Meist einen Schritt voraus: Jenas Sykora enteilt hier Aues Losse. dpa
Beim FC Carl Zeiss Jena änderte der neue Trainer Frank Neubarth die Startelf gegenüber der 0:2-Niederlage in Fürth nur einmal: Werner durfte an Stelle von Ashvetia ran.
Aues Trainer Gerd Schädlich brachte nach dem 0:1 gegen Köln Lenze für Kurth (Wadenverletzung).
Beide Teams legten von Beginn an den Vorwärtsgang ein, Ungenauigkeiten verhinderten aber zunächst ebenso Spielfluss wie kleine Nickligkeiten.
Jena, das keineswegs taktierte, sondern munter drauflos spielte, wurde für den Mut schon in der 10. Minute belohnt: Werner flankte von der linken Grundlinie in den Strafraum, Trehkopf wehrte zu kurz ab und genau zu Zimmermann, der den Ball volley mit links aus zwölf Metern einschoss.
Aue war um eine Antwort auf Jenas Führung bemüht, fand aber kein Durchkommen gegen die wacker kämpfenden Thüringer. Carl Zeiss selbst lauerte auf schnelle Konter.
Der 29. Spieltag
Jena spielte mit viel Herzblut, gab keinen Zentimeter an Boden kampflos preis. Die Partie wurde mitunter recht ruppig, Schiedsrichter Babak Rafati verteilte mehrere Gelbe Karten auf beiden Seiten. Aues Innenverteidiger Kos musste nach Ellbogencheck von Sykora sogar an der Augenbraue getackert werden. Der angeschlagene Trehkopf wurde schon in der 30. Minute gegen Adamski ausgetauscht.
Kampf und Krampf statt Rasse und Klasse bestimmten das Geschehen. Aue versuchte, mit spielerischen Mitteln gegen den Jenaer Kampf anzukommen, zog aber klar den Kürzeren.
Kurz vor dem Pausenpfiff drückte sich die Jenaer Überlegenheit auch erneut in zählbarem Erfolg aus: Kühne flankte halbhoch von der linken Seite nach innen, wo Schlitte schneller war als die gesamte Innenverteidigung der Auer und zum 2:0 einschoss (45.+1).
Nach dem Seitenwechsel brachte Aues Trainer Schädlich mit Geißler für Emmerich eine frische Offensivkraft für den Innenverteidiger und gab damit eine offensivere Ausrichtung vor. Die Thüringer konzentrierten sich personell unverändert auf eine sichere Defensive, aus der heraus zu schnellen Gegenstößen angesetzt wurde.
Die Erzgebirger erarbeiteten sich nun ein leichtes optisches Übergewicht, ohne aber echte Durchschlagskraft zu entwickeln. Die Hereinnahme Geißlers bewirkte eine offensichtliche Belebung des Auer Angriffsspiels, Carl Zeiss wehrte sich aber tapfer wie erfolgreich.
Es war kein spielerischer Leckerbissen, den die beiden Teams lieferten, aber sehr kurzweilig. Einsatz- und Laufbereitschaft, Zweikampfstärke, Moral und Kampfgeist waren auf beiden Seiten hochentwickelt.
In der Schlussphase ging's im Ernst-Abbe-Sportfeld nochmal richtig rund. Erst fälschte Sykora einen Schuss von Demir ins eigene Tor ab, Jenas Torhüter Lomaia war gegen den Anschlusstreffer machtlos (84.).
Zwei Minuten später schwächte Rangelov den FCE, als er nach einer Schwalbe mit Gelb-Rot vom Platz musste. Schiedsrichter Babak Rafati war mit dem Kartenspiel aber noch nicht fertig. Wachsmuth sah nach rüdem Einsteigen gegen Dostalek die Rote Karte. Kos griff Wachsmuth an die Gurgel und musste ebenfalls mit Rot vorzeitig zum Duschen.
Carl Zeiss Jena hat am Sonntag den schweren Gang zum Aufstiegskandidaten Freiburg vor sich. Erzgebirge Aue hat nur vier Tage Zeit, ehe es am Freitagabend gegen Rot-Weiss Essen geht.