St. Paulis Trainer Holger Stanislawski veränderte nach dem 1:0-Auswärtssieg bei Hannover 96 seine Startelf nur auf einer Position. Asamoah kam zu seinem Startelf-Debüt bei St. Pauli. Dafür musste Hennings auf der Bank Platz nehmen. Dieter Hecking auf Seiten der Nürnberger tauschte nach dem 2:1-Sieg gegen Schalke am vergangenen Spieltag auf zwei Positionen. Pinola kam nach überstandener Verletzung für Bieler zum Einsatz und Eigler ersetzte den angeschlagenen Frantz (Knöchelprellung).
Beide Mannschaften begannen das Spiel vorsichtig und legten zunächst Wert auf eine solide Abwehrarbeit. St. Pauli versuchte zwar das Spiel zu machen, rannte sich an der soliden Nürnberger Defensive aber bereits im Mittelfeld fest.
Der 8. Spieltag
Da beide Teams taktisch diszipliniert zu Werke gingen und defensiv sehr gut standen, stellten sich Torchancen nur sehr spärlich und nach Standardsituationen ein. In der 9. Minute zeigte dabei Pauli-Keeper Kessler bei einem Ekici-Freistoß zwar eine Unsichheit, doch die Abwehr konnte vor Schieber klären.
Erst in der 20. Minute hatten die Hausherren eine erste Möglichkeit. Verteidiger Nilsson konnte einen angeschnittenen Kruse-Freistoß aber gerade noch vor Zambrano ablenken.
In der Folgezeit versuchten beide Teams taktisch diszipliniert und mit verstärkter Defensive zu Werke zu gehen. Im Spiel nach vorne fehlte auf beiden Seiten sowohl Schnelligkeit als auch Präzision.
Dabei entwickelte sich ein Spiel mit wenig Höhepunkten. Einzig zwei Distanzschüsse durch Schieber für die Gäste (34.) und Kruse für St. Pauli (40.) sorgten für kleine Aufreger.
Erst als viele im Stadion schon mit dem Halbzeitpfiff rechneten, schlugen die Hausherren zu. Zambrano kam an eine Lehmann-Ecke heran und fälschte den Ball zu Asamoah ab. Der Pauli-Stürmer stand einen Moment zentral vor dem Nürnberger Tor frei und hämmerte das Leder aus kurzer Duistanz zur Pausen-Führung für die Stanislawski-Elf in die Maschen.
Wer dachte, dass der Führungstreffer St. Pauli nach der Pause beflügeln sollte, sah sich getäuscht. Der 1. FC Nürnberg erwischte den besseren Start. Hegeler trat in der 48. Minute an der Strafraumgrenze der Hausherren an, ließ Zambrano stehen und legte vor Torwart Kessler quer. Dort hatte Ekici wenig Mühe freistehend aus acht Metern den Ausgleich zu erzielen.
St. Pauli ließ sich durch den Nürnberger Treffer aber nicht aus dem Konzept bringen. Die Hausherren gingen jetzt engagierter und offensiver zu Werke als noch im ersten Durchgang. Der Club wurde zurückgedrängt und förmlich eingeschnürt. Die erneute Führung der Stanislawski-Elf schien nur eine Frage der Zeit und sollte sich auch umgehend einstellen.
Erneut sorgte eine Ecke für Verwirrung im Nürnberger Strafraum. Asamoah legte per Kopf ab auf Ebbers, der sich mit einem Schritt von Nilsson lösen konnte und den Ball unhaltbar unter die Latte drosch (58.).
Die Gäste zeigten sich keineswegs geschockt und schlugen sofort zurück. In der 62. Minute schraubte sich Wolf nach einer Ekici-Ecke am höchsten und köpfte unhaltbar für Kessler zum erneuten Ausgleich ein.
Danach hatten beide Teams alle taktischen Fesseln abgelegt und spielten munter nach vorne. Torchancen stellten sich auf beiden Seiten ein. Ebbers (70.) und Kruse (72.) scheiterten aber für St. Pauli genauso wie Schieber in der 76. Minute für die Gäste.
St. Pauli drückte aber weiter und schaffte es in diesem Spiel zum dritten Mal in Führung zu gehen. In der 82. Minute hebelte Hennings mit einer hohen Flanke die Club-Abwehr aus. Kruse köpfte den Ball zentral vor das Tor, wo Bruns seinem Gegenspieler Nilsson enteilen konnte und in die linke obere Ecke einköpfte.
Von diesem Schlag sollten sich die Gäste nicht mehr erholen. In der Schlußphase warf Dieter Hecking mit dem 17-jährigen Mendler noch einen ganz jungen Spieler in die Partie, doch eine erneute Wendung konnte auch er dem Spiel nicht mehr geben.
St. Pauli muss am Sonntag zum Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart, Anstoß ist um 17.30 Uhr. Der 1. FC Nürnberg spielt bereits einen Tag früher um 15.30 Uhr vor heimischem Publikum gegen den VfL Wolfsburg.