Wolfsburgs Coach Oliver Glasner tauschte nach der enttäuschenden 1:2-Niederlage bei AEK Athen und dem damit verbundenen Aus in den Europa-League-Play-offs zweimal: Casteels kehrte anstelle von Pervan zwischen die Pfosten zurück, außerdem spielte Brooks anstelle von Steffen (Coronavirus) und bezog Stellung auf seiner gewohnten Position in der Innenverteidigung. Guilavogui und Schlager rückten daher jeweils weiter nach vorne.
Beim FCA lief dieselbe Startelf wie beim überraschenden 2:0-Sieg gegen Dortmund auf, dafür war lange die Frage offen, wer Heiko Herrlich (Pneumothorax) auf der Bank vertreten würde: Iraklis Metaxas wurde mit dieser Aufgabe anvertraut.
Brekalo freut sich zu früh
3. Liga, 3. Spieltag
Nach kurzer Abtastphase kristallisierte sich die Rollenverteilung schnell heraus: Wolfsburg investierte mehr ins Spiel, die Augsburger lauerten eher auf Konter - und beide Teams hatten so ihre Momente.
Kämpferisch stimmte der Einsatz hüben wie drüben, spielerisch machten die Wölfe jedoch den reiferen Eindruck. Sie ließen den Ball phasenweise schön laufen, forcierten das Flügelspiel und sorgten vor allem über die linke Seite immer wieder für Gefahr: Weghorst (7.) und Schlager (24.) scheiterten noch an Gikiewicz respektive Iago.
Brekalo traf sogar ins Schwarze - und das sehenswert aus 17 Metern genau ins linke untere Eck, doch der Kroate durfte nicht jubeln, da nach Überprüfung durch den VAR eine Abseitsstellung von Weghorst erkannt wurde und der Treffer zu Recht nicht zählte (27.).
Augsburg spielt gerne steil
Den Ball im Blick: Augsburgs Michael Gregoritsch setzt Maximilian Arnold unter Druck. Getty Images
Augsburg wiederum punktete mit zwei Dingen: einer starken Defensiver dank guter Raumaufteilung und schnellem Vertikalspiel nach Ballgewinn. Primär waren die Gäste hinten gefordert und ließen dabei nur sehr wenig anbrennen, offensiv glänzte der FCA vor allem mit schnellen Pässen in die Tiefe, die auch zur einen oder anderen vielversprechenden Chance führten (Gregoritsch, 11.; Niederlechner, 21., 30.).
Unter dem Strich waren Treffer aber weder den Niedersachsen noch den bayerischen Schwaben vergönnt, sodass es torlos in die Pause ging. Nach Wiederanpfiff verlor die Partie an Elan, was auch daran lag, dass der FCA noch einen Tick defensiver agierte. Das führte zu einem Spiel auf ein Tor, auf das der Augsburger. Das Problem: Die Wölfe entwickelten nicht ausreichend Durchschlagskraft und nutzten obendrein die paar Gelegenheiten, die sich ergaben nicht - sowohl Mehmedi (53.) als auch Brekalo (67.) scheiterten an Torhüter Gikiewcz.
Beide Trainer reagierten, wechselten fleißig - beim VfL feierte unter anderem Neuzugang Baku sein Debüt (72.) -, doch das änderte nichts an der Tatsache, dass die Partie über weite Strecken des zweiten Durchgangs eher schleppend daherkam. Erst zum Ende hin wurde es wieder lebhafter, so stellte der eingewechselte Finnbogason Wolfsburgs Torhüter Casteels mit einem tückischen Diagonalschuss auf die Probe (82.). ehe auf der Gegenseite Brooks zuerst geblockt wurde (86.) und anschließend knapp neben das Tor köpfte (90.+4). Letztlich blieb es bei der Nullnummer, mit der die bislang ungeschlagenen Fuggerstädter sicher besser leben können.
Wolfsburg ist nach der Länderspielpause am Samstag, den 17. Oktober, bei Borussia Mönchengladbach zu Gast - Anpfiff ist um 20.30 Uhr. Augsburg empfängt fünf Stunden zuvor (15.30 Uhr) RB Leipzig.