Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick nahm gegenüber der 2:4-Niederlage in Mainz drei Änderungen in der Startformation vor: Der Rot-gesperrte Abwehrchef Simunic wurde vom Ex-Gladbacher Compper vertreten. Auf links verteidigte Ibertsberger, im Mittelfeld schenkte Rangnick Rudy das Vertrauen. Eichner und Weis saßen so zunächst auf der Bank.
Michael Frontzeck sah seine Mönchengladbacher beim 1:1-Unentschieden gegen Wolfsburg auf einem guten Weg, so verzichtete er weitgehend auf Wechsel. Einzig der Ausfall von Herrmann (Muskelverletzung) musste kompensiert werden. Wie schon während der Partie gegen Wolfsburg rückte Idrissou herein.
Rasanter Start - bis Bobadilla trifft
Beide Mannschaften gingen mit der Belastung von vier (Hoffenheim) bzw. fünf (Gladbach) Partien ohne Sieg ins Spiel und demonstrierten von Beginn an den klaren Willen, die jeweilige Serie zu beenden. Die Gäste tauchten schon nach zehn Sekunden mit Bobadilla gefährlich vor dem Tor auf, die TSG wurde über Fernschüsse von Mlapa (3.) und Rudy (5.) gefährlich und hatte nach einem Patzer von Borussia-Kapitän Daems durch erneut Mlapa eine Großchance - Bailly rettete (9).
Der 8. Spieltag
Doch die kalte Dusche folgte prompt: Ein langer Freistoß von Bradley tief aus der eigenen Hälfte hebelte die neu formierte Hoffenheimer Abwehr aus. Reus legte quer auf Bobadilla, der routiniert und überlegt zur Gästeführung vollendete (12.).
Der Treffer zeigte bei der Rangnick-Elf Wirkung. Gegen tief stehende Gladbacher hatten die Kraichgauer zwar ein großes Plus an Ballbesitz, doch in Tornähe konnten sie sich im ersten Durchgang nicht mehr in Szene setzen. Die Borussia machte die Räume 40 Meter vor dem eigenen Kasten sehr eng, profitierte aber auch immer wieder von Ungenauigkeiten im Passspiel der Hausherren, durch die vielversprechende Szenen schon im Ansatz verpufften.
1899 kommt schwungvoll aus der Kabine
Ralf Rangnick hatte aus der Darbietung der ersten Hälfte die richtigen Schlüsse gezogen. Mit Vukcevic für Torjäger Ibisevic brachte er zwar formell einen defensiveren Akteur, aber die Umstellung zahlte sich aus: Gleich in der Anfangsminute eroberte Vukcevic das Leder und setzte direkt Mlapa ein, der sich im Laufduell gegen Daems durchsetzte. Die flache Hereingabe verwertete Ba aus sieben Metern zum schnellen 1:1 (46.).
Hoffenheim war nun wesentlich agiler, setzte den Gegner verstärkt unter Druck und spielte mit weit mehr Tempo nach vorne. Fast zwangsläufig ergaben sich Chancen, Beck traf aber zunächst nur die Latte (50.).
Ein Aussetzer von Arango, der sich bei Salihovic für ein Foul mit einem Tritt in den Unterleib revanchierte und entsprechend Rot sah, leitete dann die endgültige Wende ein (62.). Auf dem Tableau erschien diese dann fünf Minuten später, als Anderson eine scharf hereingetretene Ecke von Salihovic von Ba bedrängt unglücklich ins eigene Tor abfälschte (67.).
Eckenschütze Salihovic wird nach dem 2:1 beglückwünscht. picture-alliance
Hoffenheim war in diesem zweiten Durchgang klar überlegen und sorgte in der 82. Minute für die Entscheidung: Nachdem Ba von Schachten nur regelwidrig am Abschluss gehindert werden konnte, musste auch der Außenverteidiger wegen der Notbremse vorzeitig vom Platz. Den fälligen Strafstoß verwandelte Salihovic platziert zum 3:1.
Neun Gladbachern gelingt noch der Anschluss
Die neun verbliebenen Gladbacher suchten in der Schlussphase noch ihre Chance. Idrissou gelang nach einem Freistoß von Bradley tatsächlich noch der 2:3-Anschluss (90. + 1), doch zu mehr sollte es nicht mehr reichen. Gladbach bleibt damit zum sechsten Mal in Folge sieglos, darüber hinaus spitzt sich die personelle Lage durch die Platzverweise zu.
Hoffenheim hingegen macht einen Sprung auf den vierten Platz und ist am kommenden Sonntagnachmittag bei Spitzenreiter Dortmund zum Spitzenspiel zu Gast. Bereits am Samstag empfängt Mönchengladbach Werder Bremen.