Angreifer Verhoek weinte wenige Sekunden vor Schluss vor Freude. Denn er wusste: Der Aufstieg ist uns nicht mehr zu nehmen. Nach 92 Minuten war es dann soweit: Hansa Rostock kehrte nach neun Jahren zurück in Liga zwei - die Spieler um Kapitän Kolke ließen ihrer Freude freien Lauf, auch die Fans auf der Tribüne wurden bei den etlichen Jubelszenen mit eingebunden.
Rostocks Trainer Jens Härtel hatte vor Beginn der Partie nach dem 1:0 in Unterhaching nur einen Wechsel vorgenommen: Löhmannsröben kehrte nach Gelbsperre zurück in die Startelf und verdrängte Butzen auf die Bank. Lübeck-Coach Rolf Landerl wechselte nach dem 1:2 gegen Zwickau zweimal: Im Tor ersetzte Gommert in seinem Drittligadebüt den auf der Bank sitzenden Raeder und für den rotgesperrten Kapitän Grupe rückte Ramaj ins Team.
Direkt nach Anpfiff legte Rostock vor 7500 laut singenden Zuschauern los wie die Feuerwehr: Innerhalb der ersten beiden Minuten scheiterten Bahn (1.) und Verhoek (2.) nur knapp. Lübeck wollte nach dem bereits feststehenden Abstieg aber nicht kampflos aufgeben und hielt gut dagegen.
3. Liga, 38. Spieltag
Benyamina schockt Hansa erneut
Mit der Zeit hatten die Gäste die Offensive Hansas weitgehend im Griff und trauten sich auch mehr nach vorne. Nach 16 Minuten verpasste Benyamina nur knapp. Rostock kam kaum noch auf - und so fiel nach Lübecks erstem Torschuss tatsächlich das 1:0 für den VfB, für den, wie im Hinspiel, der Ex-Rostocker Benyamina traf (26.). Der Stürmer verpasste der Kogge einen herben Dämpfer, musste kurz darauf aber verletzt ausgewechselt werden (30.).
Jubilar Bahn gleicht vom Punkt aus
Nichtsdestotrotz kam von Hansa so gut wie nichts nach vorne. Nach 41 Minuten bekamen die Gastgeber aber ein Geschenk, weil Mende Verhoek ungestüm im Strafraum abräumte. Eine Minute später traf Bahn sicher vom Punkt und besorgte den umjubelten Pausenstand nach einer durchwachsenen ersten Hälfte.
Hansa Rosotck feiert den Aufstieg in die 2. Bundesliga. imago images
Mit Wiederanpfiff nahm das Tempo im Spiel nicht wieder an Fahrt auf, vielmehr bestimmten kleinere Fouls und ungefährliche Standards das Geschehen. Weiter fiel Rostock wenig ein. In Minute 53 hatte die Kogge nach einer etwas leichtfertig vertanen Chance von Hertner sogar Glück.
Während die Gäste gut dagegenhielten, war das Rostocker Offensivspiel zu ideenlos. Ein Angriff nach dem anderen verpuffte, gefährlich wurde es nicht. Ändern konnte daran erst in der Schlussphase Verhoek etwas, er vergab aber die große Chance auf die Entscheidung (81.). Am Ende reichte der Punkt trotz eines 3:1-Erfolgs des FC Ingolstadt über 1860 München aber zu Platz zwei. Und das sorgte für einen Riesenjubel.