Bundesliga

Warum die Nationalspielerzahl beim SC Freiburg gesunken ist

Fünf von sechs Profis kommen mit neuem Selbstvertrauen zurück

Warum Freiburgs Nationalspielerzahl stark gesunken ist

Die Nationalspieler in seinem Kader wurden weniger: SCF-Trainer Christian Streich.

Die Nationalspieler in seinem Kader wurden weniger: SCF-Trainer Christian Streich. IMAGO/RHR-Foto

Der SC hatte in der starken vergangenen Saison 19 Nationalspieler in seinem Profikader, Junioren-Auswahlkräfte inbegriffen. In dieser gerade zu Ende gehenden Länderspielperiode waren allerdings nur sechs Profis in Diensten ihrer Heimatländer unterwegs. Ein Umstand, der Trainer Christian Streich besonders in der aktuellen Lage mit vielen Verletzten freuen dürfte. Auch wenn einige Spieler natürlich lieber auf Reisen gewesen wären.

Aus sportlichen Gründen fehlten diesmal von den letztjährigen 19 aber nur Matthias Ginter (Deutschland), Vincenzo Grifo (Italien) und Kenneth Schmidt (Deutschland, U 21). Aber was ist mit der restlichen, beträchtlichen Differenz? In Person von Kevin Schade (erst U 21, dann A-Team Deutschland), Mark Flekken (Niederlande), Woo-Yeong Jeong (Südkorea) sowie Hugo Siquet (Belgien U 21) und Robert Wagner (U 20) verließen im Winter, respektive Sommer insgesamt fünf Nationalspieler den Verein.

Zahlreiche Verletzte: Streich gehen die Alternativen aus

Drei weitere, vorige Saison für ihre Nationalteams berufene Akteure sind derzeit verletzt: Roland Sallai (Ungarn), Christian Günter (Deutschland) und Daniel-Kofi Kyereh (Ghana). Zusätzlich sind Yannik Keitel und Noah Weißhaupt im Sommer altersbedingt aus der deutschen U-21-Auswahl ausgeschieden. Im Sommer kamen zwar Junior Adamu (Österreich) und Eigengewächs Max Rosenfelder (bisher deutsche U 19) neu dazu, wurden aktuell aber auch nicht berufen.

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Rosenfelder, weil er schon seit Sommer auf der Verletztenliste steht. Da darauf nach dem 1:3 in Leipzig vor eineinhalb Wochen neben dem Langzeitverletzten Maximilian Philipp (früher U 21 Deutschland) auch noch Keitel (wieder Adduktorenprobleme) und Lukas Kübler (Zehenbruch) standen, gehen Streich langsam aber sicher die Alternativen aus.

Wenn sich aus dem Lazarett keiner zurückmeldet, hat der SC-Coach für das wichtige Heimspiel am Samstag gegen Darmstadt nur noch fünf Feldspieler aus dem schmalen 25er Profikader auf der Bank. Vorausgesetzt, die sechs Nationalspieler sind alle einsatzfähig. Dazu gibt es erst beim Training am Donnerstag belastbare Erkenntnisse.

Lienhart und Gregoritsch sowie Deutschlands U-21-Spieler haben Rückenwind

Immerhin kehren vier Profis vom Auswahl-Dienst mit frisch gestärktem Selbstvertrauen zurück. Allen voran das österreichische Duo Philipp Lienhart und Michael Gregoritsch. Beide hatten mit starken Leistungen ihren Anteil am überzeugenden 2:0-Sieg gegen Deutschland am Dienstag und waren bereits vorige Woche beim 2:0 in Estland gestartet, als Innenverteidiger Lienhart sein erstes Länderspieltor im 19. Einsatz erzielte.

Auch Keeper Noah Atubolu und vor allem Merlin Röhl kehren mit Erfolgserlebnissen zurück. Mit der deutschen U 21 gewannen sie gegen Estland (4:1) und nach Rückstand auch das wichtige Spitzenspiel in der EM-Quali gegen Polen (3:1), bei dem Röhl zum Endstand traf. Gegen Estland hatte der Mittelfeldspieler das Führungstor vorbereitet und war mit dem eingewechselten Doppeltorschützen Rocco Reitz der beste Akteur auf dem Platz.

Ritsu Doan hat die größten Reisestrapazen hinter sich, war aber auch erfolgreich in der WM-Qualifikation. Im japanischen Heimspiel gegen Myanmar traf der Dribbler als Startelfspieler zum 5:0-Endstand. Beim weiteren 5:0-Kantersieg am Dienstag in Syrien kam er als Joker.

Ändert Streich gegen Darmstadt etwas an seiner Startelf?

Nur bei Kiliann Sildillia und der grundsätzlich top besetzten U-21-Auswahl von Vize-Weltmeister Frankreich lief es überraschend schlecht. In der EM-Quali mussten die FFF-Junioren in Österreich ein 0:2 einstecken und verloren am Montag auch ein Testspiel gegen Südkoreas U 23 mit 0:3. Sildillia stand in beiden Partien in der Startelf.

Auch gegen Darmstadt dürfte der französische Verteidiger wieder starten, wie auch Atubolu, Lienhart und Röhl. Sollte Streich auf dieselbe Startelf im 3-4-3 setzen wie zuletzt in Leipzig (1:3) und gegen Backa Topola (5:0), hätte er in Person von Gregoritsch, Doan und Adamu zwar noch gefährliche, erprobte Offensivoptionen in der Hinterhand, sonst neben Ersatzkeeper Florian Müller aber nur noch die jungen Verteidiger Schmidt und Jordy Makengo als potenzielle Einwechselspieler zur Verfügung. Es ist daher damit zu rechnen, dass der eine oder andere U-23-Akteur den Spieltagskader auffüllt.

Carsten Schröter-Lorenz

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