19 Punkte aus den ersten elf Spielen bedeuteten für die TSG Hoffenheim vor dem Duell gegen den 1. FSV Mainz 05 Platz sechs. Allerdings: Während auswärts keine Mannschaft besser punktete (16 Punkte in sechs Spielen) sammelte vor heimischen Publikum kein anderer Bundesligist weniger Zähler als die TSG (drei in fünf Partien). Diese Heimschwäche galt es zum Abschluss des 12. Spieltags abzustellen. Dabei konnte sich Pellegrino Matarazzo nach dem 1:1 beim FC Augsburg wieder von Beginn an auf Skov und Kramaric verlassen, die Bebou und Becker ersetzten. Außerdem startete Brooks anstelle von Akpoguma.
Die Mainzer fanden dagegen in den ersten beiden Partien unter Interimstrainer Jan Siewert etwas Stabilität zurück. Auf das überraschende 2:0 gegen Leipzig folgte ein 0:0 in Darmstadt. Bei der TSG Hoffenheim gab es jedoch vor allem defensiv große Personalsorgen. Die Dreierkette aus Darmstadt, bestehend aus Kohr, van den Berg (beide Gelbsperre) und Leitsch (Muskelverletzung im Oberschenkel), fielen ebenso aus wie Onisiwo (Sprunggelenkverletzung), dazu rückte da Costa auf die Bank.
Siewert brachte Caci, Fernandes und erstmals in dieser Saison nach seiner Sprunggelenksverletzung auch Kapitän Widmer, die gemeinsam mit Mwene eine Viererkette bildeten, in die sich Krauß als Sechser häufig hineinfallen ließ. Außerdem begannen Barkok auf rechts und Richter auf links.
Die Hoffenheimer brauchten durchaus ein wenig, um sich auf die neue Ausrichtung der Mainzer einzustellen. Entsprechend verhalten und verlief die Anfangsphase, echte Torchancen gab es lange Zeit nicht. Stattdessen war die Partie geprägt von Gelben Karten - gleich sechsmal zeigte Deniz Aytekin im ersten Durchgang den Karton.
Richter kontert die TSG aus
Bundesliga, 12. Spieltag
Mit der Zeit verschaffte sich die TSG zwar mehr Spielanteile, wurde aber nicht gefährlich. In einer Phase, in der sich die Mainzer immer tiefer in die eigene Hälfte fallen ließen, entwischte Richter der aufgerückten TSG-Defensive im Rücken und schloss nach einem langen Ball von Fernandes eiskalt zur Führung ab (39.). Plötzlich waren die Mainzer da und hätten durch Barkok gar erhöhen können - der Rechtsaußen schoss Baumann jedoch freistehend aus zehn Metern ab (42.).
Das große Hoffenheimer Highlight gab es dann unmittelbar vor der Halbzeitpause. Bei einer Fünffach-Chance scheiterten Prömel, Beier und gleich dreimal Bülter in nur einer Szene unter anderem an Zentner, dem Pfosten und Krauß, der kurz vor der Linie rettete und seinen Mainzern die 1:0-Pausenführung sicherte (45+4.).
Skov findet die schnelle Antwort
Matarazzo reagierte zur Pause dreifach und brachte unter anderem Kaderabek für Bülter, der sofort im Mittelpunkt stand. Seine Flanke von rechts landete bei Skov, der die Kugel am zweiten Pfosten mit der Innenseite direkt aus der Luft nahm und zum Ausgleich einschob (48.).
Schocken konnte das die Mainzer allerdings nicht. Im Gegenteil: Die Siewert-Elf wurde mutiger und kam zu guten Chancen. Barreiro scheiterte an Baumann (61.), Ajorque wurde von Brooks kurz vor dem Tor entscheidend gestört (62.). Eine Minute darauf war es dann erneut Barkok, der aus kurzer Distanz freistehend die Möglichkeit hatte einzuschieben, den Ball aber aufgrund eines minimalen Kontaktes von Akpoguma nicht traf (63.).
Barkok vergibt vom Punkt - Richter im Alu-Pech
Wenig später zeigte Aytekin dann mit Hilfe des Videobeweises auf den Punkt - Akpoguma hatte Lee mit der offenen Sohle erwischt. Der zuvor schon glücklose Barkok nahm sich der Sache an und vergab auch vom Punkt (68.). Baumann parierte den zwar platzierten, aber zu lasch geschossenen Elfmeter.
Doch auch von diesem Rückschlag ließen sich mutige Mainzer nicht unterkriegen. Lee setzte seinen Schuss aus 15 Metern nur knapp am Tor vorbei (73.), bevor er Platz für die Rückkehr von Burkardt machte. Es war der erste Bundesliga-Einsatz des 23-Jährigen seit dem 13. November 2022. Für die ganz großen Möglichkeiten sorgte in der Schlussphase dann noch einmal Richter, der gleich zweimal per Freistoß an der Latte scheiterte (80./86.).
Am Ende blieb es aber bei einem aus Hoffenheimer Sicht durchaus glücklichen 1:1, das für beide Teams keine Auswirkungen auf die Tabelle hat. Die TSG muss am kommenden Samstag (15.30 Uhr) bei der Borussia aus Mönchengladbach ran. Siewert ist derweil mit den Mainzern weiter ungeschlagen, am Sonntag um 15.30 Uhr ist der SC Freiburg zu Gast.