Stuttgarts Trainer Pellegrino Materazzo hatte vor dem Baden-Württemberg-Duell gegen die TSG Hoffenheim um Kalajdzic und Wamangituka gebangt, doch beide hatten ihre Knieprobleme auskuriert und waren einsatzbereit. So nahm der Coach des VfB nur eine Änderung im Vergleich zum 1:1 in Frankfurt vor: Kapitän Castro war zurück in der Startelf, Coulibaly musste für ihn auf die Bank.
Beide Teams starteten mit defensiven Dreierketten und standen zu Beginn äußerst disziplniert. Auf der Hoffenheimer linken Seite gönnte Coach Sebastian Hoeneß John, der sich derzeit im Abiturstress befindet, nach dem 2:0 gegen Wolfsburg eine Pause. Für ihn startete Sessegnon, der die Tempoläufe von Wamangituka einengen sollte - das klappte nur 14 Minuten.
Wamangituka legt los, Adams trifft ins eigene Tor
Denn in der 15. Spielminute lief Wamangituka seinem Gegenspieler davon, flankte flach und scharf in die Mitte, wo er Kalajdzic erst verpasste und Adams ein unglückliches Eigentor unterlief. Der VfB blieb danach das aktivere Team, ohne sich aber Chance um Chance zu erspielen. Die beste hatte Castro, der mit einem Flatterball Baumann prüfte (20.).
Kramaric lässt den Ausgleich liegen
Die TSG tat sich lange schwer gegen die gut organisierte Defensive der Stuttgarter. Erst nach einer halben Stunde kamen die Kraichgauer besser in die Partie. Angetrieben von Kaderabek spielten sich die Hoffenheimer immer wieder über außen nach vorne, die Flanken waren jedoch meist zu ungenau. Erst kurz vor der Pause hatte Kaderabek richtig justiert und fand in der Mitte den alleingelassenen Kramaric, der allerdings nur Kobel anköpfte (39.). Wenig später ließ auch Sessegnon aus wenigen Metern den Ausgleich liegen (42.). Zuvor hatte Hoffenheim noch Elfmeter gefordert, doch Antons Kontakt mit Bebou war für einen Pfiff zu wenig (36.).
25. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel brauchten beide Mannschaften etwas, um ihre jeweilige Linie wieder zu finden - zu oft waren Abspiele zu schlampig und Umschaltmomente zu hektisch. Zielstrebiger war Grillitschs Distanzknaller, den Kobel noch aus dem rechten oberen Eck fischte (55.). Danach machte auch der VfB, vor allem in Person von Wamangituka, wieder ordentlich Betrieb - sein Schuss aus spitzem Winkel strich nur knapp über den Querbalken (61.).
Kalajdzic knackt Bobic-Rekord
Mit dem hohen Tempo Wamangitukas hatte die TSG-Defensive vermehrt Probleme und konnte den Außenbahnspieler in der 64. Minute nach Castros Steckpass nicht mehr aufhalten. Diesmal kam der Querpass auch beim anvisierten Kalajdzic an. Der Österreicher verwertete eiskalt und stellte damit einen Stuttgarter Rekord ein. Sieben Spiele in Folge zu treffen war bislang nur Fredi Bobic in der Saison 1995/96 gelungen.
Kramaric und Hoffenheim glücklos
Die TSG gab sich nicht auf, doch am Beispiel Kramaric wurde deutlich, was den Hoffenheimern am Sonntagabend fehlte. Der Kroate versuchte zwar viel, doch weder sein Heber (70.) noch sein Distanzschuss Sekunden später brachten ernsthafte Gefahr. Auch als Vorbereiter klappte es nicht besser, Dabbur traf nur das Außennetz (74.).
Der VfB war einfach das zielstrebiger Team, die TSG brachte Wamangituka selten unter Kontrolle - und so fiel fast auf Vorlage des Kongolosen noch das 3:0 durch Endo, doch Baumann verhinderte es (84.). Nachdem auch Skov und Kramaric in der Nachspielzeit kein Treffer mehr gelang, verlor die TSG zum ersten Mal seit vier Spielen wieder.
Stuttgart, das nun bereits seit fünf Spielen ohne Niederlage ist, gastiert am 26. Spieltag am Samstag (15.30 Uhr) im Südschlager beim FC Bayern. Hoffenheim erhält am Sonntag (13.30 Uhr) Besuch von Mainz 05.