Die Gäste aus Darmstadt begrüßten Trainer Torsten Lieberknecht zurück an der Seitenlinie. Zuletzt hatte der 50-Jährige aus persönlichen Gründen gefehlt, um seine Frau bei der Genesung von einem Schlaganfall zu unterstützen. Nach seiner Absenz beim 0:0 gegen Mainz vor der Länderspielpause kehrte er gegen Freiburg zurück und nahm fünf Veränderungen an seiner Startelf vor - auch auf der Torhüterposition.
Die eigentliche Nummer 1 Schuhen (Pferdekuss) musste passen, dafür feierte der 28 Jahre alter Brunst sein Bundesliga-Debüt im Tor. Zudem fehlte Klarer gelbgesperrt, Franjic, Pfeiffer und Vilhelmsson rückten auf die Bank. Dafür standen Seydel, Honsak, Maglica und Kapitän Holland von Beginn an auf dem Rasen, die beiden Letztgenannten kehrten von ihrer jeweiligen Rotsperre zurück.
Bei den zuletzt dreimal sieglosen Gastgebern musste Cheftrainer Christian Streich auf den verletzten Röhl verzichten, dafür kehrte Gregoritsch erstmals seit dem 4. Spieltag in die Startelf zurück als eine von zwei Veränderungen im Vergleich zum 1:3 bei RB Leipzig vor zwei Wochen. Außerdem ersetzte Doan im rechten Mittelfeld Sildillia (Bank).
Bundesliga, 12. Spieltag
Die Anfangsphase der Partie spielte sich weitestgehend im Mittelfeld ab, beide Teams tasteten sich ab. Mit zunehmender Spieldauer übernahm Freiburg immer mehr die Spielkontrolle, Darmstadt stand im 3-4-2-1-System defensiv sicher. Die erste Torchance verzeichnete der Sport-Club entsprechend per Standard, Grifo zielte knapp vorbei (12.).
Höler schiebt zum verdienten Ausgleich ein
Kurz darauf jubelten die Lilien nach einer ereignisarmen Anfangsphase. Quasi aus dem Nichts erzielten die Gäste mit dem ersten Torschuss die Führung, Honsak hatte bei seinem unhaltbar abgefälschten Abschluss auch noch Glück (18.). Die Hausherren brauchten ein paar Minuten, um sich von dem Rückstand zu erholen, wurden dann aber wieder durch Standards gefährlich. Brunst hatte bei einer Faustabwehr im eigenen Fünfmeterraum nach einer Ecke Probleme, Gregoritschs Abschluss wurde aber von Mehlem abgewehrt (26.). Anschließend zirkelte Doan den Ball vom Sechzehner nach einer kurz ausgeführten Ecke knapp vorbei (27.).
In der 35. Minute belohnte sich der Sport-Club schließlich für die eigenen Bemühungen. Wieder nach einem Eckball behauptete Lienhart im gegnerischen Strafraum den Ball nach einer verunglückten Abwehraktion, steckte auf Ginter durch, der wiederum druckvoll in die Mitte legte. Dort drückte Höler die Kugel zum verdienten Ausgleich für die spielbestimmenden Freiburger über die Linie.
Auch nach dem Seitenwechsel übernahm Freiburg direkt das Kommando - jedoch ohne sich klare Torchancen herauszuspielen. Bitter für Darmstadt: In der 54. Minute verletzte sich Zimmermann schwer am Fuß (Risswunde am Knöchel) und musste auf einer Trage vom Platz gebracht werden. An der guten und stabilen Defensivleistung änderte sich auf Seiten der Lilien auch nach der Auswechslung des Verteidigers aber nichts.
Brunst rettet Darmstadt den Punkt
Mehr noch: Darmstadt setzte selbst immer mal wieder Nadelstiche nach vorne, beispielsweise durch Mehlems Distanzschuss knapp am Tor vorbei (65.) oder Honsaks flachen Abschluss nach einem Steilpass (73.). In der Schlussphase war Freiburg zwar wieder balldominant, den Breisgauern fiel gegen die kompakten Darmstädter aber nicht viel ein, abgesehen von hohen Bällen in den Strafraum.
Einer davon wurde in der Nachspielzeit tatsächlich nochmal gefährlich. Weißhaupts Flanke aus dem Halbfeld verlängerte Eggestein per Kopf in Richtung Tor - Brunst reagierte aber glänzend und lenkte den Ball über den Querbalken (90. +3). Damit blieb es beim Remis und dem vierten sieglosen Bundesliga-Spiel in Serie für den SC. Darmstadt wartet sogar seit fünf Spielen auf einen Dreier.
Freiburg ist unter der Woche am Donnerstag in der Europa League gefordert, die Breisgauer spielen um 18.45 Uhr gegen Olympiakos, danach geht es in der Bundesliga am Sonntag (15.30 Uhr) in Mainz weiter. Die Darmstädter erwartet dagegen in der Liga das Duell am Freitag mit dem 1. FC Köln (20.30 Uhr).