownacki nur das rechte Außennetz traf (42.).
Hälfte zwei begannen die Mainzer mit Bell für Hanche-Olsen, der früh Gelb gesehen hatte - und dürften sich schon bald wie im falschen Film vorgekommen sein, denn wie zu Beginn der Partie schlug Werder früh zu: Diesmal erhielt Schmid zu viel Raum in Zentrum, den er nutzte, um Weiser auf rechts zu schicken. Dessen Flanke veredelte dann Stage mit einem mustergültigen Kopfball gegen die Laufrichtung des Torhüters ins lange Eck (53.).
Bremen zieht Mainz den Zahn

Freude pur: Jens Stage feiert mit seinen Kameraden das zwischenzeitliche 2:0. IMAGO/Nordphoto
Das 2:0 schien den 05ern den Zahn gezogen zu haben, danach war keine sonderlich große Gegenwehr der Gäste mehr zu erkennen. Bremen hatte wenig Mühe, den Vorsprung zu verwalten, Pieper vergab sogar die Chance, die Führung auszubauen (66.). Svensson reagierte mit einem Dreifachwechsel, brachte Weiper, Richter und Krauß für Mwene, Lee und Gruda.
Die Gäste, die zuvor dreimal in Folge an der Weser gewonnen hatten, bemühten sich noch einmal, erhöhten den Druck, bissen sich dabei aber die Zähne an den resolut und konzentriert verteidigenden Bremern aus, bei denen Coach Werner auch noch ein goldenes Händchen bewies. Mit Bittencourt (82.) und Njinmah (84.) waren es nämlich zwei Joker, die in der Schlussphase stachen und so den klaren 4:0-Sieg besiegelten.
So verabschiedet sich Werder mit dem ersten Saisondreier in die Länderspielpause und ist nach selbiger am Sonntag, den 17. September, bei Aufsteiger Heidenheim gefordert - Anpfiff ist um 15.30 Uhr. 24 Stunden zuvor kommt es in Mainz zum Duell der 05er mit dem VfB Stuttgart.