Bundesliga

Konkurrenzdruck gewaltig: Neue Situation für TSG-Coach Hoeneß

In Hoffenheim steigt nun der Konkurrenzdruck gewaltig

Neue Situation für Hoeneß: "Das sind Kopfschmerzen, die ich gerne habe"

Hat keine personellen Probleme: TSG-Trainer Sebastian Hoeneß.

Hat keine personellen Probleme: TSG-Trainer Sebastian Hoeneß. imago images/Eibner

Gerade in Hoffenheim halten sie jedes Mal die Luft an, wenn die Armada von Nationalspielern in den Länderspielpausen auf Reisen geht. Nicht selten brachten die Fußballtouristen unliebsame Andenken mit von ihren Auslandseinsätzen, regelmäßig fielen Profis wegen Verletzungen oder Corona-Erkrankungen aus. Dieses Mal ist es anders. Kevin Akpoguma hatte sich bereits vor dem Abflug zur nigerianischen Auswahl infiziert. "Er hatte anfangs leichte Symptome, leichten Husten und Schlappheit", berichtet Trainer Sebastian Hoeneß, "es ging aber schnell wieder weg. Er trainiert schon wieder individuell, auf dem Rad, mit Kraftübungen. Ich bin zuversichtlich, dass er schneller zurückkommt als andere, die zuvor erkrankt waren."

Ansonsten aber scheinen die 15 abgestellten Nationalspieler unbeschadet zurückzukehren. "Wenn die Jungs tatsächlich gesund zurückkommen, werden wir relativ schnell eine Situation haben, in der es harte Entscheidungen gibt", weiß Hoeneß, der nun ein bislang ungewohntes Gedränge in seiner Belegschaft vorfindet. "In erster Linie bin ich mal froh, denn seit ich hier Trainer bin, gab es diese Situation kaum, dass wir wirklich Konkurrenzkampf hatten auf unterschiedlichen Positionen", so der 39-Jährige, der in seiner Debütsaison im Kraichgau mehr damit beschäftigt war, personelle Lücken zu füllen, "das sind aber Kopfschmerzen, die ich gerne und viel lieber habe, als darüber nachzudenken, wie man gewisse Dinge löst, weil Spieler nicht zur Verfügung stehen."

Trainersteckbrief Hoeneß
Hoeneß

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Sein Aufgebot ist nach wie vor größer, als ihm lieb ist. Für Spieler wie Kasim Adams oder Joshua Brenet konnten keine Abnehmer gefunden werden, auch der erwartete Abgang von Florian Grillitsch zum AC Mailand scheiterte an den offensichtlich zu hohen Ablöseforderungen der TSG. "Klar, bei der Kaderverschlankung konnten wir nicht realisieren, was wir uns erhofft hatten", sagt Hoeneß und nimmt die Situation an, "jetzt ist es so, zumindest mal bis Winter. Jetzt geht es darum, sich durchzusetzen über gute Trainingsleistungen und Spiele."

In der Abwehr hat er mit seinem Wunschspieler Chris Richards einen weiteren potenziellen Stammspieler dazubekommen. "Er ist fit, macht einen guten Eindruck", so Hoeneß, "ich bin froh, dass er da ist. Es ist wichtig, dass wir in der Defensive noch Qualität dazubekommen und wie auf anderen Positionen einen schönen Konkurrenzkampf haben." Den entzerren (noch) Akpoguma und die Rekonvaleszenten Havard Nordtveit, Ermin Bicakcic und Benjamin Hübner. Dennoch sind mit David Raum, Marco John, Kevin Vogt, Stefan Posch und Melayro Bogarde noch Alternativen da, auch Grillitsch wurde schon in der letzten Reihe eingesetzt.

Auch im zentralen Mittelfeld kämpfen neben Grillitsch auch Diadie Samassekou, Sebastian Rudy, Dennis Geiger, der junge Angelo Stiller oder Mijat Gacinovic um die arg begrenzten Plätze. Und vorne fordern die in dieser Spielzeit noch nicht in Erscheinung getretenen Ihlas Bebou (COVID-19) und Robert Skov (Trainingsrückstand nach der EM) nun auch ihre Spielzeit und forcieren das Rennen um die Startelf mit den Konkurrenten Andrej Kramaric, Christoph Baumgartner, Georginio Rutter, Munas Dabbur, Sargis Adamyan und Jacob Bruun Larsen. Das dürfte Hoeneß neben Kopfschmerzen auch viel diplomatisches Geschick abverlangen.

Michael Pfeifer

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