Auch gegen Gladbach wollte Stuttgart den Aufwärtstrend unter dem neuen Trainer Sebastian Hoeneß fortsetzen. Nach einer beidseitigen Abtastphase waren es die Schwaben, bei denen nach dem 1:1 beim FC Augsburg Mavropanos und Silas anstelle von Ito (5. Gelbe Karte) und Führich begannen, die die Initiative ergriffen. Karazor näherte sich aus der Distanz zunächst nur an (16.), Millots Fernversuch lenkte Omlin zur Ecke (21.).
Guirassys Hacke bedeutet die Führung
Und diese sollte über Umwege zum Erfolg führen. Nach dem folgenden Einwurf spielten Millot und Anton einen doppelten Doppelpass - die Hereingabe drückte Guirassy per Hacke über die Linie (22.).
Der VAR musste allerdings konsultiert werden, weil Millot beim Zuspiel von Anton im Abseits stand. Video-Assistent Matthias Jöllenbeck entschied, dass Neuhaus zuletzt am Ball war - deshalb zählte der Treffer.
Der Borussia merkte man an, dass drei wichtige Spieler im Vergleich zum 0:1 gegen Union Berlin fehlten. Thuram (Muskelfaserriss in den Adduktoren), Bensebaini (Hüfte) und Koné (Oberschenkel) wurden von Plea, Netz und Ngoumou ersetzt - außerdem startete Lainer anstelle von Scally. Nach rund einer halben Stunde hatten die Gladbacher sich aber offensiv sortiert und verzeichneten eine kleine Drangphase. Die beste Möglichkeit vereitelte Bredlow gegen Plea aus spitzem Winkel (33.).
Bundesliga, 30. Spieltag
Viel mehr ließ ein defensiv stabiler VfB aber nicht zu - und auch offensiv präsentierten sich die Schwaben zielstrebiger. Silas (40., 42.) und Millot (42.) hatten noch vor der Pause weitere Möglichkeiten.
Gladbach macht mehr, bleibt aber ungefährlich
In den zweiten Durchgang startete Gladbach besser. Die Borussia investierte wieder mehr, richtig gefährlich wurde es aber für das Stuttgarter Tor selten.
Der VfB hingegen verlegte sich nun aufs Kontern. Nach einem der seltenen Umschaltgelegenheiten wurde Silas' Schuss geblockt, Omlin parierte gegen Tiago Tomas (beides 64.), der den verletzt ausgeschiedenen Guirassy ersetzt hatte.
Zwei Elfmeter in wenigen Minuten
In der Schlussphase nahm die Partie dann noch einmal Fahrt auf: Erst verwandelte Weigl einen von Zagadou verursachten Handelfmeter zum Ausgleich (78.). Stuttgart antwortete aber sofort - ebenfalls vom Punkt. Itakura brachte Tiago Tomas zu Fall, der eingewechselte Coulibaly traf zum 2:1 (83.). Außerdem sah der Verteidiger noch die Rote Karte.
In Unterzahl versuchte die Borussia nochmal alles. Daniel Farke wechselte erst dreifach (84.), dann doppelt (87.). Mehr als ein wuchtiger Distanzschuss von Telalovic (Bredlow parierte) kam aber nicht heraus (90.+5).
Dass Coulibaly in der acht-minütigen Nachspielzeit doppelt das 3:1 liegen ließ (90.+7), fiel am Ende nicht mehr ins Gewicht. Damit bleibt der VfB auch im vierten Bundesliga-Spiel unter Hoeneß ungeschlagen und landet damit im Abstiegskampf einen Befreiungsschlag. Die Schwaben schieben sich in der Tabelle an Bochum vorbei auf Platz 15 und damit zum ersten Mal seit dem 23. Spieltag über den Strich. Die Borussia hingegen verharrt weiter im Mittelfeld.
Stuttgart ist am kommenden Samstag ab 15.30 Uhr zum Abstiegskracher im Olympiastadion bei Hertha BSC zu Gast. Zuvor steht für die Schwaben aber noch das Halbfinale im DFB-Pokal gegen Frankfurt (Mittwoch, 20.45 Uhr) an. Die Borussia empfängt am 31. Spieltag Bochum (Samstag, 15.30 Uhr).