Vor Anpfiff war zunächst Rätselraten angesagt, da beide Trainer mit ihren personellen Entscheidungen durchaus überraschten. So brachte RB-Coach Julian Nagelsmann nach dem 0:2-Champions-League-Aus gegen Liverpool mit Orban, Halstenberg, Haidara, Kluivert und Sörloth fünf Neue und stellte zudem von Dreier- auf Viererkette um. Klostermann, Adams, Nkunku, Kampl und Dani Olmo rotierten raus.
Bei den Gästen war unmittelbar vor Anpfiff bekannt geworden, dass sowohl Hinteregger (Oberschenkelprobleme) als auch Durm (Zerrung des linken tiefen Hüftbeugers) ausfallen würden. Die große Frage: Wer spielt rechts? Kamada nahm sich der Aufgabe im Wesentlichen an. Im Vergleich zum 1:1 gegen Stuttgart brachte Trainer Adi Hütter Tuta, Rode und Kamada anstelle von Hinteregger, Durm und Jovic (Bank).
Trapp hält seinen Kasten sauber
25. Spieltag
Sportlich entwickelte sich zu Beginn ein recht einseitiges Spiel. Die Leipziger attackierten früh, bauten rasch großen Druck auf und waren zunächst absolut tonangebend. Kluivert (7.) und Forsberg (14.) näherten sich der Führung dann auch an, doch Trapp hatte etwas dagegen und hielt seinen Kasten mit starken Paraden sauber.
Und die Eintracht? Die fand offensiv quasi nicht statt, den ersten Torschuss der Gäste gab es erst nach 39 Minuten (!) zu sehen - und der war alles andere als gefährlich: Kamada verfehlte das Ziel deutlich. Defensiv wussten die Hessen jedoch zu überzeugen.
Die SGE ging keinem Zweikampf aus dem Weg und kaufte den Sachsen mit ihrer galligen Spielweise auch ein wenig den Schneid ab. RB blieb zwar optisch überlegen, verbuchte in Hälfte eins aber keinen weiteren nennenswerten Abschluss. Folgerichtig ging es torlos in die Kabinen. Upamecano war da schon nicht mehr auf dem Platz, der Innenverteidiger Franzose musste mit Oberschenkelproblemen schon nach 28 Minuten ausgewechselt werden.
Sächsischer Blitzstart
Umjubelt: Frankfurts Daichi Kamada (M.). Getty Images
Analog zum ersten Durchgang startete RB spritziger in die zweite Hälfte, durfte nun aber sogleich die Führung bejubeln: Trapp ließen einen satten Kluivert-Schuss aus der Ferne prallen und Forsberg staubte eiskalt ab (46.).
Die Frankfurter waren nun gefordert - und sie wachten auf. Zwar blieb es dabei, dass RB optische Vorteile und in Person von Poulsen (51.) die nächste gute Möglichkeit hatte, aber die Eintracht zeigte sich nun vorne vermehrt - und Younes zwang Gulacsi urplötzlich zu einer starken Parade (58.).
Nur kurz darauf war der Ungar sogar geschlagen: Über Rode und André Silva wurde Kamada in Szene gesetzt, der das Leder wuchtig zum 1:1 in die Maschen drosch (61.). Die Zeiger waren also wieder auf null gestellt - und es entwickelte sich ein nun offenes Duell. Ndicka rettete für seinen bereits geschlagenen Schlussmann Trapp gerade noch vor dem einschussbereiten Poulsen (67.), ehe auf der anderen Seite der eingewechselte Jovic freistehend verzog, ehe auch Kamada nur Sekunden später angeschlagen raus musste (81.). Weil dann auch noch Sabitzers 20-Meter-Schuss drüber strich (90.), blieb es beim Remis. RB muss damit den FC Bayern etwas ziehen lassen, die Münchner haben nun vier Punkte Vorsprung.
Für die Sachsen geht es am kommenden Freitag (20.30 Uhr) auf der Bielefelder Alm weiter. Frankfurt empfängt tags darauf Union Berlin (15.30 Uhr).