SCP-Coach Steffen Baumgart veränderte seine Startaufstellung nach der 0:1-Niederlage bei Union Berlin, durch die der direkte Wiederabstieg besiegelt wurde, auf fünf Positionen: Sabiri, Dräger, Srbeny, Evans und Michel begannen für Strohdiek (Muskelfaserriss), Vasiliadis (Gelb-Sperre), Holtmann, Zolinski und Mamba (alle auf der Bank).
Gladbach-Trainer Marco Rose beließ es nach dem 3:0-Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg bei drei Änderungen: Jantschke, Bensebaini und Herrmann starteten für Elvedi (Gelb-Sperre), Wendt und Traoré (beide auf der Bank).
Die Borussia, für die ein Sieg im Kampf um die Champions League essentiell war, begann dominant und offensiv. Das bereits abgestiegene Paderborn benötigte einige Minuten, um sich zu sortieren - und das war bereits zu viel: Stindl schickte Embolo mit einem simplen, aber gut getimten Pass in den Strafraum, wo der Stürmer im Duell mit Zingerle unterlag. Der SCP-Keeper wehrte den Ball allerdings nur zur Seite ab, Herrmann sprintete los und schob die Kugel kurz vor der Grundlinie aus fünf Metern ins leere Tor (5.). Die frühe Führung beruhigte die Fohlen sichtlich, die direkt ein wenig Dynamik rausnahmen und den Absteiger machen ließen.
Dieser wurde immer munterer und suchte den Weg nach vorne, scheiterte aber meist am letzten Pass, obwohl die Gladbacher den Hausherren ungewöhnlich viele Freiheiten in der eigenen Hälfte ließen. Auf der anderen Seite wurde es nur nach einem Standard gefährlich, als Zingerle einen Hofmann-Freistoß sehenswert aus dem Winkel fischte (15.). Nach 20 Minuten erhöhte die Borussia wieder das Tempo, Embolo (24.) und Neuhaus (29.) verfehlten beide das Tor. Der SCP verzichtete beinahe komplett auf Befreiungsschläge, sondern kombinierte sich meist aus der eigenen Gefahrenzone. Die Fohlen liefen jedoch auch nicht mit letzter Konsequenz an. So blieb es zur Pause beim verdienten 1:0 für die Gäste, obwohl sich Paderborn bis dato gut verkaufte.
Bundesliga, 33. Spieltag
Michel gleicht aus - Gladbach antwortet direkt
Auch der Beginn der zweiten Hälfte gehörte klar den Gästen, die durch Herrmann (47., 49.) und Embolo (49.) direkt eine Dreifachchance verbuchten. Doch der Pfosten beziehungsweise Keeper Zingerle standen im Weg. Stattdessen traf plötzlich der Absteiger: Nach einem langen Einwurf spielte Michel einen starken Doppelpass mit Srbeny, nahm den Ball geschickt mit und zog aus 16 Metern völlig frei ab. Der Ball schlug unhaltbar für Sommer im rechten Eck ein (55.). Allerdings dauerte die Paderborner Freude keine Minute an: Im direkten Gegenzug wurde Stindl stark im Strafraum angespielt, Hünemeier ging von hinten zu ungestüm in den Zweikampf und brachte den Gladbacher Kapitän zu Fall. Schiedsrichter Welz entschied sofort auf Strafstoß, den Stindl selbst sicher verwandelte (56.).
Nur knapp zehn Minuten später kam es noch dicker für Paderborn: Embolo war nach einem tollen Steilpass auf und davon, überholte Hünemeier, der den Stürmer kurz vor dem Strafraum zu Boden ziehen wollte. Embolo stolperte, lief jedoch weiter und unterlag einmal mehr dem starken Zingerle. Im Nachgang schickte Welz den Paderborner Verteidiger jedoch mit Gelb-Rot vom Platz (66.). Kurze Zeit später ließen die Fohlen den endgültigen K.o. folgen: Nach einer langen Flanke von Ginter auf die linke Seite köpfte Bensebaini präzise ins Zentrum, wo Stindl aus kurzer Entfernung einnickte (73.). Welz' Team entschied zunächst auf Abseits, korrigierte die Entscheidung aber nach einem Hinweis des Video-Assistenten.
Es sollte die Entscheidung sein im vorerst letzten Bundesliga-Heimspiel des SCP. Borussia Mönchengladbach dagegen hat vor dem Saisonfinale gute Karten, den Einzug in die Champions League zu sichern. Zum Saison-Abschluss gastiert Paderborn im vorerst letzten Bundesliga-Spiel des Klubs am nächsten Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in Frankfurt, die Borussia hat zur gleichen Zeit Hertha BSC zu Gast.