Bundesliga

Werder und die Vertrauensfrage: Baumann will sich nicht äußern

Kohfeldt schließt Rücktritt aus

Werder und die Vertrauensfrage: Baumann will sich nicht äußern

Wortloser Abgang: Sportchef Frank Baumann.

Wortloser Abgang: Sportchef Frank Baumann. imago images

Noch vor dem Spiel hatte Frank Baumann am "Sky"-Mikro noch ausführlich Rede und Antwort gestanden. "Wir müssen zusammenhalten", forderte der Bremer Sportchef im Vorfeld der 90 Minuten, in denen davon allerdings nur wenig zu sehen war. Nach einer ersten Halbzeit, in der die positivste Erkenntnis durch den 0:0-Pausenstand festgehalten war, brach Werder innerhalb von 17 Minuten erneut auseinander, und kassierte wie schon in der Partie vor einer Wochen bei Borussia Dortmund (dort innerhalb von neun Minuten) drei Gegentore, die den Werder-K.-o. bedeuteten. Von einem "nicht erklärbaren Blackout" sprach Kohfeldt ...

Ist Kohfeldt noch der richtige Trainer?

Durch die siebte Niederlage in Folge befinden sich die Bremer weiterhin im freien Fall - und landen, wenn es so weitergeht, am Ende der Saison in der 2. Bundesliga. Die Frage, ob der aktuelle Trainer in der jetzigen Situation noch der richtige ist, stellt sich immer dringlicher. Nach dem Spiel jedenfalls wollte sich Baumann gegenüber den Journalisten nicht äußern.

Wird ein Wechsel auf dem Trainerposten - im Gegensatz zur Vorsaison, als der Klub in einer ganz ähnlichen Situation an Kohfeldt festhielt - zum Mittel, um der einmal mehr über ganz weite Strecken planlos agierenden Mannschaft einen neuen Reiz auszusetzen? Drei Spieltage stehen noch aus. Bis zum nächsten Bundesligaspiel gegen Bayer Leverkusen wären es fast zwei Wochen Vorbereitungszeit, da Werder am kommenden Freitag - so "skurril" (Kohfeldt) das in der aktuellen Lage klingen mag - im Pokalhalbfinale gegen RB Leipzig steht.

Baumann verschwand wortlos im Mannschaftsbus

Kohfeldt selbst sagte am Samstag: "Ich spüre das Vertrauen aller Vereinsvertreter, definitiv." Einen Rücktritt schloss der 38-Jährige zudem kategorisch aus. "Diesen Sommer bin ich 20 Jahre bei Werder. Ich werde garantiert nicht weglaufen, sondern werde kämpfen, um diesen Verein in der Liga zu halten. Dafür bin ich ihm zu sehr verbunden."

Und dann äußerte er sich in der Pressekonferenz an der Alten Försterei so, dass die Vertrauensfrage über dem Stadion schwebte, als Werder aus Berlin abreiste: "Wenn jemand das Gefühl hat, dass es mit einer anderen Person besser geht, soll man mir das mitteilen, denn nichts ist wichtiger als Werder Bremen." Derjenige, der ihm das sagen müsste, schwieg jedoch lieber - und verschwand wortlos im Bremer Mannschaftsbus. Erst am Sonntagmittag wolle Baumann sich äußern, teilte der Verein mit.

Tim Lüddecke

Bilder zur Partie 1. FC Union Berlin - Werder Bremen