Vierter gegen Fünfter, Verfolgerduell um die Champions-League-Ränge: Das Spiel versprach noch vor Anpfiff viel. Nach dem Anstoß war von packendem Königsklassen-Fußball aber erstmal wenig zu sehen. Leipzig, das Domenico Tedesco nach dem 4:0-Erfolg bei Hannover 96 im Viertelfinale des DFB-Pokals mit Klostermann, Mukiele, Haidara, Forsberg und Poulsen für Simakan, Henrichs, Laimer, Dani Olmo und Silva aufgestellt hatte, tastete sich mit Kurzpassspiel und Spielkontrolle in die Partie - und Freiburg ließ die Hausherren walten.
Christian Streich setzte im Vergleich zum 2:1-Sieg in Bochum unter der Woche im Pokal neben Gulde, Haberer, Demirovic und Höler für Schade, Jeong, Petersen und Höfler auf eine defensive Dreier-, respektive Fünferkette. Vom Anpfiff weg war die Marschroute klar: Tief, eng und souverän stehen. So biss sich RB, das das Spiel zwar über weite Strecken kontrollierte (phasenweise fast 70 Prozent Ballbesitz), die Zähne an der Defensive der Freiburger aus.
Demirovic aus dem Nichts
Bundesliga, 25. Spieltag
Die Partie glich lange einem Schachspiel. Tempo und Chancen waren Mangelware. Einzig Schlotterbeck mit einem Flachschuss (11.) und Nkunku mit seinem zu hoch angesetzten Lupfer auf der anderen Seite (35.) sorgten für etwas Gefahr. Und doch sollte der Ball in der ersten Hälfte noch im Netz zappeln: Denkbar unglücklich legte Haidara für Demirovic auf, der per Chip die überraschende Freiburg-Führung besorgte (38.).
Auch im zweiten Durchgang zeigte sich dasselbe Bild: Defensiv stark aufgelegte Freiburger gegen plan- und ideenlose Leipziger. Fast schon jede Angriffsbemühung der Hausherren verpuffte spätestens 20 Meter vorm Tor von Flekken. Kreativspieler wie Top-Scorer Nkunku blieben blass, während Forsberg - der auffälligste und umtriebigste der Offensivabteilung - manchmal etwas glücklos wirkte.
90. Minute: Angelino trifft
Erst in der 72. Minute wurde der eingewechselte Dani Olmo vorsichtig für die beste Rückrundenmannschaft der Liga vorstellig und läutete eine finale Drangphase ein. Zunächst scheiterte Forsberg an Flekken (76.), ehe Silva aus aussichtsreicher Chance per Kopf zu wenig machte (77.). Fünf Minuten später verzog Haidara knapp (85.). Fast schien der SC-Sieg schon sicher, da schlug Angelino doch noch zu. Nach Vorlage von Szoboszlai schloss der Spanier links im Strafraum flach ab und traf ins lange Eck (90.).
Somit blieb das Verfolgerduell ohne Sieger. Streich verpasste damit seinen 104. Sieg als Trainer der Breisgauer und stellte damit nicht den Rekord von Volker Finke ein.
RB ist am 26. Spieltag der Bundesliga (Sonntag, 19.30 Uhr) bei der SpVgg Greuther Fürth zu Gast. Der SC empfängt am Tag zuvor (15.30 Uhr) den VfL Wolfsburg.