St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler veränderte seine Startelf gegenüber dem Aus im Pokal gegen Fortuna Düsseldorf auf drei Positionen: Pokalkeeper Burchert machte wieder für Vasilj Platz und Saliakas und Saad verdrängten Ritzka und Amenyido auf die Bank. Somit brachte Hürzeler wieder seine gewohnte Stammelf auf den Rasen.
Auch Kleeblatt-Coach Alexander Zorniger vertraute nach dem 2:1-Sieg im Spitzenspiel gegen Kiel auf Bewährtes, er veränderte seine Startformation nicht, sodass Petkov erneut als linker Schienenspieler begann.
Zornigers Plan, mit dem spielerisch stärkeren Petkov zu beginnen, ging nicht auf. St. Pauli überrannte die Gäste vom Anstoß weg, Wahl (2.) vergab die erste Chance, dann köpfte Afolayan an die Unterkante der Latte - da waren noch keine drei Minuten gespielt.
Eggestein betreibt Chancenwucher - Saad staubt ab
Den Kiezkickern gelang es in der ersten halben Stunde nahezu immer, Fürth etwas ins Pressing zu locken. Dann kam der lange Ball und plötzlich waren die Gastgeber auf und davon. Lemperle meldete Fürth kurz an (12.), dann kam gleich wieder St. Pauli. Doch Eggestein scheiterte gleich dreifach am erneut stark aufgelegten Urbig (16., 20., 23.).
Die Führung nach einer halbstündigen Machtdemonstration des Tabellenführers war hochverdient: Saliakas' Querpass rutschte durch zu Treu, dessen Schuss Urbig nur nach vorne abprallen ließ. Dort staubte Saad eiskalt ab (30.). Da inmitten des Jubels ein Böller auf den Rasen flog, war das Spiel im Anschluss kurz unterbrochen. Keine 60 Sekunden nach Wiederanpfiff konterte St. Pauli erneut eiskalt, Afolayans von Jung abgefälschter Schuss landete unhaltbar im Netz (33.).
Sieb bringt Fürth zurück
St. Pauli war also am Millerntor voll im Soll, Fürth zeigte nach vorne nichts und Zorniger nahm Petkov runter, um mit Haddadi defensiv mehr Stabilität zu bekommen (35.). Dann wurden die Kiezkicker kurz vor der Pause doch noch geschockt, als Siebs satter Flachschuss zum Anschluss ins Netz ging (44.). Dieser Treffer lag wahrlich nicht in der Luft, ebnete aber den Weg für eine spannende zweite Hälfte.
2. bundesliga, 20. spieltag
In diese startete das Kleeblatt, das im ersten Durchgang noch phasenweise überfordert war, deutlich mutiger und etwas offensiver, wohingegen St. Pauli mehr auf Konter lauerte. Nach einer Stunde belohnten sich die Mittelfranken, als Asta nach einem Geistesblitz von Hrgota wuchtig ins lange Eck schoss (59.).
Das Spitzenspiel war also wieder vollends offen und im zweiten Durchgang dann auch absolut auf Augenhöhe. St. Pauli musste sich auf die höher stehenden und aggressiver anlaufenden Gäste einstellen und fand vorne nicht mehr die Mittel wie noch in der ersten Hälfte.
St. Pauli macht wieder mehr - und belohnt sich
Ganz so temporeich und hochklassig wie zu Beginn war es nicht mehr, trotz des Pokal-Fights vom Dienstag schien St. Pauli in der Schlussphase aber noch etwas mehr Körner zu haben.
Vor allem Saad drehte noch einmal auf: Erst vergab er nach einer Hartel-Flanke (80.), wenig später machte er es aber besser. Haddadis Ball im Spielaufbau fand nur Kemlein, der sofort wieder in die Spitze gab. Dort knallte Saad die Kugel zu seinem zweiten Treffer und der erneuten Führung ins Eck (81.).
Von diesem erneuten Rückschlag erholte sich das Kleeblatt, bei dem der Akku ebenfalls leer war, nicht mehr, Jung verhinderte mit einem starken Tackling noch das 2:4 (88.).
Durch den nächsten Dreier untermauert St. Pauli seine Aufstiegsambitionen und festigt die Tabellenführung. Fürth muss hingegen nach neun Partien ohne Niederlage wieder eine Pleite hinnehmen, bleibt dem Aufstiegsrennen aber weiterhin erhalten.
Die Kiezkicker spielen kommenden Samstag in Magdeburg (13 Uhr). Fürth hat einen Tag danach Hertha BSC zu Gast (13.30 Uhr).