Kiels Trainer Marcel Rapp nahm im Vergleich zum 1:3 in Darmstadt zwei Änderungen vor: Bartels und Wriedt begannen für Arp und Pichler, die auf der Bank Platz nahmen.
HSV-Coach Tim Walter brachte nach dem 4:0 gegen Aue mit Suhonen, der unter der Woche seinen Vertag verlängert hatte, lediglich einen neuen Akteur von Beginn an. Rohr wich dafür auf die Bank.
Pyro-Pause kurz nach Anpfiff
Bevor das Spiel aber richtig anfangen konnte, gab es direkt eine frühe Unterbrechung: Bengalos im Block der Kieler beantworteten die Fans der Gäste mit eigener Pyrotechnik. Referee Daniel Schlager unterbrach die Partie daraufhin für einige Minuten, bis der Rauch der Zündelei aus dem HSV-Block abgezogen war.
Der 29. Spieltag
Störche mit brutaler Effizienz
Danach übernahm der HSV in gewohnter Manier die Spielkontrolle und kam zu einer guten Möglichkeit durch Glatzel, die Dähne vereitelte (9.). Nachdem die folgende Ecke den Hamburgern fast um die Ohren geflogen war (10.), verbuchte Holstein den einzigen Abschluss des ersten Durchgangs und ging damit durch Wriedt umgehend in Führung: Ein Zweikampf von Komenda gegen Jatta wurde unfreiwillig zur perfekten Vorlage für den schnellen Angreifer der KSV, der Schonlau entwischte und gegen Heuer Fernandes cool einschob (13.).
Der Startschuss für die Errichtung eines Bollwerks, das wohl sogar José Mourinho und Diego Simeone Respekt abgenötigt hätte: Über weite Strecken verteidigten die Hausherren mit zehn Mann den eigenen Strafraum, um den der HSV in bester Handball-Manier hin und her spielte.
Zwar gelang es den Rothosen vereinzelt immer wieder, den Ostsee-Beton zu durchbrechen, doch wirklich gefährlich wurde es nur selten. Glatzel (30.) und Jatta (32.) ließen die vielversprechendsten Aktionen ungenutzt, weshalb es mit dem 1:0 für die KSV in die Kabinen ging.
Dähne hält die Führung fest - HSV-Comeback bleibt aus
Nach dem Seitenwechsel agierten die Kieler situativ etwas aktiver und pressten vereinzelt höher, blieben ihrer Linie jedoch grundsätzlich treu. So auch die Hamburger, die nach knapp zehn Minuten den Ausgleich hauchzart verpassten, da Dähne stark gegen Glatzel rettete (54.). In der Folge wurde der HSV naturgemäß immer offensiver, es boten sich Räume für die Hausherren, die diese jedoch nicht konsequent ausspielten.
Es entwickelte sich eine zähe Angelegenheit mit weniger Torannäherungen als noch vor der Halbzeitpause. Auch die offensiven Wechsel der Gäste verpufften schlussendlich, weshalb die Hamburger Aufstiegsträume am Kieler Beton womöglich final zerbrachen. Bei noch fünf Spielen ist der Relegationsplatz bereits sieben Punkte entfernt.
Kiel reist mit dem Dreier im Gepäck am Samstag (13.30 Uhr) zum vielleicht vorentscheidenden Spiel um den Klassenerhalt nach Dresden. Der HSV empfängt ebenfalls am Samstag (20.30 Uhr) Karlsruhe und wird versuchen, durch einen Dreier doch noch an die Aufstiegsränge heranzurücken.