Hannover ging mit der sehnlichst erwarteten Rückkehr von Abwehrchef Hübers in die Partie, Franke fehlte mit einer Muskelverletzung. Außerdem brachte Trainer Kenan Kocak zu Beginn seiner Abschiedstournee Basdas für Bijol. Die größte Aufregung der ersten Hälfte im 96-Lager kam allerdings nach zwei harten Gelben Karten gegen Weydandt (7.) und Muroya (13.) gleich zu Beginn bei deren jeweils erstem Vergehen auf.
Die Darmstädter, die mit Kempe, Berko, Wittek, Platte und den Langzeitverletzten Seydel, Pfeiffer, Stanilewicz und Zehner gleich auf acht Spieler verzichten mussten, verzeichneten nach zwei Minuten die erste und beste Gelegenheit des ersten Durchgangs, als Honsak nach schönem Zuspiel von Dursun am gut herauseilenden Esser scheiterte. Der Österreicher Honsak stellte trotz der Personalsorgen der Lilien den einzigen Wechsel von Coach Markus Anfang im Vergleich zum 3:1 gegen Bochum dar. Er ersetzte Berko (Kapselbandverletzung).
Sieben Ecken - kaum Gefahr
Die ersten 45 Minuten boten ansonsten wenig Unterhaltungswert. Darmstadt, das vor allem durch den erwähnten Honsak für etwas Gefahr sorgte, wirkte zwar offensiver, Hannover hatte jedoch in sämtlichen Statistiken die Nase knapp vorne. Außer bei den Torschüssen, von denen aber nur Palssons Versuch ein Eingreifen des Torwarts erforderlich machte (22.). Die Niedersachsen agierten viel über Hult und Muslija auf links, die langen Bälle in Richtung der Doppelspitze Weydandt und Ducksch waren jedoch ausnahmslos zu ungenau. So ging es verdient torlos in die Kabinen, auch weil der SVD mit sieben Eckstößen nicht einmal für Gefahr sorgte.
Der 32. Spieltag
Der Beginn des zweiten Durchgangs entschädigte jedoch für die lauen ersten 45 Minuten. Fünf Minuten waren gespielt, als Hannover aus dem Nichts in Führung ging: Ein langer Ball von Elez landete bei Weydandt, der links im Strafraum abzog. Der Ball wurde abgeblockt und landete beim unbedrängten Ducksch in der Mitte, der die Kugel aus wenigen Metern nur noch ins Tor lenken musste ((50.). Kurz schienen die Lilien überrumpelt, dann jedoch spielte Holland einen Traumpass links in den Hannoveraner Strafraum, wo Mehlem aus spitzem Winkel perfekt neben den zweiten Pfosten abschloss - 1:1 (55.). Und plötzlich war Geschwindigkeit in der Partie.
Hübers legt für Honsak vor - Darmstadt dreht das Spiel
Haraguchi zog aus 20 Metern ab, Schuhen griff zunächst neben den Ball, konnte die Kugel aber klar vor der Linie sichern (65.), ehe Hannover sich das Leben einmal mehr selbst schwer machte: Skarke zog rechts im Strafraum an Hult vorbei und gab flach nach innen. Hübers klärte mit einem Querschläger genau zu Honsak am Elfmeterpunkt, der kompromisslos abzog und zur Führung für die Gäste traf (68.). Trotz 20 Minuten Restzeit war dies die Entscheidung, obwohl Darmstadt den Gastgebern weitestgehend das Feld überließ.
Trotz dreier Wechsel in der Schlussviertelstunde brachten die Hannoveraner, die am Montag (18 Uhr, LIVE! bei kicker) ausgerechnet zum Aufstiegsaspiranten nach Kiel müssen, nichts mehr Gefährlicheres auf den Rasen und blicken nun auf zehn sieglose Spiele in den vergangenen elf Ligapartien zurück. Darmstadt dagegen verzeichnete den vierten Sieg im fünften Spiel und kann selbstbewusst in die Partie am nächsten Sonntag (15.30 Uhr) gegen den 1. FC Heidenheim gehen.