Schoss zweimal das "gleiche" Tor: Mario Fillinger. picture alliance
Rostocks Trainer Andreas Zachhuber änderte seine Elf nach dem 0:0 beim VfL Osnabrück auf einer Position. Svärd kehrte nach seiner Gelbsperre ins Team zurück und verdrängte Kroos auf die Bank.
Auf Lauterer Seite wechselte Coach Milan Sasic im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen Wehen Wiesbaden zweimal. Ouattara und Sam ersetzten Damjanovic (muskuläre Probleme im Oberschenkel) und Hesse.
Bei prächtiger Kulisse übernahm Rostock schnell das Kommando. Der abstiegsbedrohte Bundesliga-Absteiger stellte nicht nur das deutlich aktivere Team, sondern präsentierte sich kombinationssicher und verbuchte spielerisch klare Vorteile. Besonders Schindler (rechts) und Oczipka (links) bescherten der Lauterer Hintermannschaft jede Menge Arbeit. So war es kein Zufall, dass die Rostocker Führung in einem Zweikampf zwischen Schindler und Amedick seinen Ursprung fand. Nachdem der Lauterer Verteidiger das Spielgerät über die Seitenlinie gegrätscht hatte, warf Schöneberg weit ein. Im Kopfballduell mit Kern prallte die Kugel von Ouattara zu Fillinger, der aus sechs Metern mühelos einnickte (7.).
Von den Pfälzern war offensiv nichts zu sehen. Stattdessen spielte die Zachhuber-Elf weiter nach vorne und suchte das 2:0. Besonders Schöneberg sorgte mit zahlreichen Einwürfen in Höhe des Strafraums immer wieder für so viel Gefahr, dass in der DKB-Arena bereits Jubel aufbrandete, wenn der Rechtsverteidiger den Ball nur in die Hand nahm. Nach 21 Minuten führte eine solche Einwurf-Flanke ein zweites Mal zum Erfolg. Diesmal gelangte das Leder nach dem Luftduell zwischen Amedick und Kern zu Fillinger, der die Kopie des ersten Treffers vollendete und erneut einköpfte. FCK-Keeper Sippel machte dabei allerdings keine gute Figur. Der Schlussmann irrte orientierungslos durch den Fünfmeterraum.
Erst nach einer guten halben Stunde wagte Lautern Entlastungsangriffe, kam vorerst über harmlose Fernschüsse allerdings nicht hinaus. Sechs Minuten vor dem Wechsel standen die "Roten Teufel" aber plötzlich vor dem Anschluss, als Simpson eine Dick-Flanke an den Querbalken lenkte. Der für den Platzverweis-gefährdeten Lakic eingewechselte Hesse köpfte den Abpraller schließlich neben das Tor.
Der 30. Spieltag
Der zweite Durchgang war keine drei Minuten alt, als auf Pfälzer Seite wieder Hoffnung aufkeimte. Einen Bugera-Freistoß verlängerte Dzaka zum allerdings im Abseits postierten Amedick, von dessen Oberschenkel das Leder ins Tor prallte (48.). Hansa ließ sich vom Anschlusstreffer nicht ansatzweise beirren, legte den Vorwärtsgang ein und erarbeitete sich Großchancen. Bartels (49.), Fillinger (53.) und Oczipka per Freistoß (55.) brachten die Kugel aber nicht an Sippel vorbei.
Wenig später war dann aber auch der Schlussmann wieder geschlagen. Bartels lupfte das Leder in den Lauf von Orestes, der über den aus dem Tor stürmenden Sippel in die Mitte flankte, wo Kern das Leder im Liegen irgendwie mit Kopf und Oberarm über die Linie drückte (56.). Damit nicht genug: Rostock wollte nun die endgültige Entscheidung und legte nach! Während Bartels nach einem Zweikampf mit Ouattara einen Strafstoß forderte, flankte Schindler nach innen. Kern legte per Kopf für den mittlerweile wieder am Spiel teilnehmenden, aber im Abseits stehenden Bartels vor, der fast von der Grundlinie ins Tor köpfte - Referee Norbert Grudzinski schenkte auch diesem Treffer die Anerkennung - 4:1 (67.).
Der Widerstand der Pfälzer war gebrochen. Rostock spielte weiter nach vorne, dem FCK kam die Konzentration abhanden. Sippel nahm einen Rückpass von Amedick mit den Händen auf und schenkte den Hausherren so einen indirekten Freistoß an der Fünfmeterlinie. Zwar wehrte der Torhüter Oczipkas Schuss ab, den Abpraller schoss Kern aber mitten durch die auf der Linie postierte Mauer zum 5:1 ins Tor (78.). Es war der Schlusspunkt eines guten Zweitligaspiels, in dem Hansa mit Nachdruck seine Liga-Tauglichkeit unter Beweis stellte.
Rostock reist am nächsten Freitag zu 1860 München, Kaiserslautern empfängt zeitgleich den FC Augsburg, muss dabei aber ohne Dick auskommen, der seine zehnte Gelbe Karte sah.