Nur selten hatten die Bayern so gute Chancen wie hier Lucio (re.), der sich gegen Chris durchsetzt. dpa
Friedhelm Funkel änderte seine Elf im Vergleich zum 2:2 in Nürnberg auf drei Positionen. Für Russ spielte Vasoski, den grippegeschwächten Streit ersetzte Chris von Beginn an und statt Meier lief Köhler auf. Ottmar Hitzfeld nahm dagegen nur eine Änderung vor. Statt Pizarro, der beim 1:1-Remis gegen Bremen von Anfang an spielte, stürmte wieder Makaay neben Podolski.
Die Partie begann äußerst verhalten. Frankfurt legte sein Hauptaugenmerk zunächst auf die Defensive und überließ den Bayern weitgehend das Mittelfeld. München nutzte die sich bietenden Räume, kombinierte sicher, konnte sich dem Frankfurter Tor aber nicht entscheidend nähern. Zumeist war schon deutlich vor dem Frankfurter Strafraum Schluss für die Ballstaffetten des Rekordmeisters. Die Bayern vermieden bei ihren Angriffsversichen allerdings auch das letzte Risiko, um nicht Gefahr zu laufen, von Frankfurt ausgekontert zu werden.
Dennoch hatten die Hessen die erste gute Chance der Begegnung, als die Bayern den Ball nicht aus dem Strafraum brachten und das Leder Preuß vor die Füße fiel. Der Frankfurter zog aus der Drehung ab, Lucio blockte den Schuss aber (29.). Erst dann wurden auch die Bayern gefährlicher. Weder Makaay (33.) noch Lucio (34.) jeweils per Kopf brachten die Kugel aber im Tor unter, und auch ein Drehschuss Makaays stellte Eintracht-Keeper Nikolov vor keine großen Probleme (37.). Auch in den letzten zehn Minuten vor der Pause hatten die Bayern mehr vom Spiel, Frankfurt stand aber weiter sicher und hatte bis auf einen Podolski-Freistoß, der in der Mauer zerschellte (45.), keine brenzligen Situationen zu überstehen.
Der 26. Spieltag
Auch nach der Pause waren Torraumszenen zunächst Mangelware. Frankfurt überzeugte durch geschicktes Stellungsspiel, während die Bayern teilweise ideenlos wirkten. Nach 58 Minuten wäre der Favorit sogar um ein Haar in Rückstand geraten, doch alleine vor Kahn fehlten Thurk die Nerven und der Ex-Mainzer ließ die Großchance zur Führung ungenutzt.
Frankfurt wurde nun aber mutiger und begegnete dem Rekordmeister fortan auf Augenhöhe. Die Bayern wirkten im Spiel nach vorne zu pomadig und ließen Überraschungsmomente vermissen. Das änderte sich auch nicht, nachdem Hitzfeld den glücklosen Podolski durch Pizarro ersetzt hatte. Nur selten fanden die Münchner den Weg in den Eintracht-Strafraum. Stattdessen nutzten die Hessen einen ihrer Vorstöße zum überraschenden 1:0. Ochs flankte von rechts ungestört in den Strafraum und fand Preuß, der ebenso sehenswert wie unhaltbar für Kahn per Fallrückzieher die Eintracht-Führung erzielte (78.).
Die Eintracht-Spieler haben gut lachen. Van Buyten schleicht geknickt vom Platz. dpa
Die Bayern - nun mit Scholl - spielten zwar weiter nach vorne, richtig zwingend wurde es aber nicht mehr. Die besten Möglichkeiten hatten van Bommel und Makaay, beide male musste Nikolov aber nicht eingreifen. Am Ende siegte Frankfurt dank einer stabilen Abwehr und eines Traumtores von Christoph Preuß nicht unverdient.
Nach der Länderspielpause muss die Eintracht übernächste Woche am Samstag zum Kellerduell nach Mönchengladbach reisen, während der FC Bayern den FC Schalke 04 ebenfalls am Samstag zum Spitzenspiel in der Allianz-Arena empfängt.