Leverkusen, das von Gerardo Seoane in einem 4-2-3-1 aufgestellt wurde und im Vergleich zur 0:1-Niederlage bei Club Brügge mit vier Wechseln in der Startelf agierte, stand in den ersten Minuten unter Druck. Hertha agierte mit demselben Personal wie beim 2:0-Auswärtserfolg in Augsburg und suchte direkt den Weg nach vorne, ein erster Kopfball von Lukebakio aus kurzer Distanz ging knapp drüber (4.).
Bundesliga - 6. Spieltag
Die etwas verunsichert wirkende Werkself musste sich erst einmal zurechtfinden im Olympiastadion, hatte nach elf Minuten aber plötzlich die große Chance auf die Führung: Demirbay flankte präzise an den zweiten Pfosten und fand Schick, der per Kopf jedoch am starken Christensen scheiterte. Damit war auch Leverkusen in der Partie angekommen, es entwickelte sich ein offenes Spiel, in dem beide Teams ihre Druckphasen hatten.
Kanga an den Pfosten
Hertha wurde zunächst nach einer Ecke durch Tousart wieder gefährlich (19.), kurz darauf parierte erneut Christensen stark - diesmal gegen Hlozek (26.). Die beste Chance in Durchgang eins hatten derweil die Hausherren, nach einer feinen Flanke von Lukebakio traf Kanga aus kurzer Distanz und spitzem Winkel aber nur den Pfosten (37.).
Seoane musste vor der Pause noch verletzungsbedingt wechseln, Palacios ging vom Feld und wurde durch Aranguiz ersetzt (41.). Kurz zuvor wurde Demirbay im Strafraum von Diaby eingesetzt, schoss aber über den Kasten. Somit stand ein 0:0 nach den ersten 45 Minuten.
Serdar antwortet auf Demirbay
Anders als zu Beginn der Partie erwischte die Werkself den besseren Start in die zweite Hälfte - und münzte das auch in die Führung um: Demirbay zirkelte einen Freistoß aus 18 Metern sehenswert über die Mauer und traf ins rechte obere Eck (49.). Davon geschockt zeigten sich die Berliner aber nicht und schlugen sieben Minuten später zurück: Ejuke legte im Strafraum clever quer zu Serdar, der aus zehn Metern trocken ins linke untere Eck traf.
Es ging auch in der Folge weiter hin und her, das nächste Ausrufezeichen setzte Schick, der frei vor Christensen knapp links vorbei schoss (63.). Deutlich präziser zielte elf Minuten später der eingewechselte Richter, der per Traumtor das Spiel zugunsten der Hertha drehte: 20 Meter vor dem Tor profitierte der Joker von einem schlechten Pass von Amiri und jagte den aufsetzenden Ball anschließend sehenswert ins linke Eck - es war bereits Richters zweites Tor nach dessen überstandener Hodenkrebs-Erkrankung.
Schick schlägt für Bayer zurück
Lange hielt aber auch die Berliner Führung nicht, genauer gesagt nur fünf Minuten. Der ebenfalls eingewechselte Andrich setzte sich auf links durch und bediente Schick zentral im Strafraum - der Tscheche zog direkt ab und schoss zentral ein. Die Hausherren hätten beinahe erneut die perfekte Antwort geliefert, Boetius brachte aber mit drei Versuchen den Ball nicht im Tor unter. Den ersten Abschluss des Niederländers konnte Hradecky noch parieren, den zweiten blockte Kossounou - jedoch mit der Hand. Trotz Berliner Proteste schaute sich Referee Benjamin Brand die Szene nicht nochmal an (82.).
In den letzten Minuten spielten beide Teams weiter munter nach vorne, die letzte richtige Torchance ließ Schick aber ungenutzt. So blieb es beim leistungsgerechten 2:2. Hertha wartet damit weiterhin auf den ersten Heimsieg der Saison, während die Werkself den Befreiungsschlag verpasste.
Bereits am Freitag um 20.30 Uhr treffen die Berliner auswärts auf Mainz. Für Leverkusen steht das nächste schwere Spiel in der Champions League an - am Dienstag um 21 Uhr ist Atletico Madrid zu Gast. In der Bundesliga geht es für die Werkself zu Hause gegen Werder Bremen weiter (Samstag, 15.30 Uhr).