Jahn-Trainer Mersad Selimbegovic nahm im Vergleich zum 1:1 in Rostock drei Veränderungen vor. Beste, Breitkreuz und Boukhalfa rückten nach abgesessenen Sperren in die Startelf. Dafür saßen Guwara, Elvedi und Otto bei Spielbeginn auf der Bank.
HSV-Coach Tim Walter veränderte nach dem 1:3 im DFB-Pokal-Halbfinale gegen den SC Freiburg seine Startelf auf zwei Positionen. Muheim und Kaufmann ersetzten Kittel sowie Vagnoman.
Die Anfangsphase war anders als zuvor erwartet: Der Jahn setzte die Hamburger früh unter Druck und zwang diese daher zu vielen Fehlern. Bereits nach sechs Minuten musste Heuer Fernandes schon drei Abschlüsse entschärfen (Shipnoski 1. und 6., Besuschkow 3.). Der HSV wachte nach den Paraden seines Torhüters aber auch nicht auf und hatte Glück, nicht in Rückstand zu geraten: Sallers Volleyschuss hielt Heuer Fernandes erst im Nachfassen fest (11.).
Nach dieser Chance kamen die Rothosen etwas besser in die Partie und zeigten sich erstmalig gefährlich im gegnerischen Sechzehner. Heyer tauchte plötzlich frei am Elfmeterpunkt auf, setzte den Schuss aber neben das Tor (16.). Auf der Gegenseite lud Heuer Fernandes die Gastgeber zum Toreschießen ein: Der Schlussmann schoss Schonlau beim Befreiungsschlag an, sodass Besuschkow frei vor ihm auftauchte - Heuer Fernandes machte seinen Fehler aber wett (22.).
Muheims Traumtor stellt das Spiel auf den Kopf
2. Bundesliga, 31. Spieltag
Nur eine Minute später bestrafte Muheim mit einem Traumtor den Chancenwucher der Gastgeber. Der Linksverteidiger hämmerte die Kugel aus der Distanz in den rechten Winkel (23.). Da das Spiel in der Folge von vielen Fouls unterbrochen wurde und die Teams sich neutralisierten, ging es mit der knappen HSV-Führung in die Pause.
In der zweiten Halbzeit erwischten die Oberpfälzer einen Traumstart. Nach Heyers zu kurzem Rückpass hielt Heuer Fernandes zwar noch den Schuss von Shipnoski, war dann aber gegen den Nachschuss von Boukhalfa machtlos (46.).
Glatzel vergibt innerhalb von zwei Minuten zweimal
Nach dem Gegentreffer steigerten sich die Hamburger und hatten zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff ihre beste Phase. Glatzel wurde im Fünfmeterraum zweimal freigespielt - der Angreifer scheiterte aber zunächst an Kennedy (54.), ehe er zwei Minuten später den Ball über das Tor schoss.
Danach war die Drangphase aber auch schon wieder beendet. Dennoch gingen die Gäste anschließend aus dem Nichts in Führung. Mit seiner letzten Aktion vor seiner Auswechslung brachte Suhonen die Kugel ebenfalls aus der Distanz im Tor unter (66.). Fast hätte Regensburg die passende Antwort parat gehabt, aber Yildirim scheiterte am HSV-Schlussmann (72.).
Der Joker Yildirim sollte aber vier Minuten vor dem Ende nochmal im Mittelpunkt stehen: Der ebenfalls eingewechselte David lief ihn im Strafraum in die Hacken - den fälligen Elfmeter verwandelte Albers sicher (89.). Der Treffer war aber nur der Beginn an einer furiosen Schlussphase.
Der HSV hat das letzte Wort
Regensburgs Jubel über den Ausgleich war noch gar nicht abgeklungen, da landete der Ball schon wieder im eigenen Tor. Nachdem der SSV eine Hereingabe von Muheim nicht vernünftig aus dem Sechzehner klären konnte, vollendete der völlig freistehende Vagnoman zur erneuten Hamburger Führung (90.). In der Nachspielzeit kam es sogar noch bitterer für die Oberpfälzer: Kinsombi verwandelte einen von Guwara an Kittel, der sein 100. Pflichtspiel für den HSV bestritt, verursachten Elfmeter zum 4:2 Endstand (90. +6).
Damit wahren die Hamburger ihre Aufstiegschancen. Der Jahn hingegen verpasste erneut die 40-Punkte-Marke. Dennoch ist der Abstand auf den Relegationsplatz mit neun Punkten bei noch drei ausstehenden Partien sehr komfortabel.
Die nächsten Spiele bestreiten die beiden Mannschaften am Samstag. Der HSV gastiert um 13.30 Uhr beim FC Ingolstadt. Zur selben Zeit ist der Jahn zu Gast in Dresden.