Nürnbergs Trainer Robert Klauß musste nach dem 4:1-Befreiungsschlag in Osnabrück auf den verletzten Köpke (Kreuzbandriss) verzichten und brachte dafür Nürnberger.
Fürths Coach Stefan Leitl vertraute nach dem vierten Sieg in Serie, dem 3:1 gegen Jahn Regensburg zum 5. Mal in Folge auf dieselbe Startelf und nahm keine personellen Veränderungen in der Aufstellung vor.
Fürth spielstark: Nielsen schlägt zweimal zu
Der Club formierte sich im 3-3-2-2-System. Das Kleeblatt vertraute weiterhin auf eine Mittelfeldraute in der 4-1-2-1-2-Grundordnung mit offensiven Außenverteidigern. Vor allem Raum auf der linken Seite war ein stetiger Aktivposten - fast jeder Angriff lief über den U-21-Nationalspieler. Davon startete die Spielvereinigung in der Anfangsphase viele und ging früh in Führung: Hrgota brachte einen langen Ball von Mavraj unter Kontrolle und steckte diesen in den Lauf von Nielsen in den Strafraum durch, der die Kugel an FCN-Torwart Mathenia vorbei zum 1:0 ins Tor chippte (3.).
Die Schwarz-Roten aber fanden schnell eine Antwort gegen defensiv ebenfalls noch nicht stabile Weiß-Grüne: Hack flankte von der Grundlinie auf den zweiten Pfosten, wo Schäffler aus der Nahdistanz zum 1:1 einköpfte (8.). Nürnbergs Sturmtank war ohnehin der gefährlichste Spieler bei seiner Mannschaft und stellte seinen Bewacher Jaeckel ein ums andere Mal vor Probleme. Der Ausgleich jedenfalls gab dem Club Rückenwind. Fortan hielt der FCN besser dagegen und arbeitete sich mit teils hart geführten Zweikämpfen in diese Partie. Hack schoss aus vielversprechender Position knapp vorbei (24.).
Mitte der ersten Hälfte flachte das Frankenderby dann ein wenig ab. Hüben wie drüben ging offensiv nur noch wenig. Spielerisch besser aber blieb Fürth, das immer wieder viele Kurzpassstafetten und Flügelangriffe startete. Dann ließ Nürnberg Nielsen ungedeckt - der Norweger bestrafte das postwendend und schweißte die Kugel aus 22 Metern halblinker Position in den rechten Winkel (37.). Die SpVgg blieb am Ball und suchte trotz des 2:1-Vorsprungs bis zur Halbzeitpause immer wieder den Weg nach vorne.
Nürnberg im Tiefschlaf - Hrgota erhöht
2. Bundesliga, 9. Spieltag
Mit Wiederbeginn kam beim FCN Dovedan für Nürnberger, doch das brachte nicht den erhofften Hallo-Wach-Effekt - vielmehr war der Club in den ersten Minuten komplett im Tiefschlaf. Das wusste Fürth zu nutzen: Ernst steckte für Hrgota durch, der auf 3:1 erhöhte (47.). Danach traf Green mit einem Kunstschuss das Lattenkreuz (48.) und in einer hochkarätigen Dreifach-Chacen verpassten Ernst, Green und Seguin die Vorentscheidung um Haaresbreite (51.).
Nach bangen Minuten fingen sich die Hausherren wieder, initiierten eigene Angriffe, kamen aber lange nicht entscheidend in Schussposition. Weil die SpVgg immer passiver wurde und mehr und mehr in den Verwaltungsmodus schaltete, näherte sich Nürnberg wieder an: Schäffler (65., 68.) war immer wieder Zielspieler bei hohen Hereingaben. Kurz darauf tauchte Lohkemper frei vor Burchert auf, doch Raum klärte vor seinem geschlagenen Torwart vor der Linie (72.).
Dovedan macht es wieder spannend
Eine immer passiver werdende Spielvereinigung geriet dann plötzlich vermehrt unter Druck. Sarpei rutschte im eigenen Strafraum aus, sodass Joker Dovedan freie Bahn hatte und aus der Nahdistanz auf 2:3 verkürzte (78.). In der Schlussphase rannte der FCN also noch einmal an und hatte die Riesenchance zum späten Ausgleich: Der eingewechselte Schleusener tauchte frei vor Burchert auf, doch der Torwart parierte mit der Brust (83.).
Somit boten die letzten Minuten Hochspannung pur. Der Club drängte gehörig nach vorne (Schleusener 90, 90.+3) , kam aber nicht mehr zum Ausgleich.
Damit ist das Kleeblatt seit vier Frankenderbys unbesiegt (3/1/0), gewann die letzten vier Derbys in Nürnberg allesamt und stürmt am 9. Spieltag an die Tabellenspitze.
Für den FCN geht es am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) in Paderborn weiter. Die Spielvereinigung hat tags zuvor (13 Uhr) Heidenheim zu Gast.