Klärt hier vor dem Gladbacher Rafael: Der Leverkusener Keeper Adler. dpa
Nach dem 3:0-Sieg gegen Lens im UEFA-Cup vertraute Bayer-Trainer Michael Skibbe fast der gleichen Elf. Lediglich Callsen-Bracker musste für den gegen Lens noch gesperrten Haggui aus der Mannschaft rücken. Mönchengladbachs Coach Jos Luhukay baute auf die gleichen elf Spieler wie beim: 3:1 gegen Hertha BSC.
Vom Anpfiff an zeigten sich beide Mannschaften sofort hellwach. Voller Selbstvertrauen versuchte Leverkusen den Spielaufbau der Borussia früh zu stören und begann mit Pressing weit in der Hälfte des Gegners. Bayer begann mit viel Tempo und versuchte mit direktem Spiel, die beiden Stürmer Voronin und Kießling einzusetzen. Und hatte den besseren Start.
Auf der linken Seite hatte sich Barnetta durchgesetzt, Bögelund ließ ihn gewähren und der Schweizer zog beherzt ab. Keller musste aber nicht eingreifen, der Schuss ging ans Außennetz (7.). Besser zielte etwas später Voronin, nachdem Gohouri eine Flanke von Kießling direkt vor dessen Füße abgelenkt hatte. Doch Keller konnte den Weitschuss aus 17 Metern noch zur Ecke lenken (18.). Doch die Borussia wehrte sich und ging ebenfalls sehr engagiert zu Werke. Das Hauptaugenmerk wurde aber auf die Defensivleistung gelegt, die Offensivakteure um Insua und Rafael waren oft auf sich alleine gestellt. Ein einziges Mal ging dieses Konzept auf und Rafael war freigespielt worden, doch Adler war wachsam aus dem Tor geeilt und vereitelte beherzt die gute Chance (21.).
Der 26. Spieltag
Ansonsten stand die Abwehr von Bayer sicher und ließ den ersten Torschuss der Gäste erst nach einer halben Stunde zu. Kluge hatte es aus der zweiten Reihe versucht, aber den Ball arg verzogen. Etwas Glück hatten die Borussen als Schiedsrichter Wolfgang Stark ein schönes Zusammenspiel von Barbarez und Juan wegen angeblichen Abseits unterband und so dem Brasilianer in Diensten der Rheinländer eine gute Möglichkeit nahm.
Zur Halbzeit musste Jos Luhukay den angeschlagenen Delura durch Svärd ersetzen. Leverkusen kam mit neuem Schwung aus der Kabine und kombinierte nun etwas flüssiger, kam aber erst nach einer knappen Viertelstunde gefährlich vor das Gladbacher Tor. Castro hatte den ball aus vollem Lauf hereingegeben, aber Voronin schien zu überrascht um die gute Kopfballchance zu nutzen (58.). Per Kopf versuchten es jetzt auch die Gladbacher in der intensiv geführten Partie. Nach Eckbällen von Insua köpfte jedoch Degen genau auf den Kopf von Haggui und Rafael knapp über das Tordreieck (60.). Drei Minuten später waren die Gäste im Pech, als Insua nach einem Steilpass allein auf dem Weg zum Tor war, wegen einer vermeintlichen Abseitsposition jedoch zu Unrecht zurückgepfiffen wurde. Dann wurde es auf der anderen Seite aufregend. Rolfes hielt aus dem Hintergrund einfach mal drauf und Keller konnte nur nach vorne abprallen lassen. Aber genau auf den jüngst in die Nationalmannschaft berufenen Kießling. Der schaffte es jedoch, frei vor dem Tor den Ball an den Pfosten zu bugsieren.
Zwei Edeltechniker bei einer artfremden Betätigung: Leverkusens Barbarez ist vor Gladbachs Insua am Ball. dpa
In der Folge stand Gladbach dank einer aufopferungsvollen Leistung sicher in der Defensive und kam gegen nachlassende Leverkusener immer öfter zu Entlastungsangriffen. Doch aus häufigen Standardsituationen konnte kein Kapital geschlagen werden. Bayers Spiel wurde mit der Zeit nachlässiger und unkonzentrierter. In der Schlussphase konnten sich die Leverkusener auch noch bei Adler bedanken, der einen Schuss von Insua aus 16 Metern festhalten konnte (90). In der Nachspielzeit dann die bittere Pille für die Borussia. Nach einem Freistoß von Schneider legte Rolfes auf Voronin auf, dessen Schuss von Svärd noch abgefälscht wurde. Keller war da ohne Chance geblieben und musste zuschauen, wie der Ball zum Sieg für Leverkusen ins Gladbacher Tor rauschte.
Nach der Länderspielpause reist Leverkusen nach Rheinland-Pfalz und tritt dort gegen Mainz an. Die Gladbacher empfangen im Abstiegskampf die Frankfurter Eintracht.