Union-Trainer Urs Fischer wechselte nach der 2:5-Schlappe in Frankfurt zweimal Personal: Musa und Gentner kamen für Ingvartsen und Pohjanpalo, obwohl der Finne zuletzt doppelt für seine Nationalmannschaft getroffen und damit Eigenwerbung betrieben hatte.
Hertha-Coach Pal Dardai musste kurzfristig auf Schlussmann Jarstein verzichten, der positiv auf das Coronavirus getestet worden war. Für den Norweger stand Schwolow wieder zwischen den Pfosten. Außerdem durfte gegenüber dem 3:0-Erfolg gegen Leverkusen Torunarigha anstelle des verletzten Marton Dardai (Knieprobleme) beginnen.
Feuerwerk und Sonntagsschuss
Auf den Anpfiff von Schiedsrichter Sascha Stegemann folgte zunächst ein dreiminütiges Feuerwerk um das Stadion herum, welches das Spiel aber nicht weiter beeinflusste. Die Hausherren erwischten dabei den deutlich besseren Start und gingen durch einen echten Ostersonntagsschuss in Führung: Eine Bogenlampe landete vor den Füßen Andrichs, der aus 20 Metern humorlos einnetzte (10.). Ryerson hätte in der Anfangsviertelstunde sogar noch nachlegen können, schlenzte den Ball aber an den Querbalken (12.).
Hertha brauchte gute 15 Minuten, um in den Rhythmus und aus einer Standardsituation heraus zur ersten Möglichkeit zu kommen. Torschütze Andrich entschärfte in der Mauer einen gefährlichen Matheus-Cunha-Freistoß (18.). Bei einer der folgenden Ecken legte der aufgerückte Torunarigha einen Kopfball auf die Latte (19.).
Guendouzi doppelt im Blickpunkt
Die Dardai-Elf war also nach Aluminium-Treffern gleichgezogen und arbeitete mit Hochdruck daran, auch auf der Anzeigetafel den Rückstand zu egalisieren. Guendouzi, der kurz zuvor nach intensivem, aber auch grenzwertigem Zweikampf mit Prömel Gelb gesehen hatte, holte gegen Friedrich einen Foulelfmeter heraus, den Lukebakio souverän verwandelte (35.). Mit dem verdienten Zwischenstand ging es kurz darauf in die Kabinen.
Der 27. Spieltag
Ohne großen Spielfluss, aber erneut mit leichten Vorteilen für Union startete auch der zweite Durchgang. Richtig in Gefahr geriet Schwolows Kasten jedoch nicht, dies galt auch für Luthe, nachdem Hertha die Offensivbemühungen komplett eingestellt hatte.
Keine Torraumszenen in Hälfte zwei
Dabei blieb es auch bis zum Ende der Partie: Die Blau-Weißen kreierten über den kompletten Verlauf der zweiten 45 Minuten keinen einzigen Torschuss, sondern setzten alles auf eine geordnete Defensive. Union blieb die aktivere Mannschaft und war auch sichtlich bemüht, doch gefährliche Abschlüsse gab es auch hier keine, sodass es am Ende beim leistungsgerechten 1:1 blieb. Im vierten Bundesliga-Derby gab es somit das erste Remis.
Union ist am Samstag (15.30 Uhr) beim FC Bayern zu Gast. Hertha empfängt zur gleichen Zeit Borussia Mönchengladbach und muss dabei auf den gesperrten Tousart (5. Gelbe) verzichten.