Quirliger Ideengeber: Filip Trojan (li. gegen David Müller) war am Sonntag kaum zu stoppen. dpa
Drei Pflichtspiele, drei Platzverweise - Morenas Rote Karte beim 2:5 in Fürth zwang Holger Stanislawski in der Abwehr erneut zum Umbau. Kalla ersetzte den gesperrten Kapitän, Weigelt rückte für Bruns ins Team, der wegen einer Rippenprellung ausfiel. Zudem begann Schnitzler für Hoilett. Beim Gast aus Oberhausen gab es nach dem 2:1 gegen Ingolstadt nur eine Änderung: Falkenberg musste Schlieter weichen. Angreifer Luz konnte nach abgeklungener Knöchelverletzung an alter Wirkungsstätte auflaufen.
Die Rollen waren von Beginn an klar verteilt: St. Pauli übernahm die Initiative, RWO wartete zunächst ab und ließ die Gastgeber kommen. Der Anfangsdruck der Hamburger wurde schnell mit dem Führungstreffer belohnt. Kurz nachdem Schnitzler frei vor Semmler noch vergeben hatte, dribbelte Trojan von rechts in den Gästestrafraum und legte quer zu Ebbers, der nur noch einschieben musste (9.).
Der 3. Spieltag
St. Pauli ruhte sich auf dem Führungstreffer nicht aus, sondern spielte weiter druckvoll nach vorne. Die Gäste kamen mit dem Pressing der Stanislawski-Elf überhaupt nicht zurecht. Viele Ballverluste in der Vorwärtsbewegung waren die Folge. Anders die Hamburger, die das Mittelfeld immer wieder schnell überbrückten und sich zahlreiche Chancen herausspielten. Vor allem den agilen Trojan bekam der Aufsteiger nie in den Griff. Oft war der Mittelfeldspieler nur durch Fouls zu stoppen. Ein daraus resultierender Freistoß von Ludwig gelangte über Ebbers zu Boll, der den Ball mit einem fulminanten Rechtsschuss im Tor unterbrachte (27.).
Die Gastgeber waren RWO in allen Belangen überlegen und konnten fast nach Belieben schalten und walten. Mehr als ein von Eger abgeblockter Torschuss von Kaya sprang für den Neuling nicht heruas. Auf der anderen Seite traf Schultz den Pfosten. Schnitzler zielte besser und traf nach einer Hereingabe von Rothenbach, der von Trojan mit der Hacke in Szene gesetzt worden war, mit dem Pausenpfiff per Direktabnahme zum 3:0.
Mit der komfortablen Pausenführung im Rücken ließ St. Pauli es nach nach dem Wechsel etwas ruhiger angehen, verlor dabei jedoch nie die Kontrolle. Die Gäste blieben weiter harmlos. Die beste Chance vergab Luz, als er frei vor Hain am Schlussmann der Hamburger scheiterte. Besser machte es Trojan, der seine starke Leistung auf der anderen Seite mit einem Heber über Semmler krönte. Auch wenn Oberhausen durch Schlieters Kopfballtor nach einer Ecke postwendend zum Anschlusstreffer kam, war die Entscheidung gefallen. St. Pauli feierte den ersten Saisonsieg - und das sogar zu elft.
Nach der Länderspielpause geht es für die Hamburger am Freitagabend mit dem Auswärtsspiel beim noch ungeschlagenen 1. FC Kaiserslautern weiter. Oberhausen empfängt im Aufsteigerduell zeitgleich Rot-Weiss Ahlen.