Eines war Kohfeldt nach der siebten Punktspiel-Niederlage in Serie zunächst wichtig klarzustellen. "Ich glaube nullkommanull daran, dass die Jungs nicht wollten", sagte der 38-Jährige im "Sky"-Interview. Sein Team sei viel gelaufen, "habe viel versucht", aber: "Es ist nicht griffig, nicht zwingend geworden." Am Ende stand eine krachende 1:3-Niederlage bei Union Berlin, die den SVW in noch größere Abstiegssorgen stürzt.
Ich bin der Trainer, ich bin verantwortlich für die Leistung.
Florian Kohfeldt
Kohfeldt führte das Ergebnis vor allem auf eine miserable Phase nach dem Seitenwechsel zurück. "In der zweiten Hälfte haben wir 15 Minuten einen kompletten Blackout", sagte er, wählte dabei ähnliche Worte wie Niklas Moisander, die damit beide auf die Phase anspielten, in der Joel Pohjanpalo (50., 53., 67.) quasi im Alleingang das Spiel durch einen Hattrick entschied. "Wir können nicht aufwachen, wenn wir ein Gegentor bekommen. Ich finde, dass uns Union dafür sogar noch eine Möglichkeit geboten hat. Sie waren auch nicht so griffig, wie man es gewohnt ist", kritisierte Kohfeldt seine Mannschaft.
Dabei nahm er sich selbst auch gar nicht aus. "Ich bin der Trainer, ich bin verantwortlich für die Leistung. Dementsprechend bin ich ein großer Teil davon, dass wir heute so gespielt haben", betonte Bremens Trainer - der aber angesichts des Negativlaufs einen Rücktritt ausschloss. "Es geht nur um Werder Bremen. Ich kann für mich ausschließen, dass ich weglaufe." Und auch Konsequenzen seitens des Vereins erwartet Kohfeldt nicht: "Ich spüre weiterhin das Vertrauen aller Vereinsvertreter."
"Etwas skurril": Vor dem Abstiegsendspurt wartet das Pokal-Halbfinale
Der Druck nimmt dennoch zu. Das auf dem Relegationsplatz stehende Köln hat nur noch einen Punkt Rückstand auf die Grün-Weißen, der Vorletzte Berlin ist vier Punkte entfernt - hat aber drei Spiele weniger bestritten. Doch bevor der Abstiegskampf in seine heiße Phase geht, wartet auf Bremen erstmal das Pokal-Halbfinale gegen Leipzig. "Das ist etwas skurril in der jetzigen Phase", so Kohfeldt. "Eine Woche später haben wir mit Leverkusen dann ein Heimspiel, das wir gewinnen müssen."