RB-Coach Julian Nagelsmann stellte seine Elf vom 3:2-Sieg gegen Manchester United auf vier Positionen um und brachte Halstenberg, Upamecano, Kluivert und Poulsen für Nkunku (Knieprobleme), Angelino, Forsberg und Konaté (alle Bank).
Auf Seiten der Bremer spielte der junge Österreicher Schmid erstmals in einem Werder-Pflichtspiel von Beginn an. Der 20-Jährige, der sein Bundesligadebüt in der Vorwoche bei der 1:2-Niederlage gegen Stuttgart gefeiert hatte, kam gemeinsam mit Möhwald neu in die Startelf. Chong und Osako saßen zunächst auf der Bank.
Augustinsson trifft Poulsen, Sabitzer netzt vom Punkt ein
Werder setzte in der Anfangsphase auf ein engmaschiges Netz und stand relativ tief, verteidigte die wenig druckvollen Angriffsbemühungen der Hausherren aber sehr konzentriert und sorgte gelegentlich für Entlastung. So hatte Leipzig zwar deutlich mehr vom Spiel, RB kam zu Beginn aber nicht über einen Distanzschuss von Sabitzer (10.) hinaus. Allerdings wurde der Druck der Sachsen im Verlauf des ersten Durchgangs sukzessive höher - und schließlich zu hoch für Bremen: Kluivert versagten frei vor Pavlenka noch die Nerven (22.), kurze Zeit später ging Leipzig dann aber durch einen Elfmeter in Führung: Augustinsson traf Poulsen im Luftduell mit ausgefahrenem Arm, Sabitzer verwandelte den anschließenden Strafstoß scharf zum 1:0 (26.).
Zwar versuchte sich Bremen in der Folge immer wieder auch offensiv, agierte im vorderen Drittel aber durchweg zu umständlich und kam im ersten Durchgang zu keiner echten Tormöglichkeit. Stattdessen hielt Leipzig immer wieder das Tempo hoch: Erneut Sabitzer aus der Distanz (31.) sowie Poulsen jeweils nach unglücklichen Abwehraktionen von Pavlenka (36., 38.) kamen zu weiteren Möglichkeiten.
Es geht zu schnell für Bremen: Olmo trifft traumhaft
Folgerichtig fiel noch vor dem Pausenpfiff das 2:0 - und das war äußerst sehenswert. Poulsen leitete den Ball am Strafraum schon stark per Hacke weiter auf Olmo, der dann seine ganze individuelle Klasse ausspielte: Der Spanier tunnelte Groß, zog in der gleichen Bewegung am Verteidiger vorbei und traf dann mit dem nächsten Ballkontakt flach ins linke Eck - es ging schlichtweg zu schnell für Bremen (41.).
Bundesliga, 11. Spieltag
Keine Gefahr mehr für Leipzig: Bremen völlig harmlos
Der Leipziger Sieg geriet daraufhin nicht mehr ernsthaft in Gefahr. RB schaltete bereits mit Anpfiff des zweiten Durchgangs in den Verwaltungsmodus, die Partie spielte sich hauptsächlich zwischen den beiden Strafräumen ab. Bremen war nicht in der Lage, die Abwehr der Sachsen in die Bedrängnis zu bringen - und als Werder etwas mehr aufmachte, kam Leipzig direkt zu weiteren Chancen: Kluivert scheiterte an Pavlenka (66.), Poulsen frei vorm Bremer Schlussmann am Pfosten (69.).
Erst in der Schlussphase entfachte Bremen phasenweise einen kleinen Hauch von Druck vor dem ansonsten nie wirklich gefährdeten RB-Kasten, am knappsten am Anschlusstreffer war bezeichnenderweise ein Leipziger - Halstenberg klärte eine Hereingabe des eingewechselten Woltemade knapp über das eigene Tor (90.+1). Eine echte eigene Torchance verzeichnete Bremen über 90 Minuten nicht.
Dadurch setzt sich die Negativ-Serie der Norddeutschen fort, seit Anfang Oktober wartet Bremen auf einen Sieg in der Bundesliga. Den nächsten Anlauf unternimmt Werder am Dienstag im Heimspiel (20.30 Uhr) gegen Borussia Dortmund. Leipzig kann hingegen mit breiter Brust nach Hoffenheim reisen, wo die Sachsen am Mittwoch (20.30 Uhr) gefordert sind.