"Es ist ein besonderes Spiel für mich", sagte Hamburgs Trainer Thioune vor der Begegnung. Der Coach war als Spieler und Trainer für Osnabrück tätig, wohnte fast sein komplettes Leben dort. Doch er machte auch klar: "Es geht um ein Fußballspiel. Darauf werde ich es reduzieren." Nach dem1:1 in Nürnberg, das eine Serie von vier Siegen beendet hatte, gab es beim HSV keine Wechsel.
Osnabrücks Coach Marco Grote musste nach dem 2:1 in Kiel mit seinem Team beim 2:3 gegen Würzburg einen Rückschlag hinnehmen. Nach der Pleite tauschte der Trainer einmal: Kapitän Trapp kehrte zurück in die Startelf und begann für Amenyido (Bank).
Der HSV begann sofort dominant und nahm das Heft in die Hand. Die Hanseaten hatten in Halbzeit eins sehr viel Ballbesitz, insgesamt waren es 66 Prozent. Osnabrück ging mit einer defensiven Taktik ins Spiel und wollte durch Konter schnell umschalten, doch das klappte in den ersten 45 Minuten gar nicht.
Kittel eröffnet, Jatta erhöht
Der 16. Spieltag
Und im Aufbau leisteten sich die Lila-Weißen in der 16. Minute einen Fehler, der im 1:0 für den HSV mündete: Über Vagnoman und Kinsombi landete der Ball links im Strafraum bei Kittel, der per Schlenzer ins rechte Eck traf. Kurz nach dem Treffer brachte Schmidt seinen Keeper Kühn mit einem riskanten Rückpass in Bedrängnis, doch der Schlussmann konnte noch klären. Der VfL brachte offensiv so gut wie gar nichts zu Stande, die einzige gefährliche Aktion war ein aberkanntes Tor von Santos, der mit dem Arm am Ball war. Der HSV kontrollierte weiter mit viel Ballbesitz, hatte allerdings auch kaum Chancen - und führte plötzlich trotzdem zur Pause mit 2:0: Dudziaks Flanke ließ Kühn nach rechts abtropfen, dort lauerte Jatta und traf wuchtig aus sechs Metern (41.).
Jatta schnürt den Doppelpack
Osnabrück kam mit Taffertshofer und Amenyido für Gugganig sowie Blacha - und frischem Wind aus der Kabine. Schmidt setzte einen ersten Warnschuss (47.). Doch nur eine Minute später nahm der HSV den Gästen schon den Wind aus den Segeln: Kittels Ecke landete bei Jatta, der ins linke Eck einköpfte und den Doppelpack schnürte.
HSV macht es deutlich
Mit diesem 3:0 sorgte der HSV für die Vorentscheidung. Und es wurde noch bitterer aus Sicht der Gäste: Vagnoman sprintete dem schwach verteidigenden Wolze davon und erzielte aus spitzem Winkel das 4:0 (54.). Anschließend zeigten die Osnabrücker ein kurzes Aufbäumen, Santos ließ die große Chance zum 1:4 aus (57.). Aber es war nicht der Abend des VfL, das zeigte auch Minute 61 überdeutlich: Trapp verlängerte eine Kittel-Flanke im Zweikampf mit Terodde ins eigene Tor - 5:0 für den HSV!
Anschließend ließen es die Hausherren ruhiger angehen, somit blieb es am Ende beim deutlichen 5:0 für den HSV, der damit Platz eins verteidigte.
Hamburg holte aus den vergangenen sechs Spielen 16 Punkte und ist nun am Samstag (13 Uhr) in Braunschweig gefordert. Osnabrück verlor das zweite Spiel in Serie, weiter geht es am Freitag (18.30 Uhr) gegen Aue.