Bundesliga

Glasners emotionaler Abschied

Wolfsburgs neuer Trainer geht mit einem Sieg - Joao Victor trifft - Ismael übernimmt

Glasners emotionaler Abschied

Ein "DANKE" zum Abschluss: Oliver Glasner.

Ein "DANKE" zum Abschluss: Oliver Glasner. imago images

Zwischen den Trainerbänken stand geschrieben: "Danke Oli! Viel Erfolg". Oliver Glasner, der scheidende Coach, hatte wiederum die Trainingsjacke bedruckt mit der Aufschrift "Danke für die schöne Zeit". Der Linzer ASK und sein Fußballlehrer, das war eine vierjährige Erfolgsgeschichte, die am Sonntag mit einem 5:2 gegen Austria Wien nicht passender hätte enden können. Glasner, der den Klub aus der 2. Liga in den Europapokal und nun in die Champions-League-Qualifikation führte, ging erhobenen Hauptes und mit großen Gefühlen. "Bei der Verabschiedung stand ich kurz vor den Tränen", sagte der künftige Wolfsburger.

Der Schritt zum VfL, der begehrte Glasner entscheidet sich für die "Herausforderung" in der deutschen Bundesliga. Und blickt glücklich zurück auf das Geleistete von sich und seinem Team. "Ich bin als langjähriger Ried-Spieler hierhergekommen, bin dann auch, was ganz normal ist, kritisch beäugt worden. Das zeigt, dass man jedem eine Chance geben sollte. Ich habe meine Chance hier beim LASK bekommen und wir alle haben sie genutzt." Zum Beispiel auch Joao Victor, der brasilianische Flügelstürmer, der wie sein Trainer nach Wolfsburg wechselt und sich einen perfekten Abschied bescherte. Eingewechselt in der 81. Minute, Torschütze zum 4:2 in der 89. Minute - sein wettbewerbsübergreifend 20. Saisontreffer.

Zwei LASKer nach Wolfsburg, ein Ex-Wolfsburger übernimmt wiederum den LASK. Am Montag gab der Vizemeister die Verpflichtung von Valerien Ismael bekannt. Von Oktober 2016 bis Februar 2017 hat der 43-Jährige den VfL in der Bundesliga trainiert, zuletzt war der Franzose bei Apollon Smyrnis in Griechenland. "Er findet hier eine Mannschaft vor, die einen super Charakter hat, die immer voll mitzieht, die sehr selten zufrieden ist", übergibt Glasner ein funktionierendes Team. "Ich werde die Champions League und natürlich auch die Meisterschaft vom TV aus verfolgen und die Daumen drücken."

Guilavogui: "Eine andere Philosophie"

Die Messlatte liegt für Ismael in Österreich ebenso hoch wie für Glasner in Wolfsburg. Bruno Labbadia hat den VfL in die Europa League geführt, mit dem neuen Coach soll es nun weiter vorangehen. Es werde "eine andere Philosophie" geben, verrät Wolfsburgs Kapitän Josuha Guilavogui, der sich bereits intensiv mit dem Labbadia-Nachfolger ausgetauscht hat. Heißt: Etwas weniger Ballbesitz, aggressiveres Pressing, noch mehr Geschwindigkeit. Guilavogui: "Wir brauchen Spieler mit sehr viel Tempo." Am 30. Juni leitet Glasner, der zuletzt schon einige Male in Wolfsburg gesichtet wurde, sein erstes VfL-Training. Eine gewisse Übergangszeit ist einkalkuliert. "Neuer Trainer, neues Konzept", sagt Aufsichtsrat Frank Witter. "Da wird es eine Anlaufphase geben." Die gab es damals auch in Linz - anschließend kam der große Erfolg.

Thomas Hiete