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Chicago Bears glauben fest an Quarterback Fields

Chicago hält den First Overall Pick

"Ich müsste weggeblasen werden": Bears glauben fest an Quarterback Fields

Darf einer aussichtsreichen Bears-Zukunft mit ihm an Bord entgegenblicken: Quarterback Justin Fields.

Darf einer aussichtsreichen Bears-Zukunft mit ihm an Bord entgegenblicken: Quarterback Justin Fields. IMAGO/USA TODAY Network

In den letzten 29 Jahren hat sich die Football-Stadt Chicago nur sechsmals in den Play-offs der National Football League blicken lassen. Für das stolze und geschichtsträchtige Franchise aus der "Windy City", das in alten Tagen achtmal NFL-Meister und 1985/86 zudem einmal Super-Bowl-Sieger geworden ist, deutlich zu wenig.

Und gerade in den letzten Jahren hatten sich die Verantwortlichen um Besitzerin Virginia Halas McCaskey, der Tochter von Bears-Legende George "Papa Bear" Halas, mehr erwartet als nur die drei Endrundenteilnahmen nach den Regular Seasons 2010, 2018 und 2020.

Fields' Qualitäten versprechen Großes

Doch große Quarterback-Hoffnungsträger wie Jay Cutler (ehemaliger Erstrunden-Pick der Denver Broncos und von 2009 bis 2016 in Chicago aktiv) oder auch Mitchell Trubisky (Second Overall Pick 2017 und bereits 2020 weggeschickt) hatten die in sie gelegten Erwartungen nie erfüllen können. Auch kurzfristige Zwischenlösungen mit den Routiniers Andy Dalton oder Nick Foles waren nichts.

Also folgte ein neues Investment: Mit dem elften Pick im NFL-Draft 2021 holten sich die Bears einen gewissen Justin Fields, waren damals neun Züge in der Reihenfolge nach oben getradet. Einer der Hauptgründe für diesen Schritt war damals, dass Fields schlichtweg ein moderner und deswegen nur schwer ausrechenbarer Quarterback ist.

Genau das hat Fields in der am Wochenende zu Ende gegangenen Regular Season, seiner zweiten als sogenannter Sophomore, gezeigt. Seine Passquote stieg von 58,9 auf 60,4 Prozent, er warf anstatt sieben Touchdown-Pässen ganze 17 und überzeugte allen voran als Läufer. Waren es 2021 noch "nur" 420 Rushing Yards und zwei Scores gewesen, waren es nun unglaubliche 1143 Yards plus acht Touchdowns. Dafür stiegen zwar auch vor allem im Passspiel die großen Fehler (elf anstatt zehn Interceptions und neun anstatt vier Fumbles), doch alles in allem offenbarte Fields seine enormen Qualitäten und riss die insgesamt schwache Offense dieses Teams schier komplett an sich.

Fields "weiß auch selbst genau, was er noch verbessern kann"

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Der Ertrag war am Ende aber ein geringer - wie auch schon im Vorjahr: In seinen zwei Spielzeiten mit den Bears führte der Spielmacher seine Mannschaft nur zu fünf Erfolgserlebnissen. Die jüngste Regular Season beendeten die Bears zudem mit zehn Pleiten am Stück, was einen neuen Negativrekord für das Franchise darstellte. Die am Ende erreichte 3:14-Bilanz sorgte allerdings dafür, dass auch aufgrund des starken Week-18-Comebacks der ebenfalls schwachen Houston Texans (3:13:1) der erste Pick des kommenden Drafts (vom 27. bis 29. April 2023 in Kansas City) an Chicago ging.

Was haben die Bears-Verantwortlichen nun aber damit vor? Oftmals wurde in der Vergangenheit ein großes Spielmachertalent verpflichtet - und mit Bryce Young (Alabama), C.J. Stroud (Ohio State), Will Levis (Kentucky) oder auch Anthony Richardson (Florida) gibt es auch dieses Mal vielversprechende Talente. General Manager Ryan Poles stellte auf einer Pressekonferenz vor US-Medien allerdings klar, dass er schon "wirklich weggeblasen werden müsste" von einem potenziellen Quarterback-Investment.

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Vielmehr unterstrich er, dass sich Fields in die richtige Richtung entwickle und das Vertrauen der Bosse genieße: "Wir sind gespannt, wie es mit ihm weitergeht und wohin er sich als nächstes bewegt. Er weiß auch selbst genau, was er noch verbessern kann. Er hat gezeigt, wie viel Einfluss er mit seinen Beinen aufs Spiel nehmen kann, mit seinem Arm gab es auch Höhepunkte. Das müssen wir nun zusammenführen, dann haben wir etwas richtig Gutes am Start."

Nichtsdestotrotz werde Poles mit seinem Team die neue Draft-Klasse genau unter die Lupe nehmen und erörtern, welche Namen zu den Bears passen könnten. Dabei wolle er einen frischen Quarterback nicht ausschließen, aktuell sei das aber sehr unwahrscheinlich. Eine Möglichkeit abseits davon, mit diesem höchsten Pick einen vielversprechenden Defensive oder Offensive Player zu holen, wäre auch, dass Chicago den First Overall Pick für mehrere tiefere Picks an ein Team abgibt, das eventuell selbst dringend einen Quarterback braucht - und sich dadurch mehrere tiefere Picks sichert, um die zahlreichen Löcher im Roster zu stopfen.

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