FCA-Coach Heiko Herrlich musste im Vergleich zum 3:1-Erfolg bei Union Berlin kurzfristig auf Vargas verzichten, der mit muskulären Problemen ausfiel. Offensivallrounder Hahn hatte das Rennen um die offene Planstelle aufgrund starker Leistungen in den Vorwochen für sich entschieden.
Ebenfalls einen verletzungsbedingen Wechsel nahm Dortmunds Trainer Lucien Favre nach dem 3:0-Sieg gegen Mönchengladbach vor: Europameister Guerreiro ersetzte Hazard, der dem BVB wegen eines Muskelfaserrisses fehlte.
"Ballbesitz-Borussen": Über 80 Prozent
Die Dortmunder starteten vor 6000 Zuschauern in der ausverkauften Augsburger Arena erwartungsgemäß dominant. Die Favre-Elf hatte mitunter über 80 Prozent Ballbesitz und sah sich dementsprechend tief stehenden Augsburgern gegenüber. Ersten Abschlüssen der Westfalen fehlte es an der nötigen Präzision bzw. Kraft, dazu flog FCA-Keeper Gikiewicz bei Witsels' Schuss schön (6.).
Bundesliga, 2. Spieltag
Auch weiterhin blieb Hinterherlaufen die Haupttätigkeit der Hausherren. Mit enormen Laufaufwand liefen Niederlechner und Co. die Räume zu und machten es den Dortmunder damit schwer, sich bis in den gegnerischen Strafraum zu kombinieren.
Ein Schuss, ein Tor
Nach einer halben Stunde bekam der FCA die Dortmunder Drangphase besser in den Griff und erhielt nach einem Foul Cans an Gregoritsch auch eine vielversprechende Freistoßmöglichkeit: Bei Caligiuris Hereingabe hatte sich Uduokhai gegen Akanji einen kleinen Vorteil verschafft und drückte die Kugel aus kurzer Distanz mit der Stirn in die Maschen (40.). Trotz eines einseitigen Torschussverhältnisses von 8:1 musste der BVB den Gang in die Kabine mit einem 0:1-Rückstand antreten.
Zweiter Schuss, zweites Tor: Caligiuri erhöht
Mit immer noch deutlich mehr Ballbesitz startete die Favre-Elf auch in den zweiten Durchgang, allerdings hielten die Borussen häufig den Ball auch einfach im Mittelfeld, ohne dem FCA wehzutun. Derweil blieben sich auch die kaltschnäuzigen Augsburger treu: Mit dem zweiten Torschuss erzielte der Ex-Schalker Caligiuri nach Traumpass von Niederlechner das 2:0 (54.)
Der BVB, fortan mit Reus und Brandt, reagierte wütend auf den doppelten Rückstand. Guerreiros Versuch wurde im letzten Moment noch abgefälscht (55.), während Reyna ohne Erfolg einen Elfmeter herausholen wollte (57.). Bei Cans Hereingabe in den Fünfer war kein Mitspieler zur Stelle (62.), sodass die unmittelbare Antwort der Borussia ausblieb.
Gikiewicz raubt BVB den letzten Nerv
Die Augsburger, die zehn Kilometer mehr liefen als die Dortmunder, verdienten sich den Dreier gegen den BVB, da sie aufopferungsvoll kämpften und mit Gikiewicz einen bärenstarken Schlussmann in ihren Reihen hatten: Der 32-Jährige fuhr erst in der 85. Minute gegen Hummels blitzschnell das rechte Bein aus und machte sich fünf Minuten später gegen Haaland groß. Damit bewahrte Gikiewicz sein Team vor einer hektischen Schlussphase. Stattdessen bejubelten die bayerischen Schwaben den erstmaligen Sechs-Punkte-Start in eine Bundesligasaison.
Am nächsten Spieltag geht es für Augsburg sonntags gegen Wolfsburg (15.30 Uhr) um die nächsten drei Zähler. Bereits am Mittwoch spielt Dortmund gegen Bayern München im Supercup (20.30 Uhr), ehe am Samstag (15.30 Uhr) das Heimspiel gegen Freiburg auf dem Programm steht.