KSC-Trainer Christian Eichner sah keine Veranlassung, seine Startelf nach dem 2:1-Pokalcoup in Leverkusen umzustellen.
Paderborns Trainer Lukas Kwasniok nahm im Vergleich zum 1:2 gegen den HSV einen Personalwechsel vor, für Yalcin kam Ofori (Startelfdebüt) zum Zug.
Es war eine beiderseits vorsichtig Anfangsphase im Wildpark, in der Paderborn seine Gefährlichkeit andeutete: Michels Treffer zählte nach einer Umschaltsituation wegen knapper Abseitsstellung richtigerweise nicht (7.).
Der gegenseitige Respekt blieb auch in der Folge spürbar, die Kontrahenten bekämpften sich vornehmlich im Mittelfeld. Es gelang bei eher verhaltenem Tempo nicht, die Struktur des Gegners aufzubrechen - das letzte Drittel blieb vorerst verwaiste Zone.
20., 23., 29., 32. = 0:4
Doch nicht mehr lange, denn es folgte eine Phase zum Vergessen für den KSC und eine zum Feiern für außerordentlich effiziente Paderborner. Zunächst mündete eine Einzelaktion in die Gästeführung: Justvan dribbelte von rechts quer zum Strafraum, blieb gegen Cueto glücklich am Ball und zimmerte diesen dann aus 15 Metern mit seinem schwächeren rechten Fuß exakt ins rechte Eck (20.).
Die Ostwestfalen blieben effizient, denn wenig später stand es auch schon 2:0, als das Leder nach Michels Linksschuss im Anschluss an eine Ecke knallhart oben im rechten Eck landete (23.).
Michel schnürt den lupenreinen Hattrick
Karlsruhe präsentierte sich in der Folge defensiv immer desolater, hatte augenscheinlich müde Beine und Konzentrationsschwächen und machte dem Gegner das Toreschießen ganz leicht. Michel wurde so der Weg zum Hattrick geebnet: Erst düpierte ein einziger Pass von Justvan die KSC-Innenverteidigung und der 31-Jährige hob den Ball gekonnt über Gersbeck hinweg ins Tor (29.). Und nach Plattes ungestörtem Sololauf musste Michel nur noch den Fuß hinhalten, um seinen Treffer Nummer drei zu markieren - 0:4 (32.).
Natürlich waren die Gastgeber infolge des vierfachen Einschlags komplett verunsichert, Platte (40., 44.) hätte noch vor dem Pausenpfiff den fünften Treffer erzielen können.
Eichner brachte nach Wiederanpfiff mit Lorenz und Schleusener zwei frische Akteure ins Spiel, in dem der SCP nun vor allem Ergebnisverwaltung betrieb. Der KSC streute den einen oder anderen gelungenen Angriff ein, Choi traf nur den Pfosten (60.).
Der 12. Spieltag
Karlsruher Doppelschlag
Die Badener blieben um Ergebniskosmetik bemüht, was gegen offensiv nun vollkommen unscheinbare Gäste auch gelingen sollte: Erst nutzte Schleusener einen zu kurzen Rückpass zum 1:4 (68.), und als Hofmann nur wenig später nach Thiedes Flanke per Volleyabnahme zum Doppelschlag ausgeholt hatte (70.), witterte Karlsruhe Morgenluft.
Paderborn schaffte kaum mehr Entlastung. Wäre Referee Timo Gerach nach Wanitzeks Strafraumduell gegen Collins bei seiner Elfmeter-Entscheidung geblieben und hätte sich nach Eingriff des VAR und Ansicht der Bilder nicht umentschieden (81.), wäre es sicherlich eine heiße Schlussphase geworden. Schon in der Nachspielzeit scheiterte Hofmann noch einmal an Huth (90.+1), letztlich blieb es beim 4:2-Auswärtserfolg der Kwasniok-Elf .
Der KSC empfängt am 13. Spieltag am Samstag (20.30 Uhr) den HSV. Paderborn hat seine Auswärtsstärke eindrucksvoll untermauert und ist am gleichen Tag am Nachmittag (13.30 Uhr) Gastgeber des FC Ingolstadt.