Sandhausens Trainer Alois Schwartz musste nach dem 2:1-Heimsieg gegen Dresden den Ausfall seines Kapitäns beklagen: Diekmeier fehlte aufgrund von Oberschenkelproblemen und wurde durch Ajdini ersetzt. Außerdem verdrängte Trybull Kinsombi auf die Bank.
Auch St.-Pauli-Coach Timo Schultz konnte nicht aus dem Vollen schöpfen. Im Vergleich zum 1:1 gegen Werder Bremen fehlte Offensivmotor Kyereh ebenfalls mit Oberschenkelproblemen. Makienok wurde daraufhin in die Startelf berufen, Amenyido rückte deshalb aus dem Angriff auf die Zehn. Außerdem begannen Benatelli und Dzwigala anstelle von Aremu und Beifus (beide Bank).
2. Bundesliga, 30. Spieltag
Die favorisierten Gäste aus Hamburg hatten von Beginn an deutlich mehr Ballbesitz als die Gastgeber aus Sandhausen. Doch wie bereits andere Top-Klubs in den vergangenen Wochen bissen sich auch die Kiez-Kicker die Zähne am gegnerischen Bollwerk aus.
Kein Kyereh, keine Kreativität
Viel ging bei der Schultz-Elf über die linke Seite, wo der Ex-Sandhäuser Paqarada die Linie auf- und ablief. Dazu war der 27-Jährige als Mann für die Standardsituationen Wegbereiter für erste Torannäherungen. Doch wirklich brenzlig wurde es für SVS-Keeper Drewes selten.
Auf der anderen Seite setzten die Schwartz-Schützlinge auf Kontersituationen, die vereinzelt zwar kamen, aber meist unsauber zu Ende gespielt wurden.
Burgstaller trifft abgezockt vom Punkt
Und so half den optisch überlegenen Hamburgern ein Elfmeter zur Pausenführung: Nach Brustablage Makienoks drehte sich Burgstaller um Gegenspieler Dumic und wurde vom Bosnier so zu Fall gebracht. Erst nach Rücksprache mit dem VAR zeigte Schiedsrichter Dr. Felix Brych auf den Punkt. Aus elf Metern verwandelte Burgstaller abgezockt per Chip in die Mitte zum 1:0 (39.).
Die Norddeutschen hätten kurz nach dem Seitenwechsel direkt nachlegen können, weil es erstmals aus dem Spiel heraus richtig gefährlich wurde: Burgstaller steckte traumhaft für Hartel durch, doch dieser scheiterte im Eins-gegen-eins an Drewes’ herausragender Fußabwehr (49.). So blieb es erst einmal bei der knappen Führung des FCSP.
Die Hausherren mussten notgedrungen nun mehr für das Spiel machen, was generell nicht ihre große Stärke ist. Obwohl St. Pauli immer wieder kleinere Ungenauigkeiten in der Defensive anbot, wusste Sandhausen diese nicht zu nutzen. Auch das Konterspiel der Kiez-Kicker war steigerungsfähig, weshalb Mitte der zweiten Hälfte nur wenig passierte.
Zumindest einen Aufschrei gab es mit Beginn der Schlussviertelstunde, als Ajdini aus 20 Metern abzog, sein Ziel aber um zwei Meter verfehlte (76.). Doch der Beginn einer intensiven Schlussoffensive war dies nicht, weil es der SVS spielerisch nicht hinbekam, St. Pauli ernsthaft zu gefährden - bis in die Nachspielzeit! Weil die Hamburger bei einem Eckball schliefen und weder Dumic noch den Torschützen Bachmann am Kopfball hinderten (90.+1), teilten sich beide Teams letztlich die Punkte.
Sandhausen reist am kommenden Spieltag am Sonntag (13.30 Uhr) nach Nürnberg. St. Pauli bestreitet am 31. Spieltag das Samstagabendspiel (20.30 Uhr) gegen Darmstadt.