Bayern-Coach Hansi Flick nahm nach dem 2:1-Erfolg in der Champions League gegen Lazio Rom zwei Änderungen vor: Neuer kehrte für Nübel (Bank) zwischen die Pfosten zurück, Süle rückte für den erkälteten Kimmich in die erste Elf.
Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo tauschte im Vergleich zum 2:0-Heimsieg gegen Hoffenheim ebenfalls zweimal Personal: Coulibaly und der 18-jährige Ahamada (Startelf-Debüt in der Bundesliga) vertraten Förster (Bank) und Mangala (Muskelfaserriss).
Ein Platzverweis sorgt für vertauschte Rollen
Man hatte sie schon geben können, die Rote Karte für Davies - selbst per VAR-Overturn (12.). Der Kanadier war Endo auf das umknickende Gelenk gesprungen, ein grobes Foulspiel. Zwei Minuten später konnte VfB-Knipser Kalajdzic Neuer aus wenigen Metern nicht überwinden, doch der VfB, der den Bayern in der Anfangsphase Respekt abverlangt hatte, war am Drücker.
Dann aber geschah etwas schier Surreales. Plötzlich unsicheren Schwaben wurde durch die Überzahl augenscheinlich der Stecker gezogen, während der Meister durch das Handicap eine Motivationsspritze verabreicht bekam. Die Bayern überrollten den VfB nach allen Regeln der Kunst, speziell dem 2:0 durch Gnabry (22.) war eine herrliche Kombination vorausgegangen. Rundherum streute Tormaschine Lewandowski schon im ersten Durchgang drei Treffer ein (18., 23., 39., seine Saisontore 33 bis 35) - vier Tore in Unterzahl in der ersten Halbzeit waren Bundesliga-Rekord.
Bundesliga, 26. Spieltag
Kalajdzic erneut zu ungenau - wie auch Lewandowski
Im zweiten Abschnitt konzentrierte sich der Meister zunächst auf seine Defensive, zwei agile Viererketten machten dem VfB das Leben schwer. Bis auf Kalajdzics zweiten aussichtsreichen Kopfball direkt auf Neuer (53.) gelang den Schwaben wenig, eine Aufholjagd lag nicht in der Luft. Als den Bayern das klar wurde und sie selbst wieder mehr nach vorne spielten, entstand ein munteres Hin und Her.
Nach einer guten Stunde hatte Lewandowski seine beste Chance im Spiel, die der Pole freistehend aus acht Metern sehr untypisch vergab (63.). Das spielte allerdings keine Rolle, weil die Gäste offensiv zu harmlos blieben - bezeichnend etwa Klimowicz' Distanzschuss genau auf Neuer (66.). Stattdessen verpassten es Sané (72.), Choupo-Moting (79.) und Goretzka (82.), das deutliche Ergebnis weiter in die Höhe zu schrauben.
Für die Bayern geht es am 3. April (18.30 Uhr) mit dem Schlagerspiel in Leipzig weiter, in dem sie ihre Tabellenführung nicht verlieren können. Der VfB hat tags darauf (15.30 Uhr) Werder Bremen zu Gast.