Weil Abwehrmann Gouweleeuw eine Gelb-Sperre absitzen musste, lief Khedira mal wieder von Anfang an auf. Es war der einzige Wechsel, den Augsburgs Coach Heiko Herrlich nach dem 1:0-Erfolg in Köln vollzog.
Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo tauschte im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen RB Leipzig ebenfalls einmal: Klimowicz verdrängte Kalajdzic auf die Bank.
Sahnestart für Stuttgart
Bundesliga, 15. Spieltag
Das Schwaben-Duell entpuppte sich von Anfang an als flottes Spiel zweier Mannschaften, die sich sichtlich etwas vorgenommen hatten. Sowohl der FCA als auch der VfB starteten konzentriert und waren darauf bedacht, den Gegner früh zu stören.
Erste Abschlüsse ließen nicht lange auf sich warten, das erste Tor ebenso wenig: Oxford erwischte Klimowicz im eigenen Sechzehner unglücklich, Schiedsrichter Daniel Schlager wertete dies als Foul, und VfB-Stürmer Gonzalez verwandelte den fälligen Strafstoß sicher (10.). Die Fuggerstädter zeigten sich von dem Rückstand unbeirrt, sie drängten fortan auf den Ausgleich und sorgten für viel Betrieb in der gegnerischen Hälfte.
So richtig sattelfest wirkten die Stuttgarter nicht, vor allem im Hinblick auf das Verhindern von Standards. Der FCA durfte sich mehrfach an ruhenden Bällen versuchen - die beste Chance vergab dabei Caligiuri, als er einen direkten Freistoß an die Latte setzte (14.). Der FCA hatte zwar klare Vorteile (54 Prozent Ballbesitz, 58 Prozent Zweikampfquote in Hälfte eins), schlug daraus aber kein Kapital, die Herrlich-Elf war schlicht nicht zwingend genug.
Stuttgart kontert exzellent
Die Vorentscheidung: Gonzalo Castro (r.) trifft zum 3:1. imago images
Ganz anders der VfB, der in der 29. Minute zeigte, warum er vor Leverkusen (17 Punkte) und Bayern (16) das beste Auswärtsteam der Liga ist: Kempf spielte einen überragenden Pass aus der eigenen Hälfte heraus in den Lauf von Sosa, der über links nach vorne stürmte und im Sechzehner einen überlegten Pass zurück zum heranstürmenden Wamangituka auspackte - 2:0, das Sahnehäubchen eines schnörkellos vorgetragenen Angriffs.
Kurz vor der Pause hätte Gonzalez sogar noch einen weiteren Treffer nachlegen können, allerdings scheiterte er an FCA-Schlussmann Gikiewicz (43.), folglich ging es mit einer 2:0-Gästeführung nach dem Seitenwechsel weiter.
Herrlich reagierte zur Pause, brachte Gregoritsch für Khedira und stellte auf Viererkette um - und durfte sogleich den Anschlusstreffer durch Richter bejubeln (46.). Ein Start nach Maß für den FCA, der Aufwind bekam und fortan den Druck erhöhte, ohne dabei aber zu klaren Abschlüssen zu kommen - trotz vielversprechender Ansätze.
VfB macht am Ende alles klar
Im Gegensatz zum VfB, der über Castro (47.), Gonzalez (56., 60.) und Kempf (60.) für Aufsehen sorgte. Dann aber ließ es Castro klingeln, durfte letztlich aber erst nach VAR-Überprüfung wegen Abseits über sein 3:1 jubeln (61.). Das war die Vorentscheidung in diesem Spiel, in dem Richter sich kurz darauf noch binnen weniger Minute gleich zweimal Gelb abholte und folglich die Ampelkarte sah (76.). In Unterzahl war der Wille der Fuggerstädter endgültig gebrochen, sodass der VfB durch Joker Didavi noch auf 4:1 erhöhte und so den Auswärtsdreier ungefährdet einfuhr.
Beide Mannschaften sind erst wieder am kommenden Samstag gefordert: Augsburg tritt dann in Bremen an (15.30 Uhr), Stuttgart empfängt drei Stunden später Borussia Mönchengladbach zum Topspiel.