Der 43 Jahre alte Schröder leitet beim Liga-Konkurrenten Mainz 05 als Sportvorstand die Geschicke. Dort hat sich der Ex-Profi einen sehr guten Ruf erarbeitet und mit einigen interessanten Transfers auf sich aufmerksam gemacht. Schröder könnte in Gladbach – möglicherweise unter einem übergeordneten Sportvorstand Eberl – als Sportdirektor ebenfalls die Transferpolitik mitgestalten. Nach kicker-Informationen ist Schröder bei der Borussia definitiv ein heißer Kandidat. Ein anderer Experte, der ins Anforderungsprofil passen würde, wäre der bei Bayer Leverkusen ausscheidende Jonas Boldt.
Im Interview mit der "Rheinischen Post" bestätigte Eberl, dass der sportliche Führungsbereich aufgestockt werden könnte. Es könne "ein Ansatz sein, das Team Sport weiter zu stärken, es hat sich seit zehn Jahren nicht verändert. Es kann aber auch ein Ansatz sein, das Nachwuchsleistungszentrum zu ergänzen oder eben das Scouting", erklärte Borussias Macher. Auf der Pressekonferenz am Freitag umging Eberl mit Verweis auf das wichtige Spiel gegen Werder Bremen am Sonntag die Nachfragen zu möglichen Umstrukturierungen. "Ich möchte im Moment nicht darüber reden. Dass wir Ideen haben, das wissen Sie. Das haben wir in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt."
In Mainz bis 2022 gebunden
Schröder besitzt in Mainz einen Vertrag bis 2022. Bis Mai 2018 war er lange Zeit ein heißer Kandidat auf den Posten als Sportvorstand beim Hamburger SV, gab dann aber sein Bleiben bekannt. Im Mai 2016 hatte Schröder die Nachfolge von Christian Heidel angetreten, war dann im Juli 2017 vom Sportdirektor zum Sportvorstand befördert worden.
Am Freitagabend sprach Schröder im Vorfeld der Begegnung gegen Freiburg: "Viele Spekulationen um Führungskräfte stimmen nicht. Der Fokus ist Mainz 05. Mein Vertrag hier ist langfristig. Was zählt, ist das Spiel heute. Zu allem anderen muss man sich nicht äußern."

Scheidet im Sommer in Leverkusen aus: Jonas Boldt. imago
Für Dieter Hecking standen am Freitag verständlicherweise andere Themen im Vordergrund. Er wird im Sommer von Marco Rose, derzeit noch bei RB Salzburg auf der Bank, als Cheftrainer abgelöst (der kicker berichtete). "Die Enttäuschung ist nach wie vor da. Ich denke, das ist ganz normal. Trotzdem bin ich Profi genug, die Dinge zu trennen und die Enttäuschung abzuschütteln", gab der Coach Einblicke in sein Innenleben. Welche – vor allem personellen – Konsequenzen die Blamage von Düsseldorf nach sich ziehen wird, das ließ Hecking vor dem Bremen-Spiel komplett offen. "Alles ist möglich am Sonntag. Ich bleibe dabei: Ich mache das, wovon ich überzeugt bin – und nicht das, was ich in den Augen anderer Leute machen müsste. Es bietet sich schon die eine oder andere personelle Veränderung an. Aber ob ich das auch mache – warten wir ab."
Startelf-Chance für Hazard - "Vielleicht" Kruse
So ist es sogar nicht ausgeschlossen, dass der beim 1:3 in Düsseldorf schon vor dem Halbzeitpfiff ausgewechselte Thorgan Hazard in der Startelf auftaucht. Für Hecking "gibt es die Überlegung, Thorgan Hazard spielen zu lassen." Die Begründung des Trainers: "Er hat einmal schlecht gespielt, ja. Aber wir haben darüber gesprochen. Er hat mir seine Gründe genannt. Und ich habe ihm erklärt, was ich von seiner Leistung gehalten habe. Damit ist es für mich auch abgehakt. Weil ich weiß, dass Thorgan alles dafür tun wird, um mit dieser Mannschaft nächste Saison in Europa zu spielen – wenn er denn bleibt."
Als neuer Kandidat für die Offensive wird seit der neusten Entwicklung im Borussia-Park auch wieder Max Kruse gehandelt. Der Ex-Gladbacher befindet sich in der Rückrunde in herausragender Form, ist im Sommer ablösefrei. Kann sich Eberl eine Rückkehr Kruses vorstellen? Mit seiner knappen Antwort wird der Sportdirektor die Spekulationen nicht beendet haben: "Vielleicht."